Schmidt (Höglinger-Denzel): Kunden sind vorsichtig
„Wir finanzieren über die eigene Bank derzeit rund 40 Prozent der verkauften Fahrzeuge, aber es gibt natürlich auch Fremdfinanzierungen über diverse Leasing-Unternehmen oder Bankinstitute“, sagt Michael Schmidt, Geschäftsführung Höglinger Denzel/Linz: „85 Prozent unserer Kunden, die wir in unserem Autohaus betreuen, sind Firmenkunden, der Anteil der Privatkunden verringert sich.“ Gerade E-Autos würden mittels Leasing finanziert. „Die Kunden wollen auf der sicheren Seite sein, agieren entsprechend vorsichtig und wollen auch die Möglichkeit der Rückgabe nach Auslaufen des Leasings haben, auch -Operating Leasing ist stark nachgefragt.“


Moldan (Pirnbacher): Trend zu Leasing bei E-Autos
„In unserem Betrieb werden Kfz für Firmen- und Gewerbekunden oft über Leasing bzw. Pkws für Privatkunden meist über Kredite finanziert“, so Alexander Moldan, Geschäftsführer Autowelt Pirnbacher/St. Johann im Pongau. „Rund 70 Prozent unserer Firmenkunden zahlen bar, da die meisten in der Region finanziell gut aufgestellt sind.“ Es gebe schon einen Trend, dass Kunden E-Fahrzeuge vermehrt leasten, weil sie meinten, so Risiken vermeiden zu können und die Möglichkeit hätten, ihr Fahrzeug nach Ablauf des Leasings zurückzugeben. „De facto ist man aber als Leasingnehmer teilweise für den Restwert selbst verantwortlich, außer man wählt ein Operating-Leasing-Modell, da verliert man den Anspruch auf den Restwert nach der Laufzeit und kann das Fahrzeug einfach abstellen.“

Mayr (Autopark): Unterschiede je nach Marke
„In unserem Unternehmen ist der Finanzierungsanteil je nach Marke unterschiedlich und reicht von 20 Prozent bei Suzuki bis über 50 Prozent bei Volvo, im Schnitt kommen wir auf 35 bis 38 Prozent“, sagt Mag. Michael Mayr, Geschäftsführer Autopark/Innsbruck. „Es gibt aber auch etliche Kunden – Firmen und Private –, die ihren Fuhrpark oder Pkw bar finanzieren. Wir vermarkten auch viele Gebrauchtwagen, hier wird neben der Barzahlung auch verstärkt eine Kreditfinanzierung gewählt.“ Aufgrund der Teuerung fragten Kunden auch Modelle nach, die mit gestützten Zinssätzen der Hersteller angeboten würden, darüber hinaus gefragt sei auch Full-Service Leasing und Operating Leasing.

Aichlseder (Autohof Klagenfurt): Kaufen statt leasen
„Es gibt auch Unternehmen, die solvent sind und früher einmal geleast haben, jetzt aber kaufen, weil sie die derzeit hohen Zinsen nicht bezahlen wollen“, so Komm.-Rat Mag. Hubert Aichlseder, Landesinnungsmeister des Kärntner Fahrzeughandels und Geschäftsführer Autohof Klagenfurt. Bei den Privaten habe der bürgerliche Mittelstand aufgrund der Teuerungen ein Problem, weil sie nicht mehr den Wohlstand haben, den sie schon hatten. „Wir registrieren, dass statt markengebundener Leasing- und Kreditunternehmen – wenn sie nicht Zuwendungen vom Hersteller erhalten – die privaten Hausbanken der Kunden das Geschäft machen.“

Ellensohn: Konzernleasing kommt gut an
„Im Gegensatz zu früher ist die Zahl der Leasingfinanzierungen beim Neuwagen gestiegen, wir machen grob geschätzt 40 Prozent mit dem Konzernleasing der Toyota Kreditbank, das klappt gut und kommt gut bei den Kunden an“, sagt Komm.-Rat Manfred Ellensohn, Seniorchef Autohaus Ellensohn. Hingegen gehe die Zahl der Käufer, die bar zahlten, zurück: „Diese Kunden sind mittlerweile sehr rar“. Große Firmenkunden würden ihre Fahrzeuge oft über ihre eigene Hausbank oder deren Leasingtochter finanzieren. „Bei Privatkunden läuft die Finanzierung hauptsächlich über unser Autohaus.“ Bei E-Fahrzeugen bevorzugten praktisch alle -Kunden die Leasingfinanzierungen.

