Wir haben eine große Nachfrage, verfügen derzeit aber nur über homöopathische Dosen. Ohne Investitionen wird es keine E-Fuels geben“, stellt Thorsten Herdan, CEO bei HIF EMEA, klar. Bei E-Fuels-Anlagen gebe es sehr hohe Investitionskosten. „Wir brauchen fixe Abnahmeverträge und dafür brauchen wir fixe Regulatorien.“

Für die Verfügbarkeit von E-Fuels sei nun der Hochlauf entscheidend, erklärt Herdan. „In den USA warten wir auf die Förderungskriterien, die nächstes Jahr kommen sollen. Nach der Investitionsentscheidung benötigen wir 4 Jahre für die Errichtung des Werkes, starten also 2029. In Australien und Uruguay planen wir mit 2030.“

Im bevorzugten Fall würde man in den geplanten Anlagen in energiereichen Weltregionen eMethanol erzeugen und dann an bestehende Raffinerien liefern. Um die Kapazität der OMV-Raffinerie in Österreich mit E-Fuels zu ersetzen, „braucht es 20.000 Windräder neuester Bauart, in Chile 10.000“, so Herdan.

Die Frage nach dem Preis wollten weder Herdan noch Ralf Dums beantworten. „Das ist unseriös“ (Herdan). Und Dums erklärt: „Mit fossilem Treibstoff kann man das nicht vergleichen. So gesehen müsste man sagen, dass E-Fuels nicht wirtschaftlich sind. Dabei sind aber die Klimafolgekosten nicht mitberechnet. Kalkuliert man ein, was fossiler Treibstoff inklusive Klimafolgen kostet, sind e-Fuels im Vergleich zwar nicht billig, aber preiswert.“