Mit 1,8 Prozent lag der Marktanteil von Volvo im 1. Halbjahr 2024 deutlich höher als in den Jahren zuvor, wo üblicherweise Werte zwischen 1,2 und 1,3 Prozent gemessen wurden. Die schwedische Marke kam in Österreich zwischen Jänner und Juni auf 2.436 Neuzulassungen, das ist ein Plus von 56,45 Prozent. Dementsprechend groß ist die Freude bei Melisa Seleskovic, die seit ihrem Amtsantritt als Geschäftsführerin von Volvo Car Austria vor gut 1 1/2 Jahren eine neue Vertrauensbasis zu den Händlern aufgebaut hat. Seleskovic will bis Jahresende „darum kämpfen, dass das Niveau gehalten wird“. Sie spricht von einem schwierigen Markt, vor allem im Segment der Elektroautos, da die Preise von den Mitbewerbern immer wieder gesenkt werden.

Zurück zu den ersten 6 Monaten: „Wir sind die am schnellsten wachsende Premiummarke“, ergänzt Magdalena Ebmer, Leiterin des Bereichs Commercial Operations: „Dieses große Wachstum stärkt auch die Zuversicht bei unseren Händlern“, meint Ebmer. Für diese hat das Damen-Duo an der Spitze von Volvo in Österreich eine durchaus interessante Neuigkeit. Seleskovic im Interview: „Wir haben europaweit alles genau analysiert und sehen, dass es den ursprünglich geplanten Omni-Channel-Vertrieb nicht geben wird. Wir haben verstanden, dass das die Kunden nicht glücklich macht.“ Also werde der Hersteller die Fahrzeuge nicht – wie zuvor geplant – auch direkt verkaufen, sondern alles werde weiterhin über die Händler laufen: „Auch wenn wir als Importeur einen großen Deal im Flottenbereich haben, wird das gemeinsam mit den Händlern erfolgen. Einen Direktverkauf wie bei Tesla wird es bei Volvo nicht geben“, betont Seleskovic.

Dass man die Zahl der Händler auf 19 reduziere, geschehe zu deren eigenem Vorteil, erklärt Ebmer, da diese in Zeiten der zunehmenden E-Mobilität auf lange Sicht nicht von den Margen im Neuwagen-Verkauf und von den sinkenden Serviceerträgen leben könnten. Die Zahl der Serviceverträge bleibe in Österreich aber mit 51 gleich. „Ein großes Werkstättennetz ist sehr wichtig für eine Premiummarke.“

Der neue EX90 wird in Österreich im 4. Quartal dieses Jahres erwartet, für 2025 ist eine BEV-Limousine auf dieser Basis angekündigt. Der EX30, der seit rund einem Jahr für gute Verkaufszahlen sorgt, wird ab Ende 2025 auch als „Cross Country“ zu haben sein. Autos mit Verbrennungsmotoren (Mild-Hybride und Plug-in-Hybride) wird es bei Volvo im Gegensatz zu ursprünglichen Plänen bis 2030 geben.