A&W: Wie hat sich der Schmierstoffabsatz -(Volumen, Preis, Art der Produkte) in den vergangenen Jahren entwickelt? Vor dem Hintergrund eines stärkeren After-Sales-Geschäfts (bedingt durch deutlich geringere Neuwagen-Zulassungen) und erhöhte Preissensibilität aufgrund der wirtschaftlichen Situation.
Summe, Masteroil: Wir befinden uns mit unserer Marke im starken Wachstum. Trotzdem stellen wir aber fest, dass unsere Kunden einen immer höheren Bedarf im Volumen haben. Das hängt zum einen damit zusammen, dass die Gebrauchtwagen länger auf den Straßen bleiben. Ein weiterer, genauso wichtiger Grund ist aber, dass die freien Werkstätten immer mehr Marktanteile dazugewinnen und die Vertragswerkstätten verlieren. In der freien Werkstatt ist zwar immer noch das 5W-30 Longlife III das stärkste Produkt, aber auch die neueren Öle, wie beispielsweise ein 0W-20 C5 gewinnen immer weiter an Bedeutung.
Paukert, Liqui Moly: Liqui Moly ist in Fahrt und wächst weiter. Die Coronapandemie und die wirtschaftlichen wie politischen Rahmenbedingungen nach COVID haben Spuren hinterlassen und tun es noch. Wenn man die aktuelle Fahrt als eine mit angezogener Handbremse beschreibt, trifft es das Bild gut. Weltweit gibt es immer noch genügend Absatzmöglichkeiten. Die Verkaufspreise steigen, weil sich auf der Beschaffungsseite sehr viele Kostentreiber befinden. Motoröle für moderne Fahrzeuge sind wesentlich komplexer als frühere Schmierstoffe. Das zeigt allein der Mehranteil an Additiven bei neuen Produkten. Auch das verteuert diese. Immer speziellere Öle mit neuen Freigaben bestimmen die Entwicklung und den Absatz. Schmierstoffe mit einfacherer Rezeptur sind hierzulande rückläufig. Mit Billigöl oder Ersatzteilen, die nicht original sind, setzen Werkstätten auf die falsche Karte. Endkonsumenten, die ausschließlich die Preiskarte spielen, haben in der Regel eine hohe Wechselbereitschaft und werden deshalb sehr unwahrscheinlich Stammkunden. Unsere Kunden wissen um den Wert und die Marge von Markenprodukten.
Wierer, Fuchs: Das Volumen ist sukzessive leicht gestiegen, die Preise haben sich aufgrund der Pandemie und der generellen Verfügbarkeitsprobleme der Rohstoffe am Weltmarkt im zweistelligen -Prozentbereich deutlich erhöht.
Taubek, TotalEnergies: Waren die Volumina in den letzten beiden Jahren doch höher als erwartet, so ist jetzt eine gewisse „Sättigung“ und ein leichter Rückgang der Mengen feststellbar. Die Preise haben sich aktuell gefestigt und sind im Moment recht stabil. Der Trend der Produkte geht nach wie vor eindeutig zu Ölen niedrigerer Viskositäten, um den Anforderungen moderner Fahrzeuge gerecht zu werden.
Schöner, Petronas: Wir freuen uns über einen deutlichen Absatzzuwachs im Segment Teilehandel/After Sales, vor allem in den letzten beiden Jahren. Der Anteil von Höchstleistungsschmierstoffen, sogenannten Niedrig-Viskositäten-Ölen wie 0W-20, die Langlebigkeit, Temperaturkontrolle und Kraftstoff-einsparungen in einer Formulierung vereinen, nimmt weiterhin zu. PLI ist mit einem breiten Portfolio an freigegebenen Produkten der neuesten OEM-Spezifikationen im Handel vertreten. Unser Ansatz ist es, hier in direkter Kooperation mit Fahrzeugherstellern Produkte zu entwickeln, gemeinsam zu testen, um dann die offizielle Herstellerfreigabe zu erhalten. Genau diesen Technologieansatz sehen wir durch das steigende Kundeninteresse im Segment der „out of warranty“-Fahrzeuge bestätigt.
