Nach der Mittagspause standen die ersten Ergebnisse aus der diesjährigen "Händlerradar"-Umfrage auf dem Programm. Nach der Auswertung durch Dr. Konrad Weßner, Geschäftsführer der puls Marktforschung, durfte sich Mitsubishi über die zufriedensten Partner im Bereich After Sales mit einer Bewertung von 7,97 freuen. Platz 2 geht an Suzuki (7,87), Dritter ist Seat/Cupra (7,72).

Das Gesamtergebnis wird am 7. November 2024 veröffentlicht. Die Preise wurden von den Geschäftsführern Ing. Mag. Jürgen Höller (Mitsubishi) und Roland Pfeiffenberger, MBA (Suzuki) sowie von Gerda Jordan-Ginzinger (Serviceleiterin von Seat/Cupra) übernommen.

Heavy Metal statt Kuschelrock

In seinem launigen und kurzweiligen Referat mahnte Porsche-Austria-Geschäftsführer Mag. Wilfried Weitgasser zur Mut- statt zur Wutoffensive und verglich die aktuelle Lage mit Blick auf die Musik. Aktuell sei Heavy Metal angesagt. Das kann man mögen, oder auch nicht, aber Metal sei hart und direkt, aber ehrlich. Und das brauche es derzeit auch in der Autoindustrie. Weitgasser ließ auch keine Zweifel daran, dass die Zukunft elektrisch sei. Es gehe nicht um richtig oder falsch, es gehe vielmehr darum, die bessere und effizientere Technologie zu forcieren. Mit Wasserstoff und Co. sei es nicht möglich, in den nächsten Jahren einen Turnaround beim CO2-Ausstoß zu schaffen. Und auch die Innovationen seien von enormer Bedeutung, aktuell lägen 7 der 10 innovativsten Länder der Welt in Europa.

Am Ende blickte Weitgasser noch auf die Erfolgsgeschichte von Moon, seit der Gründung vor sieben Jahren ist man in 24 Ländern aktiv und managt mittlerweile 4.000 Ladepunkte. Zudem steht man allen Autohändlern, egal welcher Marke, mit Know-How bis hin zur Finanzierung zur Verfügung.

Weg vom Stammtisch

Am Podium diskutierten Andreas Kostelecky (Maxus), Rudolf Buryan (Autohaus Karl, Mistelbach) und Eray Cakirogullari (e-mobilio), welche Chancen sich mit E-Autos im Handel ergeben und was es dafür brauche. Er sehe momentan eine Seitwärtsbewegung im Markt, aber grundsätzlich „ist der Zug zur E-Mobilität auf den Schienen“, sagte Kostelecky. Die Schlüssel zum Erfolg sieht der Maxus-Import-Chef in Kundenberatung - etwa über Förderungen -, aber auch Mitarbeiterqualifizierung und darin, auch den Aftermarket zu entwickeln. „Die Touchpoints dafür sind dieselben wie beim Verbrenner - Sommercheck, Wintercheck, etc. Man kann auch die E-Mobilität im Aftersales-Bereich im Plus führen.“ 

Ähnliches sagt auch Rudolf Buryan (Autohaus Karl, Mistelbach), der von raschem Wachstum mit BYD berichtete. Er setze auf Überzeugungsarbeit - frühere Skeptiker seien heute oft schon EV-Besitzer, heutige Totalablehner würden eventuell bald zu Skeptikern. Die Fragen der Kunden gingen nunmehr auch bis zur Photovoltaik-Integration oder der Förderlandschaft, darauf müsse man sich einstellen.

„Wir gehen aktiv in die Schulung für den Handel“, sagt auch Eray Cakirogullari von e-mobilio, ein Unternehmen, das u.a. eine white-label-Lösung für den Handel anbietet, das dem Verkäufer im Beratungsgespräch Unterstützung bietet. Wichtig sei, dass die Stammtischdiskussionen und das Lagerdenken endlich beendeet würden, so Cakirogullari. 

KI und Digitalisierung werden wachsen

"Digitalisierung und KI werden wachsen, ein Teil des Fachkräftemangels wird in Zukunft mit KI gelöst, die Zukunft gehört jenen, die die Stärke der KI mit den Menschen nutzen“, wie Prof. Hannes Brachat, ehemaliger Herausgeber der Fachzeitschrift „Autohaus“ in seinem Vortrag „Transformation: Was kommt – was bleibt?“ erklärte. Gemeinsamkeit, die Widerstandsfähigkeit und die Anpassungsfähigkeit seien in Zukunft gefragt.

Für genug Strom ist gesorgt

Gibt es auch ausreichend Strom für die kommenden Elektroautos? Ja, bestätigt Dr. Barbara Schmidt, Generalsekretärin Österreichs Energie. Denn so wie sich die Nachfrage bis 2040 verdoppeln wird, so wird sich auch die Erzeugung verdoppeln. Allerdings erfordert dies nicht nur Netzausbau und flexible Stromerzeugung, sondern auch eine flexiblere und bewusste Art des Stromverbrauchs.

"Versuchen die Angst zu nehmen"

Zum Abschluss bilanzierte Moderator Oliver Zeisberger gemeinsam mit AUTO&Wirtschaft-Chefredakteur Mag. Heinz Müller den diesjährigen A&W-Tag: "Für mich ist das Wichtigste, dass der Weg nicht zu stoppen ist. Und das Zweitwichtigste ist, dass wir versuchen der Branche die Angst zu nehmen. Denn Angst ist nie gut, weder im Privatleben noch im Geschäft."

Wie es weitergeht:

Eine Fotogalerie zum 15. A&W-Tag und umfassende Nachberichte finden Sie laufend unter autoundwirtschaft.at, in der kommenden AUTO-Information 2742 sowie in der November-Ausgabe von AUTO&Wirtschaft. 

Und auch das Datum für den 16. A&W-Tag steht jetzt schon fest: Am 14. Oktober 2025 dürfen wir Sie wieder in der Wiener Hofburg begrüßen.