Anlassbezogen informieren
„Die eigene Homepage ist wichtig, wir haben uns im News-Bereich darauf verlagert, dass wir die Kunden anlassbezogen informieren und unterhalten“, wie Adolf Seifried, Geschäftsführer Seifried United Auto/Grieskirchen und Landesgremialobmann des oberösterreichischen Fahrzeughandels, berichtet. Auf weniger Resonanz stießen Aussendungen zu Aktionen. „Der wichtigste Bereich in der Digitalisierung ist aus meiner Sicht die Kundenbewertung. In diesem Zusammenhang ist es auch erforderlich, entsprechend schnell zu reagieren.“ Dennoch müsse man aber auch Kunden Aufmerksamkeit schenken, die nicht internetaffin seien. „Wir haben noch einige Kunden, die nicht einmal eine E-Mail-Adresse haben.“
Adolf Seifried
Kunden vorab informiert
„Wir, wissen, dass sich viele unserer Kunden vorab auf unserer Homepage informieren, das betrifft sowohl Neu- als auch Gebrauchtwagen“, sagt Sabine Hödl-Wenger, Geschäftsführerin Autohaus Wenger GmbH/Kuchl.
Wobei Fahrzeuge seitens der Kunden derzeit noch nicht direkt beim Hersteller bestellt würden. „Die potenziellen Käuferinnen und Käufer kommen dann zu uns, schauen sich die Fahrzeuge an und vereinbaren eine Probefahrt.“ Am Ende der Verkaufsspräche schätzten die Kunden aber auch analoge Unterlagen. „Auf konkrete Angebote und Preislisten legen die Käuferinnen und Käufer großen Wert, diese Unterlagen drucken wir auch gerne aus.“
Sabine Hödl-Wenger
Überregionale Vermarktung
„Deutlich spürbar ist, dass bei Neu- und Gebrauchtwagen seitens der Kunden vorab über die Homepage Informationen eingeholt werden“, so Ing. Wolfgang Rötzer, Geschäftsführer Autohaus Dosenberger/Innsbruck. „Man merkt einen Altersunterschied, Stammkunden betrifft das weniger, während jüngere Käufer oder Neukunden bewandert sind und oft präzise wissen, was sie wollen. „Beim Gebrauchtwagen hilft uns die Online-Präsenz. Seit wir digital sind, ist die Quote bei der überregionalen Vermarktung deutlich angestiegen. Die Möglichkeit, Termine in der Werkstatt buchen zu können, sei zwar vorhanden, „das macht aber nur ein ganz geringer Teil unserer Kunden“.
Wolfgang Rötzer
Kooperation mit Bloggern
„Ich persönlich bin immer wieder fasziniert, wie viele Interessierte unsere Homepage besuchen“, so Ing. Maximilian Aichlseder, Geschäftsführung Autopark/Klagenfurt. „Auch unsere Gebrauchtwagen werden – obwohl sie gleichzeitig auf allen bekannten Plattformen angeboten werden – häufig auf unserer eigenen Homepage angeklickt.“ Des Weiteren stünden auch die Öffnungszeiten, das Team sowie Vorführfahrzeuge bei Web-Usern im Fokus. „Darüber hinaus nutzen wir auch Social Media Kanäle sowie eine Kooperation mit Bloggern, die sehr erfolgreich ist. Damit erreichen wir rund 140.000 Personen.“
Maximilian Aichlseder
Schnell reagieren
„Eine Homepage ist von Bedeutung, aber sie allein reicht nicht aus, denn die junge Generation erreicht man damit teilweise überhaupt nicht mehr“, so Christoph Marte, Geschäftsführung, Auto-haus Walter Malin/Sulz. Da brauche es auch zusätzlich neue Kanäle, wobei man neben Facebook vor allem über Instagram und TikTok Jüngere besser erreichen könne. „Es ist also wichtig, unterschiedliche Käuferschichten mit unterschiedlichen Kanälen digital zu bespielen, um auf sich aufmerksam zu machen. Kunden, die unsere Aktivitäten ansprechen, erwarten nach der Kontaktaufnahme gleichzeitig eine entsprechend rasche Reaktion. Wenn wir nicht schnell reagieren, steigt die Gefahr, dass die Kunden wieder -abspringen.“