Obereder: Der Trend geht klar in Richtung vollsynthetische 0W-Hochleistungsschmierstoffe, sowohl in Markenwerkstätten als auch in freien Werkstätten. Dank bzw. mit unseren Premiumschmierstoffen von CASTROL sehen wir für Fachwerkstätten nach vor eine exzellente Möglichkeit, gewinnbringende -Erträge zu erzielen.
Schneider, Motorex: In den letzten Jahren ist ein Trend zu immer spezielleren Ölen zu bemerken. Die Zeit der 10W40 und 5W/30 Öle läuft ab. Die Hersteller setzen auf treibstoffsparende, niedrigviskose Öle. Beispielsweise hat Motorex jetzt mit Concept T-XL SAE 0W/8 ein Öl für Hybridfahrzeuge lanciert. Auch bei der Additivierung hat sich einiges getan. Öle, die zum Beispiel LSPI (Low Speed Pre-Ignition) verringern, haben eine andere chemische Zusammensetzung als jene Volums-Produkte, die noch vor 5 Jahren verkauft wurden. All diese Faktoren und die bekannten Preissteigerungen bei den Rohstoff- und Energiekosten haben zur Folge, dass auch die Preise etwas nach oben gehen.
Berger, MaierKorduletsch: Nach den regional sehr unterschiedlichen Absatzeinbrüchen in 2020 (Corona-Jahr) erholte sich der After Sales Markt für Schmierstoffe in 2021 wieder merklich und schloss, laut den Infos aus unserem Kundenstamm, in 2022 wieder auf Jahr das 2019 auf – teilweise sogar mit einem Marktzuwachs. Durch die Zunahme der Nutzungsdauer von PKWs sind die Werkstattbetriebe (freie Werkstätten, markengebundene Servicebetriebe und Markenhändler) sehr gut ausgelastet – mit Vorlaufzeiten von 4 Wochen und länger. Die Lieferkettenthemen nahmen auch auf die Preisentwicklung für Schmierstoffe Einfluss. Seit Anfang 2023 haben sich die Preise gefestigt, mit einer Preis-abschwächung ist aufgrund der nach wie vor hohen Kosten für synthetische Grundöle und Additive kurzfristig nicht zu rechnen. Aufgrund unseres eigenen Logistikzentrums für Schmierstoffe konnten wir unsere Kunden immer mit den benötigten Schmierstoffen zu wettbewerbsgerechten Preisen beliefern.
Graf, LSA: Die Absatzvolumina sind in den letzten Jahren aufgrund immer leistungsfähigerer Schmierstoffe bzw. verlängerter Wartungsintervalle rückläufig, auch das stärkere After-Sales-Geschäft konnte das nur bedingt ausgleichen. Aufgrund diverser Initiativen konnte LSA dem Trend entgegenwirken und somit auch 2022 den Absatz und somit den Marktanteil weiter steigern. Eine erhöhte Preissensibilität ist sowohl bei unseren Partnerbetrieben als auch deren Kunden ebenfalls bereits die letzten Jahre zu verzeichnen. Die aktuelle Situation mit einer ungewöhnlich hohen Inflation hat dieses Thema weiter verstärkt.
Ruckenbauer, Lukoil: Unsere Volumenentwicklung in den letzten Jahren ist positiv in vielen Segmenten und Ländern. Die Schwerpunkte verlagern sich zu OEM-Geschäften, Private Label, aber auch zum Ersatzteilgeschäft. Das klassische Autohausgeschäft ist rückläufig aufgrund der zunehmenden Aktivität der OEMs in diesem Segment.
Huber, Eurolub: Das Volumen ist aufgrund der guten Verfügbarkeit stabil. Wir haben bei Motorenölen und Getriebeölen einen zweistelligen Prozent-Zuwachs der abverkauften Menge, Industrieschmierstoffe waren leicht rückläufig. Preise sind im Vorjahr stark gestiegen. Nach einem leichten Rückgang im ersten Quartal 2023 haben sich diese auf einem -hohen Niveau eingependelt.
A&W: Wie werden sich Volumen, Preise und Lieferfähigkeit bei Schmierstoffen in den kommenden Jahren entwickeln?
