An den 19. Oktober 2022 erinnert sich Sabine Buryan noch genau: „Ich habe gelesen, dass BYD nach Österreich kommt und mich sofort an Denzel gewandt.“ Immerhin kennt Buryan, Inhaberin und Geschäftsführerin des Autohauses Karl in Mistelbach, BYD-Österreich-Chef Danijel Dzihic noch aus der Zeit, als dieser die Geschicke von Ford in Österreich leitete. Seit April dieses Jahres ist Buryan nun auch BYD-Händlerin: „Und die Marke hat im Schauraum etwas in Bewegung gesetzt, was wir gar nicht mehr gewöhnt waren“, sagt sie. Ein Großteil der Kunden (quer und bunt gemischt durch alle Kundentypen und Mobilitätsbedürfnisse) sei neu: „Viele von ihnen wären ohne BYD gar nicht zu uns ins Autohaus kommen“, ist sich Buryan sicher. 

Ähnliches sagt Edgar Ellensohn: Für BYD nimmt sein Unternehmen in Dornbirn und Rankweil viel Geld in die Hand, bis Herbst sollen die beiden Standorte fertig sein. „Wir haben in den ersten Monaten sehr gute Erfahrungen gemacht, da die Elektro-autos von BYD auch viele Privatkunden ansprechen“, sagt der Vorarlberger, der auch den unkomplizierten Umgang mit dem Importeur lobt.

Viel Wert auf „das Familiäre bei BYD“ legt auch Franz Schmidberger, der die chinesische Marke in seine zwei Autohäuser in Kematen/Krems und Marchtrenk integriert hat: „Es wird abgehoben, wenn man dort anruft. Und man erhält rasch Antworten auf seine E-Mails.“ Mittlerweile sei BYD zum „tragenden Pferd“ in seinen Autohäusern geworden: „Vor allem seit Ankündigung der Strafzölle ist das Interesse nochmals nach oben gegangen.“ Eine Kannibalisierung mit den bisherigen Marken gebe es kaum, sagt Schmidberger: „Wer vorher einen Panda gekauft hat, kauft jetzt keinen BYD. Das sind großteils Neukunden.“

Dass er in der PlusCity bei Linz einen zusätzlichen Standort des Autohauses für BYD eröffnet hat, bezeichnet Thomas Haider als „großes Wagnis: Aber die Leute nehmen es toll an, wenn sie während des Einkaufens auch Autos anschauen können. Das ist etwas Neues und Spannendes“, so der Geschäftsführer des Autohauses Pichler in Asten. Durch diesen niederschwelligen Zugang zum Autokauf könne man auch relativ einfach mögliche vorhandene Vorurteile gegenüber der Elektromobilität aus dem Weg schaffen und die Kunden ins Autohaus nach Asten bringen. „Man merkt auch, dass beim Importeur ein frischer Wind weht und die Beteiligten sehr kompetent sind: Da gibt es das absolute Wollen, keine Abgestumpftheit.“ Für ihn sei es sehr wichtig gewesen, eine „kompetente Zweitmarke“ aufzunehmen, die derzeit „vor allem im Privatsegment ein großer Player“ sei.