Im Kfz-Betrieb wird es zunehmend eng: Qualifizierte Techniker sind absolute Mangelware, Margen schrumpfen kontinuierlich, und die Kunden werden immer anspruchsvoller und erwarten schnellen, individuellen Service. Konsumenten haben sich längst an den Komfort von Click & Collect gewöhnt und -erwarten diesen nun auch im Autohaus.
Die jüngeren Generationen bevorzugen zudem eine schnelle Kommunikation über WhatsApp und Messenger--Dienste anstelle traditioneller Telefonate. Herausfordernd ist außerdem die zunehmende Verbreitung von Elektroautos: Sie benötigen deutlich weniger klassische Ersatzteile und Wartungsarbeiten wie etwa Ölwechsel. Das führt dazu, dass pro Technikerstunde weniger Umsatz generiert wird, was die Margen weiter belastet. Gleichzeitig kämpfen viele Autohäuser mit veralteten und inkompatiblen Schnittstellen zwischen CRM-, Werkstatt- und Verkaufsplattformen, deren Implementierung nicht nur kostspielig ist, sondern oft viele Monate oder gar Jahre dauert. Diesen enormen Zeit- und Kostenaufwand können sich Betriebe angesichts der heutigen Wettbewerbssituation schlichtweg nicht mehr leisten.
KI als Problemlöser
Hier kommt die generative KI ins Spiel: Sie programmiert Schnittstellen in Rekordzeit, auto-
matisiert Prozesse effizient und entlastet Mitarbeiter von Routinetätigkeiten. Intelligente Chat- oder WhatsApp-Bots beantworten Kundenanfragen rund um die Uhr sofort, organisieren Servicetermine und koordinieren Probefahrten. KI-Voicebots nehmen Telefonanrufe in der Zentrale entgegen, leiten diese an die passende Abteilung weiter oder vergeben selbst Termine. Das CRM-System wird automatisch aktualisiert, Dokumentationen eigenständig erstellt und integriert.
KI-Agenten: mehr Qualität und Effizienz im Service
Die Qualität im Kundenservice erfährt durch neue Entwicklungen ebenfalls eine erhebliche Steigerung; denn KI-Agenten überprüfen automatisch für alle künftigen Servicetermine die Fahrgestellnummern der Fahrzeuge beim Hersteller auf offene Rückrufaktionen oder kontrollieren die Kennzeichen hinsichtlich des Ablaufs der Prüfplakette und schlagen diese Zusatzarbeiten direkt für den nächsten Werkstattbesuch vor. Kunden schätzen diesen Mehrwert, fühlen sich besser betreut, und die Werkstattauslastung erhöht sich spürbar.
Chancen nutzen und Zukunft gestalten
Um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben, ist frühzeitige und konsequente Prozessoptimierung durch den Einsatz von KI entscheidend. Betriebe, die jetzt aktiv werden, machen KI nicht zum gefürchteten Jobkiller, sondern etablieren sie als wertvollen Kollegen: zuverlässig, entlastend und rund um die Uhr verfügbar. So gelingt der Schritt in eine erfolgreiche, innovative Zukunft, von der Kunden, Mitarbeiter und Unternehmen gleichermaßen profitieren.
Die Zeit zum Handeln ist gekommen: „Kollege KI, bitte übernehmen Sie!“ •
Gerhard Stockinger
ist Inhaber der Stockinger Consulting GmbH. Als gelernter IT-Dienstleister und KI-Experte unterstützt er Unternehmen bei der Digitalisierung der Geschäftsprozesse, der Integration von KI-Lösungen und steht mit seiner Erfahrung zur Verfügung.
www.stockinger.gmbh