A&W: Wie hat sich der Geschäftsverlauf 2021 ­dargestellt?
Andreas Bawart: Im abgelaufenen Geschäftsjahr haben wir gut 4,2 Mio. Starterbatterien verkauft und einen Umsatz von 286 Mio. Euro erzielt. Bei der Erstausrüstung haben wir Einbußen in Höhe von rund 20 Prozent erlitten, weil die Hersteller aufgrund der aktuellen Umstände Probleme haben. Das spüren wir mit schwankenden Absatzzahlen, die immer sehr kurzfristig gemeldet werden. Das fordert uns zusätzlich.

Wie sieht das Verhältnis zwischen Erstausrüstung und Aftermarket aus?
Bawart: Im heurigen Jahr hat es sich spürbar verändert. Wir sind jetzt bei knapp unter 30 Prozent Erstausrüsteranteil, ca. 27–28 Prozent, der Rest ist Aftermarket.

Wann wird sich die Lage in der Erstausrüstung ­Ihrer Meinung nach entspannen?
Bawart: Bei der Erstausrüstung rechnen wir bis Herbst wohl nicht damit, dass sich die Lage deutlich entspannen wird. Dennoch wollen wir in unseren aktuellen Geschäftsbereichen wachsen. Wir planen bei den Starterbatterien mit einem Wachstum von rund 200.000 Stück.

Welche Auswirkungen hat der Krieg in der Ukraine auf das Geschäft von Banner?
Bawart: Die Märkte Russland, Ukraine und Belarus entsprechen für uns rund 100.000 Batterien. Wir gehen davon aus, dass wir das heuer alles verlieren. Wir haben in Russland auch eine eigene Vertriebsgesellschaft, die wir stillgelegt haben. Wir müssen uns deshalb neue Absatzmärkte für diese verlorenen Batterien suchen. Aber es ist unser tägliches Business, neue Absatzmärkte zu finden. In den Lieferketten der Business Unit Automotive spüren wir es zum Glück nicht, da wir die meisten Produkte für diese Fertigung aus Europa ­beziehen.

Wie sieht Ihr Blick in die ­Zukunft aus?
Bawart: Es war noch nie so unsicher wie heute. Es gibt den schönen Ausdruck: „Wir fahren auf Sicht.“

Was ist die Kernaufgabe der Business Unit Energy Solutions?
Bawart: Der Einstieg vor rund 40 Jahren war für Elektrostapler, der besonders im Bereich der Intralogistik eine sehr hohe Bedeutung hat. Dementsprechend groß war das Wachstum in diesem Bereich. In weiterer Folge haben wir uns dann mit Notstrombatterien beschäftigt und auch mit Anwendungen in Golfcarts oder in Hebeanlagen. Was neuerdings dazukommt, sind große Stromspeicherlösungen in Zusammenhang mit Photovoltaikanlagen.

Welche Investitionen plant Banner künftig?
Bawart: Investitionen in Produktionsanlagen, in Forschung und Entwicklung sowie in Lagerungen sind geplant. Wir haben für heuer am Standort in Leonding ein Investitionsvolumen von rund 6 Mio. Euro vor.