Lehr: Fixzinssätze gefragt
„Der Anteil an Leasingfinanzierung hat in unserem Autohaus zugenommen, besonders in Anspruch genommen werden dabei Angebote mit Fixzinssätzen, darüber hinaus werden Fahrzeuge auch über Kredite finanziert“, so Ing. Manfred Lehr, Geschäftsführer des Autohauses Lehr in Horn. Auch Barzahler gebe es noch, das betreffe oft Kunden, die hochpreisige Fahrzeuge kauften. Generell verhielten sich Privatkunden noch immer sehr zurückhaltend. Die Nachfrage nach E-Fahrzeuge sei deutlich gesunken. Auch der Eintausch und die Vermarktung von gebrauchten E-Fahrzeugen sei derzeit für den Handel mit beachtlichen finanziellen Risiken verbunden.

Radauer: Die Rate muss stimmen
„In unserem Autohaus steigt der Anteil an Leasing-Finanzierungen beim Neuwagenkauf derzeit schon auf knapp 50 Prozent, 25 Prozent werden mit Krediten finanziert und rund 25 Prozent bar bezahlt“, berichtet Komm.-Rat Bernhard Radauer, Geschäftsführer Autohaus Radauer, Neumarkt. „Im Augenblick haben wir bei einer unserer Marken Fixzinssätze ab 0,99 Prozent, und das wird auch sehr gut angenommen. Derartige Stützungsmaßnahmen spüren wir unmittelbar und es ist sogar so, dass sich manche Kunden aufgrund des Fixzinssatzes trotz Präferenzen für ein Modell einer anderen Marke für das günstigere Angebot entscheiden. Das Wichtigste für die Kunden ist, dass die Rate stimmt, dann können wir das Auto auch verkaufen.“

Dvorak: Eigenmittel entscheidend
„In unserem Autohaus werden die Fahrzeuge von den Kunden über Leasing und über Kredite finanziert, wobei dabei die Form der Finanzierung eher zweitrangig ist, denn es geht darum, über welche Eigenmittel der Käufer verfügt und ob er das Fahrzeug am Ende kaufen will oder nicht“, wie Ing. Alexander Dvorak, Geschäftsführer RDW Autohaus in Wien, berichtet. Gerade bei E-Autos seien die Kunden vorsichtiger geworden, hier hielten sich viele Kunden die Option mittels eines Leasingvertrags offen, ihr Fahrzeug nach Ende der Laufzeit wieder retournieren zu können. Natürlich gebe auch Kunden, die über ausreichend Barmittel verfügten, „in unserem Autohaus werden aber mehr als die Hälfte der Fahrzeuge bei Privatkunden finanziert“.

Kneisz: Kredite für Gebrauchte
„Bei der Neuwagenfinanzierung liegt der Leasinganteil in unserem Autohaus zwischen 70 und 80 Prozent, Hauptgrund dafür ist, dass der Hersteller diese Finanzierungsform unterstützt“, erklärt Komm.-Rat Stefan Kneisz, Inhaber Autohaus Kneisz in Oberpullendorf und Landesgremial-obmann des Burgenländischen Fahrzeughandels. Gebrauchtfahrzeuge würden vor allem mit Krediten finanziert, und zwar deswegen, weil die meisten dieser Fahrzeuge nicht mehr leasingfähig seien. Hier liege der Anteil bei dieser Form der Finanzierung bei rund 60 Prozent. Gleichzeitig gebe es auch Kunden, die ihr Fahrzeug mit einem Kredit von ihrer Hausbank finanzierten. Die Anzahl der Käufer, die ihr Fahrzeug bar bezahlten, sei weiter gesunken.