Wierer, Fuchs: Die Lieferfähigkeit hat sich deutlich verbessert und ist aktuell wieder auf Vorkrisen-niveau. Wir rechnen mit leichten Steigerungen des Volumens für Fuchs AT. Die Preisentwicklung wird im PKW-Sektor vermutlich eher noch weiter leicht ansteigen. Der Grund liegt hier bei den Basis-ölen und Additiven. Im Vergleich dazu werden Mineralölprodukte der Gruppe I vermutlich preislich noch weiter sinken.
Taubek, TotalEnergies: Eine gute Frage – besonders wenn es um die Preise geht! Wir haben in Österreich einen Fahrzeugbestand von knapp 7,3 Mio. Kraftfahrzeugen, die geschmiert werden wollen. Dementsprechend werden sich daran auch die Volumina der benötigten Schmierstoffe orientieren. Preise und Lieferfähigkeiten hängen von mehreren Faktoren ab, die wir nicht immer vorhersehen können. Was die Lieferfähigkeit betrifft, haben wir aus der jüngsten Vergangenheit gelernt und uns auf schnell ändernde Situationen vorbereitet. Wir waren stets gut liefer-fähig und werden auch zukünftig alles daran setzen, unseren Kunden die gewohnte Versorgungssicherheit zu gewährleisten.
Graf, LSA: Eine seriöse – über Monate vorwärts gerichtete – Aussage ist hier aus Sicht von LSA nur sehr bedingt möglich. Wir gehen derzeit davon aus, dass die Produktpreise auf dem aktuellen Niveau bleiben, jedoch Themen wie Logistik, Verpackung, Energie etc. eine weitere Preisanpassung eventuell erforderlich machen könnten. Die Lieferfähigkeit der Produkte hat sich bereits in den letzten Monaten deutlich verbessert, hier sind nur mehr vereinzelt Probleme vorhanden. Alle Produzenten haben sich den geänderten Marktbedingungen gestellt bzw. diese gelöst. Von daher ist hier unmittelbar von keiner Änderung auszugehen.
Schneider, Motorex: Meiner Einschätzung nach werden sich die Volumina im Pkw-Segment weiter langsam, aber stetig rückläufig entwickeln. Bei der Lieferfähigkeit sehe ich seitens Motorex keine Probleme.
Ruckenbauer, Lukoil: Die Versorgungssituation ist stabil und ohne nennenswerte Engpässe, unsere Lieferfähigkeit ist für das gesamte Portfolio stabil und sehr gut. Die Preise sind aufgrund der nur minimalen Bewegungen am Rohstoffmarkt unverändert bis leicht fallend.
Obereder: Downsizing führt bei nahezu jedem Fahrzeughersteller zu einer geringeren Motorölfüllmenge, zwangsläufig führt das über die Zeit auch zu einem geringeren Volumen. Die Preise werden sich gemäß den stetig steigenden Qualitätsanforderungen der Schmierstoffe entsprechend anpassen. Hinsichtlich der Lieferfähigkeit sehen wir die Talsohle als durchschritten, nicht zuletzt können wir dank unseren Lagerkapazitäten (>1. Mio l Schmierstoffe) unseren Kunden stets ein passendes Produkt anbieten.
Huber, Eurolub: Wir liefern in unserem B2B-Geschäft nahezu ausschließlich an den Kfz-Teilefachhandel. Aufgrund der hohen Gebrauchtwagenpreise werden diese Fahrzeuge auch noch länger gefahren. Die Nachfrage ist stabil gut, Preise natürlich wie immer unter Druck. Die Verfügbarkeit sollte überall kein Problem mehr darstellen.
Schöner, Petronas: Der Fokus auf kraftstoffsparende Verbrennungsmotoren und komplexe Antriebsstränge (vor allem Achsen und Getriebe) der aktuellen und kommenden Generationen erfordert Schmierstoffe mit qualitativ hochwertigen Komponenten, der sogenannten Gruppe IV und V. Diese Komponenten sind elementar, um die Hersteller in der Erfüllung der CO2-Reduktionsziele zu unterstützen. Umfangreiche, oftmals mehrjährige Entwicklungs-/Testzyklen sind nötig, um die definierten Ziele zu erreichen. Die zunehmende Elektrifizierung der Fahrzeuge erzeugt eine zusätzliche Nachfrage nach Spezialölen, die oft mehrere, teils gegensätzliche Aufgaben bei der Batteriekühlung und der Leitfähigkeit erfüllen müssen. Diese Extremanforderungen wollen wir mittels langfristiger Kooperationen mit führenden Fahrzeugherstellern wie auch mit unseren Lieferanten als Produkte für unsere Kunden sicher, verlässlich und zu wettbewerbsgerechten Preisen anbieten.
