Im Konflikt zwischen der Konzernspitze der Volkswagen Group/Wolfsburg (D) und dem Betriebsrat gibt es nun eine konkrete Zahl zu den Problemen von VW. Konzern-Finanzchef Arno Antlitz rechnete vor: „Wir rechnen mit rund 14 Mio verkauften Autos pro Jahr in Zukunft, wenn überhaupt. Es fehlen also rund 2 Mio Verkäufe im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit. Wir sind der größte Hersteller mit rund einem Viertel Marktanteil in Europa. Es fehlen uns die Verkäufe von rund 500.000 Fahrzeugen. Verkäufe für rund zwei Werke. Und das hat nichts mit unseren Produkten zu tun oder der schlechten Leistung des Vertriebs. Der Markt ist schlicht nicht mehr da.” 

Während bisher immer von einem Werk die Rede war, welches geschlossen werden sollte, sind es nun erstmals 2 Werke, die im Produktionsnetzwerk überflüssig werden könnten.

VW-Betriebsrätin gibt sich kämpferisch
Für Daniela Cavallo, Tochter italienischer VW-Gastarbeiter und VW-Betriebsratschefin, ist die Sache klar: „Ich sage es noch einmal ganz deutlich und für alle auf der Vorstandsbank zum Mitschreiben: Mit mir, Daniela Cavallo, Gesamt- und Konzernbetriebsratsvorsitzende der Volkswagen AG, wird es hierzulande keine Werksschließungen geben.” 

In ihrer Rede schlug Cavallo einen großen Bogen von der Bedeutung Volkswagens für Deutschland bis hin zu konkreten Managementfehlern im Vorstand: „Sie wollen Standorte dichtmachen. Unsere Kolleginnen und Kollegen vor die Tür setzen. Und denjenigen, die das Glück haben, noch bleiben zu dürfen, denen wollen Sie dann auch noch ans Geld gehen. Das ist Ihre Antwort auf die Krise? Das ist eine Bankrotterklärung.”