Demnach befindet sich laut Insolvenzhochrechnung von KSV1870 Holding AG die Zahl der Firmenpleiten inÖsterreich mit 3.048 Fällen (+0,5 Prozent) auf Vorjahresniveau (3.034 Fälle). Das 4. Quartal 2021 steht jedoch für eine Trendumkehr: Zwischen Oktober und Dezember 2021 sind österreichweit 1.234 Firmenpleiten gezählt worden -nicht weniger als 40 Prozent aller diesjährigen Firmenpleiten! Das sind ähnlich viele wie im 4. Quartal 2019, womit sich erstmals seit Ausbruch der Corona-Krise ein Quartalsergebnis auf "Vor-Krisen-Niveau" bewegt. Eine ähnliche Entwicklung erwartet KSV1870 für das Jahr 2022. "Wenn man von einer Trendumkehr sprechen möchte, dann ist jetzt der richtige Zeitpunkt dafür. Mit Blick auf die vergangenen Wochen zeigt sich deutlich, dass im Bereich der Unternehmen erstmals seit Beginn der Corona-Krise Quartalszahlen auf dem Tisch liegen, die 'Vor-Krisen-Niveau' erreicht haben", erklärt MMag. Karl-Heinz Götze, Leiter KSV1870 Insolvenz.

Transportmittel/Kraftfahrzeuge: Pleiten gestiegen
In der Branche Transportmittel/Kraftfahrzeuge schnellt die Zahl der Firmenpleiten nach oben: Demnach mussten 2021 insgesamt 132 Unternehmen Insolvenz anmelden, ein Plus von 40,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (94 Fälle). Über 85 Unternehmen (2020: 58 Fälle) wurde Konkurs eröffnet -ein Plus von 46,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Deutlich gestiegen (+30,6 Prozent) sind die mangels kostendeckenden Vermögens nicht eröffneten Insolvenzverfahren mit 47 Fällen (2020: 36). Leicht erhöht haben sich die geschätzten Insolvenzverbindlichkeiten, die von 20,7 Mio. Euro (2020) auf 22,0 Mio. Euro (+6,3 Prozent) anwuchsen.

Konkurse 2022 bald Vor-Krisen-Niveau?
Nichtsdestotrotz erwarte der KSV1870 auch im kommenden Jahr keinen plötzlich eintretenden Insolvenzausbruch, sondern eine sukzessive Fortsetzung der jüngsten Entwicklung. "Die im 4. Quartal eingesetzte Trendumkehr wird für die Zahl der Firmenpleiten im Jahr 2022 richtungsweisend sein. Es ist davon auszugehen, dass sich das aktuelle Niveau fortsetzen wird", so Götze.

Die größten 10 Insolvenzen im Bereich Transportmittel/ Kraftfahrzeuge 2021 laut KSV1870 Holding AG sind:

1. Formtechnik GmbH, Bärnbach (4,2 Mio. Euro Passiva)
2. ETH Express Transport Handling GmbH, Wien (1,5 Mio. Euro Passiva)
3. Dieter Serglhuber, Ulmerfeld-Hausmening (1,3 Mio. Euro Passiva)
4. AB Leasing GmbH, Wien (1,3 Mio. Euro Passiva)
5. Teileprofi Kfz Ersatzteile GmbH, Weyer (667.000 Euro Passiva)
6. Kfz Auto Service Gulyas Zsolt, Söll (610.000 Euro Passiva)
7. Friedrich Nigl, Tankstelle, Kfz-Handel, Kfz-Reparatur, Espresso, Krems a. d. Donau (540.000 Euro Passiva)
8. intage Automobil GmbH, Antiesenhofen (470.000 Euro Passiva)
9. KEC-Mietwagen OG, Rum (456.000 Euro Passiva)
10. Ali Rejhan, Inh. d. Carvista Autohandel e.U., Straß im Straßertal (373.000 Euro Passiva)