Neben 3 günstigen Winterreifen der Hersteller Austone, Fortuna und Sailun wurden 7 etablierte Marken- und Premiumreifen in der Dimension 235/55 R18 für SUV getestet. Um die Fahreigenschaften genau zu untersuchen, wurden die 10 Reifen sowohl auf schneebedeckter Fahrbahn bei minus 4,5 Grad Celsius im finnischen Arctic Center Ivalo als auch auf der Teststrecke von Goodyear im französischen Mireval bei 13 bis 18 Grad getestet.
Zum Testsieger wurde der Bridgestone Blizzak LM005 mit der Note „sehr empfehlenswert“ gefolgt vom Hankook i* cept evo X, Michelin Pilot Alpin 5 SUV, Continental WinterContact TS 870 P, Nokian Snowproof 2, Goodyear UltraGrip Performance+SUV, Pierelli Scorpion Winter 2 alle mit der Note „empfehlenswert“. „bedingt empfehlenswert“ schnitt im Test der Sailun Ice Blazer Alpin Evo 1 an. Lt. ARBÖ „nicht empfehlenswert“ waren die getesteten Pneus der Marken Austone SKADI SP-901 und Fortuna Winter SUV.
Das Beschleunigen auf schneebehafteter Fahrbahn habe bei keinem Testreifen ein Problem dargestellt. Das Feld sei dicht beieinander gelegen. Das Bremsen auf Schnee sei aus einem Tempo von 35 km/h erfolgt: Auch hier sei das Testfeld nah beieinander gelegen und habe ein solides Ergebnis abgeliefert. Nach dem Bridgestone mit einem Bremsweg von 12,26 Metern habe überraschenderweise der Austone den 2. Platz belegt.
Beim Handling auf Schnee hätten sich ebenfalls keine Ausreißer gezeigt . Der Austone hätte überraschenderweise das gleiche gute Niveau geliefert wie der Michelin. Beide hätten sich auf Schnee gut lenken lassen, hätten eine gute Seitenführung gehabt und schnell auf Fahrbahnveränderungen reagiert. Sie hätten insgesamt ein gutes Lenkgefühl vermittelt und wären die besten in dieser Disziplin gewesen. Der Sailun als Letztplatzierter sei dennoch im gelben Bereich gelandet.
Das Bremsen auf trockener Fahrbahn aus 100 km/h sei bei fast allen Reifen grundsolide gewesen. Nur der Fortuna sei mit 45,3 Metern Bremsweg aus der Reihe getanzt. Er hätte im Vergleich zum Besten in dieser Disziplin, dem Michelin (40,4 Meter), einen knapp 5 Meter längeren Bremsweg gehabt. Das entspreche einer Wagenlänge und sei deutlich zu viel.
Beim Handling auf trockener Fahrbahnhätten mehrere Reifen ihr Können gezeigt. Die besten in dieser Disziplin wären die Reifen von Hankook, Goodyear, Nokian, Pirelli, Bridgestone und Continental gewesen . Sie hätten sich alle präzise lenken und sicher in den Kurven führen lassen. Der Michelin und der Sailun wären hier fahrtechnisch gleichauf: minimal schwächer als die Spitzengruppe, aber immer noch sicher zu fahren gewesen. Einen schwächeren Eindruck hingegen hätten die Reifen von Fortuna und Austone geliefert: Sie hätten ein zu ausgeprägtes Untersteuern gezeigt, wären in Kurven schwieriger zu lenken und insgesamt zu schwammig und unpräzise lenkbar gewesen.
Beim Bremsen auf nasser Fahrbahn aus 80 km/h habe der Hankook, hatte einen Bremsweg von 30,4 Metern den Bestwert erreicht. Während so gut wie alle, selbst der bei Schnee insgesamt letztplatzierte Reifen von Sailun, ein durchaus homogenes Bremsbild zwischen 30 und 32 Metern Bremsweg abgegeben hätten, seien der Fortuna (41 Meter) und Austone (38,8 Meter) komplett durch das Raster gefallen. Ihr Bremsweg entspricht der Länge von zwei kurzen Kompakttransportern.
Auch beim Handling auf nasser Fahrbahn gab es massive Unterschiede. Am besten und sehr präzise zu lenken und zu fahren seien die Reifen von Bridgestone, Goodyear und Nokian gewesen. Der Rest der Premium- und Qualitätsreifen habe sich auf einem gut beherrschbaren Niveau befunden. Die Günstigeren hingegen hätten enttäuscht: Während der Sailun hier noch gerade so akzeptabel gewesen sei, hätten sich die Reifen von Austone und Fortuna als Katastrophe entpuppt. Zudem hätten sie spürbar zu wenig Grip und wären auch unpräzise in der Lenkung gewesen. Das Fahrverhalten dieser Reifen stuften hätten die Testenden hier als gefährlich für Normalfahrende eingestuft.
Da ein plötzlich auftretendes Aquaplaning bei hoher Geschwindigkeit lebensgefährlich sein könne, komme auch dieser Disziplin eine besondere Bedeutung innerhalb des Tests zu. Wie die Experten inzwischen vermutetet hatten, habe es auch hier gravierende Unterschiede gegeben. Der Bridgestone habe den Längs- und Quertest am besten gemeister, der Austone und der Fortuna hätten sich als extrem anfällig und schwierig bei Aquaplaning gezeigt. Der Rest der Test-Pneus habe ein solides Fahrverhalten an den Tag gelegt.
Der Bridgestone sei nah am perfekten Winterreifen dran, er habe in allen Disziplinen mehr als ein grundsolides Gesamtbild gezeigt, dicht gefolgt vom Hankook und Continental. Der Austone und der Fortuna hätten komplett, wie Erich Groiss, technischer Koordinator des ARBÖ ausführt: „Nach einem starken Start auf Schnee zeigten sie, wie gefährlich es sein kann, bei Wetterwechsel den falschen Reifen zu haben. Sie fallen unter den gegebenen Bedingungen komplett durch den Test. Von diesen Reifen raten wir eindringlich ab.“
Weitere Details zum ARBÖ-Reifentest finden Interessierte in unten angefügtem PDF