Im Beisein des oberösterreichischen Wirtschaftslandesrats Markus Achleitner eröffnete Klaus von Moltke, Geschäftsführer des Werks, eine neue Produktionslinie für V8-Benzinmotoren, welche künftig in Oberösterreich gefertigt werden. Die leistungsstarken Aggregate werden „im Manufaktur-Stil mit präziser und hochkomplexer Handarbeit“ gefertigt.
Bekenntnis zum Verbrenner
Die Presseaussendung spricht von einem Bekenntnis zur Technologieoffenheit, böse Zungen könnten es als etwas dystopischen Blick in eine Zukunft bezeichnen, in welcher der Verbrenner nur noch als elitäres Nischenprodukt existiert. Von Moltke zeigt sich überzeugt, „dass es auch weiterhin solche leistungsstarken Motoren geben wird. Wir sehen einen Hochlauf bei der E-Mobilität, aber auch stabiles Volumen bei den Verbrennungsmotoren.“ Im Vollbetrieb sollen in Steyr immerhin 30 Stück der V8--Aggregate täglich erzeugt werden.
Stabile Nachfrage sieht BMW im Übrigen nicht nur für die leistungsstarken Acht- und Sechszylinder, sondern auch für die kleineren Motoren. Dies sei ein stabiles Fundament für die Transformation.
Eine Transformation, die Schritt für Schritt erfolgen müsse und „von einem Tag auf den anderen nicht möglich“ wäre, wie der Werks-Chef betont. „Die Herausforderung im Transformationsprozess ist, sich flexibel aufzustellen und sozusagen auf Sicht zu fahren.“ Man dürfe kein Potenzial ausschließen, um der Verantwortung gegenüber der Belegschaft am Standort gerecht zu werden. Bekanntlich werden ab 2025 elektrische Antriebe, die auch vor Ort entwickelt werden, in Steyr vom Band laufen.
Erfolg für Österreichs Industrie
Dass es keine Selbstverständlichkeit ist, dass die prestigeträchtigen Topmotoren nun in Österreich produziert werden, strich auch Achleitner in seiner kurzen Festrede hervor.
Von Moltke meint dazu selbstbewusst: „Wir haben kurze Wege, wir sind in der Industrialisierung stark, und wir sehen in unserer Flexibilität eine massive Stärke“, so der künftige Leiter der weltweiten Antriebsproduktion bei der BMW Group über die Vorzüge des Standorts, der innerhalb der BMW Gruppe, aber auch mit Zulieferern im Wettbewerb stehe.
Auch das Vorhandensein kompetenter Mitarbeiter zählt im Wettbewerb. Um gute Fachkräfte zu bekommen, arbeite man gut mit Stadt, Region und Land zusammen. „Wir schaffen im Betrieb gute Rahmenbedingungen, etwa Programme für die Lehrlingsausbildung – erst vor Kurzem konnte ich hier 39 neue Lehrlinge begrüßen.“ An der V8-Linie arbeiten besonders erfahrene Mitarbeiter, wie von Moltke betont. „Der Anspruch in der Manufaktur ist hoch, hier arbeiten Fachkräfte mit mehrjähriger Erfahrung, die ihre Arbeit mit Leidenschaft tun.“