Herz ist Trumpf – Leads generieren ist das eine, Kunden binden ist das andere.“ Mit starken Statements wie diesen, untermauert von aktuellen Markt- und Umfragedaten, betonte der Country Manager Austria bei CarGarantie Herbert-Michael Strasser in seinem kurzweiligen Vortrag „Kundenbindung: Return – Exit – Reset“ die wachsende Bedeutung von Garantie- und Reparaturkostenversicherung, Gebrauchtwagengarantie und Garantieverlängerung. Im Zentrum des Referats stand Strassers Überzeugung, dass Kundenbindung durch menschliche Werte – etwa Vertrauen, Respekt oder Freundlichkeit – unterstützt und durch das Fehlen derselben gefährdet werde. Als Beispiel dafür verließ der erfahrene Automotive Manager rhetorisch kurz die Branche und zitierte ein eingängiges Negativbeispiel aus der Gastronomie.
Aktuelle Daten zeigen Potenzial
Aber auch Fakten und Daten kamen nicht zu kurz: Garantie- und Reparaturkostenversicherungen werde von den Befragten einer Erhebung durch puls Marktforschung großes Potenzial in puncto Kundenbindung (70 Prozent der Befragten bejahen) und auch Ertrag (58 Prozent) bescheinigt, führte Strasser aus. Gleichzeitig würden Gebrauchtwagengarantien heute von einer Mehrheit der Autohäuser als im Preis inkludiert ihren Endkunden angeboten. Lediglich 6 Prozent der GW-Verkäufer geben an, keine Garantie zu vermitteln bzw. anzubieten, führte Strasser in seinem Vortrag aus.
Eine Garantieverlängerung nach Ablauf der Ursprungsgarantie werde bereits immerhin von 50 Prozent der befragten Autohäuser aktiv angeboten.
Am Rande des A&W-Tages hatten wir weiter Gelegenheit, mit Strasser über aktuelle Entwicklungen in der Branche zu sprechen. Obwohl 2022 insgesamt für die Branche ein durchwachsenes Jahr zu werden drohe, werde CarGarantie seine Ziele erreichen. „Aber auch wir werden uns für 2023 rüsten müssen.“ Dies könne zum Beispiel durch eine noch stärkeren Fokussierung auf das Gebrauchtwagengeschäft in Österreich geschehen. Als Wachstumsfeld sieht man etwa das Zweiradgeschäft, das zuletzt in der Coronakrise enormes Wachstum hingelegt hat. „Wir stehen bereits in wichtigen Partnerschaften und werden weitere knüpfen“, kündigte Strasser an.
Wer sich zu sehr auf Altbewährtes verlasse nach dem Motto „Hamma immer schon so gmacht“, zementiere den Stillstand ein. „Bewegung entsteht, wenn man bereit ist, besser zu werden“, so Strassers Fazit zum Abschluss seines Vortrags.