Christoph Marte
Werkstatt-Buchungen
„Die meisten Klicks auf unserer Homepage betreffen Online--Termine für die Werkstatt, dahinter folgen, ebenfalls sehr stark beansprucht, Inserate für Gebrauchtwagen“, wie Manfred Berger jun., Geschäftsführer M.Berger GmbH/Baden, berichtet. „Wir konzentrieren auf diese Themenbereiche. In Stoßzeiten, etwa wenn Reifenwechsel anstehen, ist unsere telefonische Erreichbarkeit manchmal aufgrund von Überlastung eingeschränkt. Speziell im Winterreifengeschäft haben wir dann eine enorm hohe Anzahl an Online-Buchungen, weil wir mit unseren Kunden mittels Newsletter per E-Mail und dem Link zur Online-Anmeldung kommunizieren, das funktioniert sehr gut“, so Berger.
Manfred Berger jun.
Gebrauchtwagen im Fokus
„Die Kunden kommen mittlerweile informiert zu uns, weil sie sich davor auf der Homepage mit dem Produkt ihrer Wahl bereits online eingehend auseinandergesetzt haben“, so Ing. Klaus Edelsbrunner, Geschäftsführer Autohaus Edelsbrunner GmbH und Bundesgremialobmann des Fahrzeughandels. „Beim Besuch im -Autohaus deponieren die Kunden ihre Vorstellungen bei den Verkaufsberatern, die diesen dann erläutern, was möglich ist und was nicht. Generell wird das persönliche Gespräch gesucht.“ Stark genutzt werde das Netz bei der Suche nach Gebrauchtwagen. „Hier vergleichen viele die Preise, gleichzeitig wollen Kunden auch wissen, welchen Preis sie für ihr eigenes Fahrzeug erhalten können.“
Klaus Edelsbrunner
Kunden informieren sich digital
„Unsere Erfahrung ist, dass der Kunde, wenn er sich ein Neufahrzeug oder auch ein Gebrauchtfahrzeug kauft, sich davor meistens digital informiert und wir Kontakte mit dem Kunden haben, wenn er ein Auto kaufen will“, so Ing. Gernot Keusch, Geschäftsführer Auto Stahl Reparatur und Vertriebs GmbH/Wien. „Im -Aftersales-Bereich verfügen wir über Tools, die es Kunden ermöglicht, bei uns Service-Termine vereinbaren zu können, allerdings ist die Quote gering, das kostet Geld und blockiert Ressourcen. Am Point of Sale wäre es gut, die Digitalisierung weiter voranzutreiben, da wäre es aber für das Autohaus einfacher, wenn sich die Hersteller gemeinsam auf eine Norm einigen könnten.“
Gernot Keusch
Motorradkunden internetaffiner
„Obwohl wir über das Internet Service--Termine anbieten, werden diese fast nicht angenommen“, erklärt Stefan Kneisz, Geschäftsführer -auto-kneisz Süd Handels GmbH/Oberpullendorf und Landesgremialobmann des burgenländischen Fahrzeughandels. Stark frequentiert werde die Homepage aber bei der Suche nach Neu- und Gebraucht-wagen. „Es ist im Automobilhandel ein Muss, die Ware online anzubieten. Damit erreicht man auch Kunden, die nicht nur aus der Region, sondern von weit herkommen und zumeist auch kaufen.“ Wobei es auch einen Unterschied zwischen Käufern von Pkws und Motorrädern gebe: „Die Motorrad--Kunden nützen Netz-Angebote wesentlich intensiver und sind auch bereit, lange Anfahrtswege auf sich zu nehmen.“
Stefan Kneisz