Summe, Masteroil: Natürlich habe ich keine Glaskugel, weshalb es unwahrscheinlich schwer ist, eine genaue Prognose für die Zukunft abzugeben. Aktuell kann man aber sagen, dass die Lieferfähigkeit gut ist. Hier hatten wir allerdings bis dato auch noch keine Schwierigkeiten. Auch der Preis hat sich vorerst etwas stabilisiert. Aufgrund der wirtschaftlichen Gesamtsituation ist dieser weiterhin aber sehr volatil.
Berger, MaierKorduletsch: Schmierstoffe wie Motor- und Getriebeöle werden auch die nächsten 10 Jahre noch einen entscheidenden Ergebnisbeitrag für das Werkstattgeschäft von Kfz-Betrieben liefern. Durch die zunehmende Substituierung der „Verbrenner“ durch batterieelektrische Antriebssysteme wird der Bedarf an Motor- und Getriebeöl leicht rückläufig sein. Einen Teil dieser „Verluste“ werden die Werkstätten mit den EV-Fluids (Betriebsstoffe für E-Fahrzeuge) ausgleichen können. Das Motoröl wird immer mehr zum Konstruktionsbestandteil eines Motors und hat einen nicht unerheblichen Anteil an der Emissionsreduzierung. Die zukünftigen Viskositätsklassen 0W-16 und 0W-8 stehen vor der Markteinführung. Die Preise für diese hochmodernen Produkte werden sich auf dem aktuellen Niveau weiterentwickeln. Ausgehend von den bestehenden Forschungs-, Entwicklungs- und Produktionskapazitäten dürfen wir auf eine ausreichende Versorgung vertrauen.
Paukert, Liqui Moly: Gute Frage, schwierige Antwort. Betrachtet man die geopolitische Entwicklung nur des vergangenen Jahres, wird klar, wie schwierig eine Prognose ist. In Europa ist mit sinkenden Ölvolumina zu kalkulieren, weil die Anforderungen an die Umweltverträglichkeit der Fahrzeuge steigen und die Motoren moderner Autos in der Regel mit weniger Schmierstoff auskommen müssen. Die Gleichung weniger Öl plus höhere Anforderungen an das Motoröl hat zwangsläufig höhere Preise zum Ergebnis. Denn die Entwicklungskosten steigen, ausgewählte, teurere Rohstoffkomponenten kommen zum Einsatz.
A&W: Kommen durch die wirtschaftlich schwierige Situation die Endkunden-Preise noch stärker unter Druck, geht der Trend stärker zum Billig-Produkt?
Schneider, Motorex: Billig-Produkte hat es schon immer gegeben. Und auch die damit einhergehenden technischen Probleme. Bei der fortschreitenden Motorentechnologie würde ich nicht auf „billig“ setzen, sondern eher darauf achten, dass die verwendeten Öle die Herstellerfreigaben haben.
Paukert, Liqui Moly: Preissensible Kunden gab es schon immer. Die alte Weisheit „Am Öl darf man nicht sparen“ gilt immer noch, wenn nicht gar mehr denn je. Auf die Kaufentscheidung des Endkonsumenten wirken sich viele Faktoren aus. Die Einstellung zu Preis und Qualität, das Alter des Fahrzeugs und dementsprechend die Wahl des Schmierstoffes. Die wirtschaftliche Situation des Kunden und wie sehr dieser auf das Auto angewiesen ist. Unabhängig von all diesen Faktoren ist eine Maxime unverrückbar: Jedes Auto darf nur mit dem passenden Öl, das also die gültige Freigabe besitzt, befüllt werden.
