Am vergangenen Freitag haben wir uns dazu entschlossen, das A&W WERKSTATT-FORUM zu verschieben. Die Gründe waren ebenso vielfältig wie vermeidbar. So stand die Einschränkung von Veranstaltungen in Wien ebenso im Raum wie eine FFP2-Maskenpflicht in Innenräumen sowie die PCR-Testpflicht für Geimpfte und Genesene (2G+). 

Im Wiener Rathaus wollte man am Freitag noch nichts von Verschärfungen wissen, hat uns auf Montag vertröstet. In Wahrheit sind die Gespräche bereits gelaufen, am Abend gab es eine Presse-Info von Bürgermeister Michael Ludwig zur Verschärfung der FFP2-Maskenpflicht und zu 2G+. Das Inkrafttreten war dann zunächst für Mitte dieser Woche angekündigt, also für den Tag der Veranstaltung.

Warum ich das erzähle? Weil es ein weiteres Beispiel für maixmale Verunsicherung ist: Welche Maßnahmen sind am Mittwoch beim Event gültig? Und – falls 2G+ – kann man bei der momentanen PCR-Testsituation in den Bundesländern überhaupt rechtzeitig einen gültigen Test erhalten?

Dabei kritisieren wir in keinster Weise die Maßnahmen an sich. Es fehlt – nicht nur in unserem Fall – an Planung und an Planungssicherheit. Seit dem Start der Pandemie sind wir in Österreich zu spät und zu zögerlich. Das zeigt sich auch bei den unsäglichen Diskussionen in Oberösterreich und Salzburg und jetzt auf Bundesebene. 

Dass es anders ginge, haben wir selber als Verlag bewiesen. Schon unsere FLEET-CONVENTION am 21. September (!) in der Wiener Hofburg hat mit einer selbst auferlegten 3G+ Regel sehr gut und sicher stattgefunden. Dort haben wir von allen geimpften und genesenen Besuchern zusätzlich einen Antigen-Test verlangt (bzw. vor Ort durchgeführt).

Unser Event ist freilich nur eines von vielen Beispielen, wie die Wirtschaft durch Kurzfristigkeit, Geheimnistuerei und Verunsicherung beeinträchtigt wird. Mit langem Zaudern und Übernacht-Hauruck-Aktionen wird die Pandemie nicht effizient bekämpft und vor allem das Verständnis der Bevölkerung und der Unternehmen geht immer mehr verloren. Nach 20 Monaten Pandemie und hervorragender wissenschaftlichen Analyse könnten Maßnahmen argumentativ und juristisch besser vorbereitet und mit entsprechender Vorlaufzeit umgesetzt werden.

Noch ein Beispiel gefällig: Seit Wochen existiert der Stufenplan samt Lockdown für Ungeimpfte. Die nun veröffentlichte Verordnung ist hinsichtlich der Kontrolle „leider nicht ganz klar“, wie das Juristen ausdrücken. Ob der Handel nun 2G selbst kontrollieren muss, ist nicht definiert. Dazu habe das Innenministerium (übrigens ebenso wie die WKO) eine Anfrage an das Gesundheitsministerium geschickt, wie wir vom Direktor für öffentliche Sicherheit erfahren. Zwischenzeitlich weiß der Autohändler nicht, ob er jeden Interessenten, der kurz in seinen Schauraum schaut, nach einem 2G-Nachweise fragen muss (oder darf?) 

Meine Damen und Herren der Spitzenpolitik: so wird das nix!

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