Michael Schmidt
Mehrere Erfolgsfaktoren
„Je mehr Autos man ausliefert, desto mehr Fahrzeuge sind auf der Straße, brauchen Winterreifen und kommen in die Werkstatt und desto wahrscheinlicher ist es, positiv zu wirtschaften“, meint Michael Schmidt, Geschäftsführung Denzel-Höglinger/Linz.
Natürlich ziehe das mit nach sich, dass viele Gebrauchtwagen eingetauscht würden, was angesichts eines gewissen Preisdrucks auch den Ertrag schmälern könne. „Dennoch ist es möglich, mit Gebrauchtwagen einen positiven Deckungsbeitrag schreiben zu können“, insgesamt müsse eine Kette von Verknüpfungen – vom Neuwagenverkauf, der Vermarktung von Gebrauchtwagen bis hin zum Aftersales--Geschäft rund laufen, um erfolgreich zu sein.

Harald Kaufmann
Ganze Kette muss funktionieren
„Aus meiner Sicht benötigen wir ein gewisses Volumen an verkauften Autos, um die Werkstatt zu füttern“, erklärt Harald Kaufmann, Geschäftsführer Auto Kaufmann/Zell am See und Landesgremialobmann-Stv. des Salzburger Fahrzeughandels. „Damit lässt sich Umwegrentabilität über das Service, Reifeneinlagerungen und Reparaturen erzielen.“ Ausschließlich mit dem Fahrzeughandel lasse sich nicht so viel verdienen. „Ich bin der Meinung, dass sich das Geschäft vor allem dann lohnt, wenn die ganze Kette funktioniert. Das betrifft den Verkauf, die Finanzierung, die Versicherung und dass man die Kunden im Haus behält. Wichtig ist die Suche nach Neukunden, die auch, wenn es -gelingt, sie zu binden, für zusätzlichen Umsatz sorgen.“

Elmar Schmarl
Mehrere Eckpfeiler
„Es gibt ein paar Eckpfeiler, die Voraussetzung dafür sind, dass entsprechende Erträge erwirtschaftet werden können“, unterstreicht Elmar Schmarl, Landesinnungsmeister der Tiroler Fahrzeugtechnik und -Geschäftsführer Schmarl Karosserie-Spenglerei-Lackierung/Rum: „Man braucht bestens ausgebildete Mitarbeiter, für den Betrieb das beste Material, mit dem man arbeitet, und auch das beste Werkzeug. Wir konzentrierteren uns in unserem Unternehmen ausschließlich auf die Reparatur, was bedeutet, dass man die Werkstatt auch entsprechend aufrüsten muss. Die Kriterien für Autoreparaturen haben sich geändert und man darf den Absprung nicht verpassen. Wenn das passiert, wird es sehr teuer.“

Oskar Dörfler
Am Puls der Zeit bleiben
„Ich bin der festen Überzeugung, dass Fahrzeughandel und Werkstatt im eigenen Haus unumgänglich sind, um mit diesen beiden Bereichen im Zusammenspiel Erträge zu erzielen“, so Ing. Oskar Dörfler, Landesgremialobmann des Kärntner Fahrzeughandels und Geschäftsführer Autohaus Dörfler/Spittal a.d. Drau. Die Margen im NW-Verkauf hätten sich im Lauf der Jahre verringert, „wir machen unser Geld mit der Dienstleistung“. Wie auch Branchenkollegen bestätigten, seien eine breite Aufstellung und ein vielfältiges Angebot im Betrieb das Um und Auf: „Wenn es in einem Geschäftsfeld ruhiger wird, lässt sich das durch andere Tätigkeiten kompensieren. Man muss auch am Puls der Zeit bleiben und Neuem aufgeschlossen sein.