Ruckenbauer, Lukoil: Die Endkundenpreise sind unter Druck weil es die Preiswartung der Tankstellen-Organisationen praktisch nicht mehr gibt und die Branche mit den online Geschäft sich selbst überholt. Billig-Produkte ohne Freigaben bzw. mit fragwürdigen Spezifikationen ist leider eine Marktgegebenheit, mit der alle Qualitätsanbieter leben müssen. Nicht zuletzt deshalb verfolgt Lukoil Lubricants Europe mit der Genesis Spezial Produkt Linie eine rigorose OEM Freigaben-Strategie, die die Qualität aber auch die OEM Anforderungen eindrucksvoll dokumentiert. Dies gibt unseren Kunden die Sicherheit von Premium Produkten zu einem vernünftigen Preis-Leistungsverhältnis.
Huber, Eurolub: Ich denke, dass wir hier als ‚Budget-Brand‘ sehr gut in den allgemeinen Trend passen. Premium Marken müssen immer mehr aufwenden, um ihre hohen Preise durchzusetzen.
Graf, LSA: Die Endkundenpreise sind bereits seit Jahren unter Druck. Einerseits durch den Umstand, dass diese in Österreich traditionell am oberen Ende angesiedelt sind. Andererseits durch die verstärkte Transparenz bzw, dem verstärkten Wettbewerb durch das Internet. Diese Entwicklung wird weiter Bestand haben. Einen verstärkten Trend zu Billig-Produkten können wir nicht erkennen.
Berger, MaierKorduletsch: Der Wandel im KFZ-Gewerbe führt dazu, dass Fachkompetenz und der Zugriff auf Softeware und Service Systeme der Hersteller immer wichtiger werden. Es wird immer Kunden geben, die Ihre Werkstatt nach dem Ölpreis auswählen und die Verlängerung der Nutzungsdauer von PKWs wird diese Kaufentscheidung kurzfristig begünstigen. Vor dem Hintergrund der beschriebenen Werkstattentwicklung wird der Anteil dieser Käufer in der Zukunft jedoch geringer werden.
Taubek, Totalenergies: Es gibt schon Anzeichen, dass Endkunden zunehmend preissensibel kaufen. Durch die angespannte wirtschaftliche Lage werden Fahrzeuge länger genutzt. Bei älteren Fahrzeugen sinkt auch die Bereitschaft, Geld für Wartungen und Reparaturen zu investieren. Unsere Kunden klagen oft, dass ihre Kunden nur die aller notwendigsten Reparaturen durchführen lassen. Dabei wird auch verstärkt nach günstigeren Reparaturlösungen gesucht.
Fuchs, Wierer: Die Online-Situation könnte diesen Bereich beeinflussen, jedoch rechnen wir nicht damit, dass die Endkundenpreise sich nach unten bewegen. Der Trend wird sich unserer Meinung nach nichtRichtung Billig-Produkt bewegen, da sich die Anforderungen der Automobil-Hersteller immer weiter erhöhen und speziell die Motoren- und Getriebeöle immer anspruchsvoller werden müssen. Hier gilt definitiv das Motto „Wer billig kauf, lauft teuer“!
Schöner, Petronas: Letztendlich entscheidet der Kunde über die Frage, ob dieser offiziell vom Hersteller freigegebene Produkte kauft oder nicht. Wir sehen unsere Aufgabe primär darin, auf den qualitativen Mehrwert von Markenprodukten aufmerksam zu machen. Diese betreffen insbesondere das Thema Nachhaltigkeit und teils niedrigere Wartungskosten durch das optimierte Zusammenspiel von gemeinsam entwickelten Schmierstoffen mit den Motoren und Getrieben, aber im Einzelfall auch Geltendmachung eines Gewährleistungsanspruches gegenüber dem Hersteller bei Nutzung von freigegebenen Ölen.
Summe, Masteroil: Natürlich wird es für den Endkunden immer enger. Weiterhin sind wir aber davon überzeugt, dass sich Qualität uns Service immer durchsetzen wird. Außerdem hat der Endkunde auch gar nicht großartig die Chance für Alternativen. Freie Termine in der Kfz-Werkstatt sind rar und der Endkunde bleibt vor allem wegen der steigenden Preise auf die Reparatur seines Gebrauchten angewiesen. Er muss also kaufen, was die Werkstatt anbietet – und das ist nun mal ein Qualitätsprodukt welches auch seinen Preis hat.
