Carlos Tavares, CEO von Stellantis meinte in einem Interview vergangene Woche, dass Renault für ihn einer jener Autohersteller sei, die „verletzlich“ sind, wenn es um die jüngsten Bemühungen Chinas um den europäischen und auch weltweiten Automarkt geht. Damit befeuerte Tavares die Gerüchteküche um einen möglichen Zusammenschluss von Stellantis mit dem franzöischen Autohersteller Renault.

Klares Dementi
Allerdings kam von Stellantis selbst ein klares Dementi. Denn der Aufsichtsratsvorsitzende John Elkann erklärte, dass der Autohersteller keine Pläne habe, mit Renault zu verschmelzen: „Aktuell gibt es keine Pläne über Zusammenschlüsse mit anderen Herstellern.“

Erst am vergangenen Sonntag berichtete die italienische Tageszeitung Il Messaggero, dass die französische Regierung solch einen Zusammenschluss prüfen würde. Frankreich ist der Mehrheitseigentümer von Renault und hält auch Anteile an Stellantis. Eine Prüfung des Zusammenschlusses ist also grundsätzlich nicht überraschend. Allerdings meinen Analysten, dass solch eine Zusammenführung wohl einige Stolpersteine aus dem Weg zu räumen hätte.

Chinas Vorstoß könnte in "Blutbad" enden
Unter anderem zum Beispiel die Vielzahl an Autowerken in Frankreich, die bei solch einer Verschmelzung wohl zu viele wären. Für Stellantis-CEO Tavares besteht allerdings Handlungsbedarf. Er meint, dass die europäische Autoindustrie Gefahr laufen würde, dass das Wettrennen mit China rund leistbare E-Fahrzeuge in einem „Blutbad“ enden könnte.

Zudem fordert er, dass die italienische Regierung ihre Arbeitsstellen in der Autoindustrie schützen solle, anstatt Stellantis vorzuwerfen, man würde gegen die Interessen Italiens arbeiten. Aus diesem Grund habe der italienische Industrieminister Adolfo Urso vorgeschlagen, dass die italienische Regierung Anteile an Stellantis erwerben solle, damit der Einfluss aus Frankreich ausgeglichen wird.