Krieg, Rohstoffmangel, Probleme mit den Liefer­ketten etc. – die Liste der aktuellen Schwierigkeiten für die Wirtschaft ist lang. Dass gerade in solchen Zeiten eine Produktionsstätte quasi vor der eigenen Haustür einige Vorteile bietet, lernen derzeit immer mehr Unternehmen auf die etwas härtere Tour. Bei Apollo Tyres ist man sich dieser Vorteile längst bewusst: Quasi im geografischen Herzen Europas steht im ungarischen Gyöngyöshalász das imposante Apollo/Vredestein-Werk. Produziert ­werden hier ­sowohl Pkw- als auch Lkw-Reifen.

Blick hinter die Kulissen
Die Apollo Tyres (Austria) Gesellschaft m.b.H. lud Anfang September mehrere österreichische Ver­triebspartner zu einem ganz speziellen Blick hinter die Kulissen. Die Teilnehmer bekamen dabei die Möglichkeit, den Prozess der Herstellung, vom Anmischen der Gummimischung bis zur letzten Station, der menschlichen Qualitätskontrolle, hautnah zu erleben, und konnten dabei einen Eindruck davon bekommen, wie viel Arbeit und Entwicklung im Hightech-Produkt Reifen steckt. Jede der zahlreichen Stationen, die der Reifen vor seiner Fertigstellung durchlaufen muss, vermittelt einen Eindruck davon, wie komplex die Frage des optimalen ­Fahrbahnkontakts ist.

Stattliche Kapazitäten
Apollo/Vredestein investierte bereits rund 475 Mio Euro in die ungarische Fertigungsstätte. Produziert werden dort sowohl Pkw- als auch Lkw-Reifen – und das in beeindruckendem Ausmaß: Rund 5,5 Mio. Pkw-Gummis und 675.000 Lkw-Reifen rollen in der ungarischen Produktionsstätte jährlich vom Band. Das entspricht rund 22.000 Pkw-Reifen, die täglich das Werk verlassen. „Im Bereich Trucks werden künftig noch weitere Kapazitäten geschaffen“, erklärt Martin Korn, Country Sales Manager, im Zuge der Werksbesichtigung. Produziert wird in Ungarn in allen möglichen Dimensionen zwischen 15 und 24 Zoll – rund um die Uhr im Drei-Schicht-Betrieb. „Die große Vielfalt an Reifendimensionen führt dabei natürlich auch zu kleineren Produktions­chargen“, so Korn. „Dass wir in Europa produzieren, hat natürlich einige Vorteile. Unter anderem dafür, unsere Abnehmer möglichst schnell zu beliefern. Gerade in der aktuellen Zeit ist das sehr wichtig“, ergänzt der Country Sales Manager.

Neuer Fokus
Neben jener Fabrik im ungarischen Gyöngyöshalász betreibt das Unternehmen noch 5 weitere in Indien. Produziert werden neben Pkw- und Lkw- auch Landwirtschafts- und Industriereifen. Künftig wolle man sich bei Apollo Tyres verstärkt auf das Thema Nachhaltigkeit und Reifen speziell für ­Elektrofahrzeuge fokussieren, sagt Korn. •