Obereder: Nicht wirklich. Man beachte, dass einerseits der Wert der Gebrauchtwägen steigt, andererseits investieren Kunden mehr Geld in ihr bestehendes Fahrzeug. Zudem haben mehr 2/3 der Fahrzeughersteller weltweit eine oder sogar mehrere Herstellerfreigaben. Aufgrund der immer höheren Anforderungen an das Motoröl ist man mit einem Premiumprodukt wie CASTROL, mit offiziellen Herstellerfreigaben, immer bestens beraten. Zudem bieten Premiumschmierstoffe den Werkstätten im Bereich After-Sales mehr Möglichkeiten einen noch höheren Deckungsbeitrag zu erzielen.
A&W: Wie können die Werkstätten bei zunehmendem Preisdruck und der noch weiter zunehmenden (Online)Transparenz Qualitäts-Schmierstoffe und deren Preise argumentieren und forcieren? Wie können Sie die Betriebe dabei unterstützen?
Obereder: Dazu bieten wir über unsere Gebietsleiter technische Schulungen (vor Ort) an, um unseren Werkstätten-Partnern die Vorteile von freigegebenen Schmierstoffen zu erläutern, um diese letzten Endes auch sattelfest gegenüber preissensiblen Endkunden verkaufen zu können. An der Stelle betrachten wir eine Premiummarke wie Castrol definitiv als Vorteil.
Berger, MaierKorduletsch: Der Preisdruck wird sich auch in der Zukunft in Grenzen halten, davon sind wir überzeugt. Die Anforderungen an Motor- und Getriebeöle werden steigen und damit auch der Bedarf an der Lieferung der notwendigen Qualität nach den Herstellerfreigaben. Die von uns angebotenen Motor- und Getrieböle verfügen über die benötigten namentlichen Herstellerfreigaben und bringen somit die Qualitäts- und Betriebssicherheit für unsere Kunden und wiederum deren Endkunden. Schmierstoffe werden inzwischen motor- und aggregatspezifisch entwickelt. Zur Anwendung muss man sich auskennen. Wir helfen unseren Kunden mit Online-Portalen und der Vermittlung von praxisnahem Fachwissen durch Inhouse-Trainings. Aus der Erfahrung mit unseren Werkstattkunden können wir feststellen, dass hier fachlich überzeugend in Richtung Kunden argumentiert wird. Und falls doch Fragen bestehen, sind unsere Gebietsverkaufsleiterinnen und -Gebietsverkaufsleiter kurzfristig erreichbar.
Graf, LSA: Beratung, Beratung, Beratung. Das ist aus unserer Sicht die einzige Möglichkeit der Fachwerkstätten, sich hier dem zunehmenden Wett-bewerb mit Online-Angeboten erfolgreich zu stellen. Es ist unabdingbar, dem Kunden auch die Leistungen rund um den Produktpreis darzustellen. Wir unterstützen unsere Partner seit jeher mit einem bestens geschulten Außendienst, einem eigenen Techniker sowie -diversen Marketingaktivitäten.
Summe, Masteroil: Wie schon beschrieben, ist der Autofahrer aktuell auf die Reparatur seines Gebrauchten umso mehr angewiesen. Um die Lang-lebigkeit der Fahrzeuge zu erhöhen, ist es essenziell, dass der Motor einen qualitativ hochwertigen Schmierstoff bekommt. Wer hier auf ein minderwertiges Produkt setzt, der spart definitiv am falschen Ende. Wir unterstützen die Werkstätten natürlich durch unsere Beratung vor Ort im Alltag dabei, genau diese Argumentation auch zum Endkunden transportieren zu können.
Wierer, Fuchs: Durch Beratung und den Hinweis der Werkstätten auf die OEM-Herstellerfreigaben. Damit relativieren sich die Billig-Produkte in Hinblick auf Garantien etc.
