Mitarbeiter der einzelnen Stellantis-Marken haben im vergangenen Jahrzehnt die unterschiedlichsten Arbeitsplätze kennengelernt – und in wenigen Monaten kommt für viele von ihnen wieder ein neuer dazu: Doch zumindest jene, die seinerzeit schon bei FCA Austria gearbeitet (und bis heute durchgehalten) haben, kennen die Schönbrunner Straße 297-307 bereits. Dorthin werden sämtliche Importeure, aber auch Stellantis Financial Services, Free2Move und Leasys im Laufe des Frühjahrs übersiedeln.
Auch die 3 Trainingscenter werden dann in Schönbrunn zusammengelegt: Dazu wird derzeit der ehemalige FCA-Händlerstandort umgebaut. Der Platz des bisherigen Peugeot-Trainingscenters in der Triester Straße wird von der Werkstätte des dortigen Retail-Standorts belegt, der Standort in Wien-Aspern (Opel) wird komplett aufgelassen, und beim Trainingscenter von Fiat in Wiener Neudorf laufen dem Vernehmen nach Gespräche über die Nachnutzung durch einen chinesischen Hersteller. In Wien-Aspern wurden mittlerweile alle Hallen des ehemaligen Motoren- und Getriebewerks von Maschinen geräumt.
28 neue oder erneuerte Fahrzeuge
Die Übersiedlung ist aber nur das i-Tüpfelchen in einem Jahr, das die einzelnen Importeure massiv beschäftigen wird: Insgesamt 28 neue oder erneuerte Fahrzeuge seien „eine Modelloffensive, wie wir sie noch nie hatten“, sagte Mag. Markus Wildeis, Managing Director von Stellantis in Österreich, bei der Jahrespressekonferenz Mitte Jänner in Wien: Nach den bereits im 2. Halbjahr 2024 vorgestellten Autos seien 28 weitere Fahrzeuge für das Jahr 2025 zu -erwarten. Als Neuheiten nannte Wildeis die Opel-Modelle Grandland, Mokka, Rocks Electric und Frontera, bei Peugeot den E-3008, E-408 und E-5008 und bei Citroën den ë-C3, C3 Aircross, C4, Ami, C4 X, C5 und Holidays. Bei Abarth gibt es bereits den neuen 600e, bei Alfa Romeo kommt im 4. Quartal der neue Tonale. DS Automobiles bringt heuer den DS 4 E-Tense und den DS No.8, bei Fiat startet neben dem Grande Panda auch der Topolino. Jeep bringt den Avenger 4xe und den Compass, bei der neuen Marke Leapmotor sind es der T03, C10 und B10. Dazu kommen die leichten Nutzfahrzeuge, bei denen man mit den komplett erneuerten Dieselmotoren, den batterieelektrischen Antrieben und den nur bei Opel erhältlichen Wasserstoff-Aggregaten die gesamte Palette abdeckt.
„Unser Schiff ist auf Kurs“
Klar, dass der Optimismus groß ist – zumindest so groß, wie er in diesen sensiblen Zeiten sein kann. Auf 244.000 bis 246.000 Einheiten schätzt Wildeis die Zahl der Pkw-Neuzulassungen auf dem österreichischen Markt für heuer; bei den leichten Nutzfahrzeugen soll der Markt 36.000 Einheiten betragen. 2026 könnten dann 264.000 Pkws und neuerlich 36.000 Nutzfahrzeuge abgesetzt werden. „Mit den zusätzlichen Mitbewerbern erwarten wir einen Verdrängungswettbewerb und eine raue See“, sagt Wildeis: „Wir sind dennoch sehr positiv gestimmt: Unser Schiff ist auf Kurs.“
Außerdem seien die fast eine Million Fahrzeuge im Bestand über sämtliche Stellantis-Marken ein gutes Fundament für die Servicebetriebe und eine mögliche Erneuerung der Fahrzeuge. Stellantis strebt in der 2. Jahreshälfte 2025 einen Marktanteil von 15 Prozent (Pkws und Nutzfahrzeuge zusammengerechnet) an: „Das ist ambitioniert, aber erreichbar“, so Wildeis. Die Zahl der batterieelektrischen Fahrzeuge soll bei rund 25 Prozent liegen.
Wildeis blickte auch auf 2024 zurück: Die Zahl der Kaufverträge bei Stellantis in Österreich sei im vergangenen Jahr um 49 Prozent von 21.312 (2023) auf 31.676 gestiegen. Das ist deutlich höher als das Plus bei den Neuzulassungen (16 Prozent von 26.436 auf 30.680). Der Marktanteil über alle Pkw-Marken (also Abarth, Alfa Romeo, Citroën, DS Automobiles, Fiat, Jeep, Opel und Peugeot) wuchs von 2023 auf 2024 von 8,2 auf 9,1 Prozent, bei den Nutzfahrzeugen (Citroën, Fiat Professional, Opel und Peugeot) gab es ein Plus von 19,8 auf 21,3 Prozent. „Im 2. Halbjahr sind wir mit einem Marktanteil von 12,0 Prozent unserem Ziel einen noch größeren Schritt nähergekommen. Der Auftragseingang war so gut, dass wir fast 3 Monate ins neue Jahr mitgenommen haben.“
Darauf wolle man sich aber keinesfalls ausruhen – und wer das Engagement des Teams seit der Übernahme durch Wildeis vor knapp zwei Jahren kennengelernt hat, glaubt dies auch sofort. Die Händler, mit denen es „nicht immer einen friktionsfreien Weg“ gegeben habe (Wildeis), wird’s freuen. Derzeit operiert Stellantis in Österreich mit 172 Vertriebs- und 481 Servicestandorten. Große Veränderungen soll es nicht mehr geben.