Beim Qashqai war Österreich stets eines jener Länder in Europa mit den stärksten Verkaufszahlen – und das soll auch bei der neuen Version, die seit Sommerbeginn am Start ist, so bleiben. „Wir werden pro Jahr vom Qashqai zwar nicht mehr jene 3.000 bis 4.000 Stück verkaufen, die wir früher in Österreich hatten, weil der Mitbewerb größer geworden ist“, sagt Österreich-Chef Michael Kujus: „Aber die Marke von 2.000 Stück jährlich wollen wir schon knacken.“ Kujus sieht im Kundenstamm von rund 35.000 Autos „ein schönes Potenzial und eine große Chance für unsere Händler“.

Apropos Händler: Nissan hat in den vergangenen Monaten gemeinsam mit dem Händlerverband die Preise des Juke und auch jetzt beim Qashqai gesenkt. „Dafür ist der Rabattspielraum nicht mehr so groß, weil die Listenpreise importeurs- und händlergestützt sind“, sagt Kujus: „Wir verzichten alle ein bisschen, dafür ist die Transparenz größer.“ Das hat sich ausgezahlt, wie auch die Neuzulassungszahlen (+28,6 Prozent im ersten Halbjahr) zeigen. Privatimporteur Astara will auch weiterhin beim klassischen Händlermodell bleiben. „Wir brauchen jemanden, der vor Ort kämpft“, sagt Kujus: Die Individualität eines Händlers sei heute noch mehr ausschlaggebend als es vorher gewesen sei: „Wenn die Preise gleich sind wie bei den anderen, ist entscheidend, wie man sich dem Kunden anbietet.“ Das Burgenland bleibt weiterhin für Nissan ein „Open Point“: „Da hat sich nichts geändert. Ansonsten ist unser Netz unverändert“, sagt Kujus.

Astara will bei Nissan in Österreich noch heuer das Store-Konzept einführen, vermutlich Ende des Jahres. Kujus: „Aber alles erfolgt gemeinsam mit den Händlern. Sie bleiben der Kontaktpunkt zum Kunden, auch wenn sich dieser sein Fahrzeug vom Sofa aus vorreservieren kann.“ Geplant sei das für alle Modelle, aber noch sei es nicht finalisiert. „Alles wird über unsere Website laufen, und die Händler sind eingebunden. Wir haben aber kein Ziel, wie viel wir auf diese Weise verkaufen wollen.“

Wichtigste Neuheit für 2025 ist der Micra, den es nur noch rein elektrisch geben wird, vermutlich ab der zweiten Jahreshälfte. Kujus freut sich schon: „Das Fahrzeug ist ein Produkt der Allianz mit Renault und entsteht auch in der gleichen Fabrik in Frankreich. Doch innen und außen wird der Micra komplett anders sein als der Renault 5. Er wird viel runder sein, und man wird ihn sofort als Micra erkennen.“

Dann wird es bei Nissan also jeweils drei Pkws mit Elektroantrieb geben (Micra, Leaf und Ariya) – und drei mit Verbrennungsmotor: Juke, Qashqai und X-Trail bleiben weiterhin als Mild Hybrid, Hybrid oder mit e-Power am Markt.