Schöner, Petronas: Wir führen regelmäßige Produktschulungen bei unseren Vertriebspartnern durch, um sicherzustellen, dass der Außendienst stets in der Lage ist, im direkten Gespräch beim Werkstattpartner auf die wirtschaftlichen, aber auch technischen Vorteile des Petronas-Portfolios einzugehen. Wir wollen unsere Sichtbarkeit durch fokussierte Marketingmaßnahmen erhöhen und bieten den Werkstätten über unseren Vertriebspartner beispielsweise das neue „Bag in Box“-System an. Dieses ermöglicht es den Werkstattpartnern, bis zu sechs verschiedene Öle, jeweils in 20-Liter-Gebinden, übrigens aus 92 % Recycling Material, platzsparend, aber stets in -direktem Zugriff in der Werkstatt zu positionieren.
Paukert, Liqui Moly: Mit speziellen Schulungen und Trainings geben wir Betrieben das erforderliche Rüstzeug, um die Preise argumentieren zu können. Zusätzliche Geschäftsfelder und die damit verbundene Expertise auf neuem Terrain tun ihr Übriges. Eine Werkstatt in Niederösterreich ist nur eines von vielen Beispielen, wie man Kunden mit neuen Dienstleistungen überzeugt und als Stammkunde gewinnt. Ein Interessent fuhr extra aus der Steiermark wegen des Getriebeölservices mit GearTronic von Liqui Moly in das nördlich gelegene Nachbarbundesland. Die Arbeit des Betriebes hat ihn so überzeugt, dass er nun u. a. zu jedem Ölwechsel die Werkstatt aufsucht. Und: Unser Kunde konnte den neuen Stammkunden gewinnen, weil er die Onlinekampagne von Liqui Moly nutzt. Das ist gezielte Werbung in den sozialen Medien für Aktionen wie Ölwechsel, Scheibenreparatur, Services für Klima-anlage und Getriebe. Ein minimaler Aufwand, der sich rechnet.
Huber, Eurolub: Der Druck war und ist immer hoch. Sicher werden bezüglich der Nachfolgeregelungen in den nächsten 10 Jahren ca. 50 Prozent der Werkstätten fusionieren oder aufgeben. Wir haben ein attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis des gesamten 750 Artikel umfassenden Vollsortiments sowie sehr gute Bonusprogramme, die wir über unsere Markenhändler anbieten.
Taubek, TotalEnergies: Renommierte Werkstätten haben ein Vertrauensverhältnis zu ihren Kunden aufgebaut, die somit sicher sind, beste Original-Qualität bei den dort erworbenen Waren und Dienstleistungen zu erhalten. So ist im Falle eines Falles auch bei Garantie und Kulanzansprüchen Sicherheit gegeben, die vor möglichen teuren Reparaturen schützt. Viele Waren sind in der digitalen Welt immer vergleichbarer, dennoch wird nicht immer zu den billigsten Angeboten gegriffen – und das aus gutem Grund! Es geht nicht mehr nur um den niedrigsten Preis, sondern zunehmend mehr und mehr um das Service drumherum. Beratung, korrekte Anwendung, Entsorgung sind nur einige Begriffe, die immer mehr an Wichtigkeit gewinnen. Wir unterstützen unsere Kunden mit bestmöglichem Support rund um das Thema Schmierstoffe – so zum Beispiel mit unserer ANAC Ölanalyse. Dadurch sind längere Ölwechselintervalle möglich, wodurch wiederum Kosten und Ressourcen eingespart werden können.
Schneider, Motorex: Bei der weiter zunehmenden Vielfalt an Ölen und Herstellerfreigaben ist es für Laien schwer, das richtige Produkt zu wählen. Die Werkstätten haben entsprechende Hilfsmittel und Informationsquellen von uns. Außerdem hat Motorex einen sehr gut funktionierenden technischen Kundendienst.
Ruckenbauer, Lukoil: Wir unterstützen unsere Partner mit lückenlos freigegebenen Produkten und der damit verbundenen Qualitätsdokumentation, einer empfohlenen Endkunden-Preisliste, hervorragender Lieferqualität, Schulungen, hervorragender persönlicher Betreuung und einer sehr guten Kosten-Nutzen-Rechnung.