Weder ein Großbrand am Firmensitz in Gammertingen im Juli 2022 noch die Widrigkeiten am Weltmarkt können Reifen Göggel aktuell vom Kurs abbringen. Im Vorjahr wurden die Lagerflächen auf 52.000 m2 erweitert, womit ein hoher Warenbestand von über 1,5 Millionen Reifen realisiert wird. Eine Flotte von 120 firmeneigenen Transportern sorgt für eine rasche Zustellung der Ware an die Kunden – darunter auch zahlreiche aus Österreich. Aber die Auslieferung von Reifen allein ist nicht alles, auch die Services können sich sehen lassen. Neben dem Sortiment von knapp 100.000 Produkten – vom Reifen über Montagematerial bis zu RDKS-Sensoren – ­gehört auch der innovative Online-Komplettrad-­Konfigurator dazu, der den Händlern im Verkaufsgespräch eine praktische Beratungsunterstützung bietet. Inkludiert ist die virtuelle Darstellung der ausgewählten Felgen an dem betreffenden Fahrzeug bis hin zur Möglichkeit, neben dem Einkaufs- einen individuellen Verkaufspreis einzutragen, woraus sich der gewünschte Ertrag ergibt.
Reifen Göggel ist seit mehr als 35 Jahren im Geschäft und kennt die einzelnen Märkte ganz gut. Der situativen Winterreifenpflicht in Österreich begegnet das Unternehmen mit einem „höheren Winterreifenbestand“, betont Firmenchef Bruno Göggel. Die Versorgung der Kunden in der Alpenrepublik wird neben den firmeneigenen Tranportern auch mit ­Paketdienstleistern bewerkstelligt.

Bei Bedarf auch physisch vor Ort
Dem Digitalisierungstrend trägt der Großhändler unter anderem mit seinem Online-Shop Rechnung. Mit diesem ist Reifen Göggel vor rund 20 Jahren gestartet – bis dato eine Erfolgsgeschichte mit kontinuierlichen Steigerungen von Jahr zu Jahr. Damit können Wiederverkäufer Bestellvorgänge vornehmen und die zentrale Fakturierung auslösen. Ein rund 20-köpfiges Vertriebsteam steht telefonisch oder per E-Mail parat, ein eigener Außendienst ist somit nicht mehr vonnöten. „Bei persönlichem Gesprächsbedarf ist unser Vertrieb vor Ort“, ­unterstreicht ­Bruno ­Göggel.
Die Gefahr, dass die Reifenindustrie mit eigenen Online-Shops das Geschäftsmodell beeinflussen könnte, schätzt man als gering ein. Zwar gebe es immer wieder Versuche, allerdings müssten die Hersteller für einen Direktvertrieb permanent Investitionen durchführen, und auch im Einzelhandel stoße der zunehmende Einfluss der Industrie auf wenig Akzeptanz, meint Bruno Göggel. „Mit unserem Online-Marktplatz bieten wir auch in Zukunft dem freien Reifenhandel, dem Autohandel und den Kfz-Werkstätten ein transparentes Einkaufsportal mit besten Konditionen und hoher ­Lieferbereitschaft“, hält der ­Firmenchef fest.