A&W: Welche Themen beschäftigen die Betriebe?
Kubik: Im Vordergrund stehen derzeit natürlich die hohen Energiepreise. Das betrifft die Lack-und Karosseriebetriebe in sehr hohem Ausmaß. Egal ob die Lackierkabine mit Öl oder mit Gas beheizt wird, die Situation macht den Unternehmern natürlich großes Kopfzerbrechen. Bei Öl-Versorgung kann man mit einem im Herbst gefüllten Tank noch Glück haben. Gas ist derzeit gar nicht abschätzbar, weil die Abrechnung mit Verzögerung kommt. Wenn Betriebe mit Großkunden Fixpreise kalkuliert haben, ist das derzeit natürlich problematisch. Man kann momentan nur hoffen, dass sich die Situation wieder etwas beruhigt. Zumindest an den Tankstellen ist eine leichte Entspannung merkbar.
Welche Rolle spielt der Lack beim Energieverbrauch?
Kubik: Bei den Lacken wird laufend an Verbesserungen gearbeitet. Die Lackhersteller arbeiten mit Hochdruck daran, dass mit einem höheren Festkörper-Anteil weniger Lösemittel emittiert werden, dass niedrigere Temperaturen für die Trocknung ausreichen. Da wurde bereits viel gemacht, und da wird auch aus Umweltschutzgründen viel gemacht. Lacke mit geringeren Trocknungstemperaturen sind bei steigenden Energiepreisen sicher eine Lösung, aber das funktioniert nicht in jeder Lackiererei. Ich bin sicher: Jeder Lackiererei-Besitzer, der auf seine Firma schaut, nutzt die Unterstützung und Beratung der Lack-Industrie und wendet die beste Lösung bereits an. Das nächste Thema sind die hohen Spritpreise. Die Kilometerleistungsinkt, die Menschen müssen sparen, schließlich ist alles teurer geworden. Die Inflation ist hoch wie lange nicht, das wird auch für die in Kürze beginnenden Kollektivvertragsverhandlungen spannend.
Welche Themen beschäftigen Sie derzeit noch?
Kubik: Wir arbeiten gerade an einer kompletten Neuausrichtung der Meisterprüfungsfragen. Das ist aufgrund der neuen Meisterprüfungsordnung erforderlich, die seit Mai 2021 gültig ist. Die ganze Prüfung orientiert sich nun nicht an dem Wissen, sondern an der Kompetenz der potenziellen neuen Meister. Natürlich haben wir Punkte der Prüfungen immer wieder angepasst. Derzeit werden Prüfungsinhalte aber nicht nur adaptiert, sondern komplett hinterfragt, aktualisiert und teilweise erneuert. Die ganze Prüfung wird an moderne Anforderungen angepasst. So verlangen wir beispielsweise ein HV2-Zertifikat. Mit dieser neuen Meisterprüfungsordnung wird der gewerbliche Meister dem Bachelor gleichgestellt. Nach dem Führen des Meistertitels ist das ein weiterer Schritt zur Aufwertung des Lehrberufes.
„Nicht auf jeder Hochzeit tanzen“
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