Rudi Lins
Gut aufgestellt sein
„Aus meiner Sicht sollte man vor allem sowohl in der Werkstatt als auch im Gebrauchtwagengeschäft gut aufgestellt sein, damit geht es sich dann auch aus, Erträge zu erwirtschaften“, meint Mag. Rudi Lins, Landesgremialobmann des Vorarlberger Fahrzeughandels und Geschäftsführer Auto-haus Rudi Lins/Nüziders.
Natürlich sei auch der Neuwagenverkauf von enormer Bedeutung, weshalb es notwendig sei, ausreichend Fahrzeuge abzusetzen, um im Aftersales-Geschäft erfolgreich agieren zu können.
Im Vergleich zum Vorjahr habe es im Frühjahr einen kleinen Aufschwung gegeben: „Wir sehen positive Tendenzen. Es gibt aber leider noch keinen Grund, euphorisch zu sein.“

Roman Keglovits-Ackerer
An allen Stellhebeln drehen
„Man muss an allen Stellhebeln drehen, den Betrieb durchforsten und nach Möglichkeiten suchen, Mitarbeiter für zusätzlichen Aufgaben einsetzen zu können“, ist Roman Keglovits-Ackerer, Bundesinnungsmeister der Fahrzeugtechnik und Geschäftsführer Autohaus Keglovits/Zwölf-axing, überzeugt. „Wir setzen nun auch auf KI, die maßgeschneidert für den jeweiligen Betrieb zum Einsatz kommen sollte. Wir arbeiten gerade an einem Modell, sammeln und implementieren unser Wissen und passen dieses sukzessive an, damit Mitarbeiter auf geballtes Know-how per Knopfdruck zugreifen können. Es braucht auch die Nutzung aller Ressourcen vom Auto-verkauf über die Werkstatt bis hin zur Reifeneinlagerung.“

Klaus Edelsbrunner
Möglichst viele Dienstleistungen
„Ein großes Geschäft in einzelnen Segmenten ist aus heutiger Sicht nur mehr schwer zu machen, weshalb im Autohaus wichtig ist, möglichst viele Dienstleistungen anzubieten“, so Ing. Klaus Edelsbrunner, Bundesgremialobmann des Fahrzeughandels und Geschäftsführer Auto-haus Edelsbrunner/Graz. „Das bedeutet, dass nicht nur Autos, sondern auch Versicherungen und Leasing verkauft werden müssen, es bedarf einer Zulassungsstelle und im Ideal-fall Zusatzgeschäfte in der Werkstatt zu etablieren – etwa mit der Spezialisierung auf Old- und Youngtimer, Cabrios, Sportwagen oder Wohnmobile und günstigere Angebote für ältere Gebrauchtwagen. Wichtig ist auch das Zubehör. Es benötigt Ideen in alle Richtungen, so kann man den Ertrag stabil halten.“

Stephanie Ernst
Effizient agieren
„Wichtig ist, dass der Betrieb – neben dem NW-Verkauf – im Bereich Aftersales gut aufgestellt ist, um entsprechend effizient zu agieren“, so Stephanie Ernst, MMBA Msc, Landesgremialobfrau des Wr. Fahrzeughandels und Geschäftsführerin Rainer KFZ/Wien. „Im Idealfall lernt der Kunde bei Auslieferung das Werkstattteam und somit seine Ansprechpartner kennen. Auch Kundenbetreuung nach dem Kauf spielt eine große Rolle. Alles, was mit dem Auto in Zusammenhang steht, sollte im eigenen Autohaus abgewickelt werden – das betrifft Service, Reparatur, Reifen, Schadenabwicklung, Finanzierung, Versicherung  und Zubehör –  was in Summe dazu führt, dass es möglich ist, Erträge zu erwirtschaften“.

Manfred Beck
Zusätzliche Geschäftsfelder
„Das Wichtigste ist, nicht engstirnig zu denken, sondern mögliche, zusätzliche Geschäftsfelder auszuloten, wobei ich meine, dass die Werkstatt punkto Ertrag eine zentrale Rolle spielt“, erklärt Manfred Beck, Landesinnungsmeister der Burgenländischen Fahrzeugtechnik und Inhaber des Auto-hauses Beck/Gols. „Wir agieren für Stellantis als Business Provider und haben gleichzeitig auch ein Zusatzgeschäft mit Wohnmobilen aufgebaut.“ Natürlich sei es für den Werkstattbetrieb auch wichtig, neue Kunden zu gewinnen, man müsse unterschiedlichste Strategien anwenden, um den Ertrag zu erhöhen. „Auch ein verlässliches Team in der Werkstatt ist Voraussetzung für den Erfolg.“