2050 wird es praktisch nur noch E-Fahrzeuge geben“, mit diesem Satz ließ Karl Rose beim 45. Internationalen Motorensymposium in Wien aufhorchen. Natürlich bezieht sich der ehemalige Chefstratege von ADNOC (Abu Dhabi National Oil Company) und aktuell Vorstandsmitglied bei der OMV auf den Individualverkehr. Denn im Nachsatz, meinte Rose: „Für den Schwerverkehr, die Schiff- und Luftfahrt wird es Alternativen von Brennstoffzelle über Wasserstoff bis E-Fuels brauchen.“ Dass die Zukunft des reinen Individualverkehrs auf Batterien und E-Motoren aufgebaut ist, bezweifelte fast niemand. Und ebenso klar aus dem Symposium zu hören war, dass die CO2-Reduktion das bestimmende Thema unserer Zeit ist. Denn nur mit dem Ausstieg aus der fossilen (Primär-)Energie, wird man eine nachhaltige Energie- und Antriebswende schaffen. Dass diese Linie klar vorgegeben ist, zeigte die Vielzahl an Vorträgen zu den Themen Brennstoffzellen, Wasserstoff, E-Fuels und Batterien. Aber auch mit der Energie in Europa per se. „In Deutschland fehlen aktuell 11 Gigawatt Leistung. Das bekommt man nicht von heute auf morgen ins System“, sagte zum Beispiel David Bothe, Energiewirtschaftler und Wissenschaftler, bei seinem Vortrag im Festsaal.
„Politik soll klare Linien vorgeben“
Kritik gab es von vielen Seiten. Allen voran vom Veranstalter selbst. Für Bernhard Geringer, Veranstalter und Direktor des Österreichischen Vereins für Kraftfahrzeugtechnik, ist klar: „Die Politik soll Rahmenbedingungen und klare Linien vorgeben. Dazu gehört es aber nicht, Technologien zu verbieten.“ Ähnlich sieht das auch Rose: „Ich halte das Verbrenner-Verbot für eine klare Fehlentscheidung, die vor allem der europäischen Wirtschaft massive Probleme bereiten wird.“
Arnd Franz, CEO von Mahle, sah im Abrücken vom Verbrenner-Verbot sogar eine Chance für Europa: „Man muss das Verbrenner-Verbot überdenken und auch E-Fuels mitbedenken, um Europa als Standort für Investoren in Bio- oder E-Fuels gewinnen zu können.“