A&W: Können Sie uns ein paar Fakten zum neuen Logistik-Center in Bratislava erzählen?
Hannes Albrecht: Mit dem neuen Center in der Slowakei haben wir die Logistik von Continental gänzlich neu aufgesetzt. In den vergangenen 11 Jahren wurde der österreichische Markt aus Ungarn betreut, mit dem neuen Lager haben wir die Logistik auch strukturell verändert, nun erfolgt die Betreuung für Österreich und 11 weitere Länder aus Bratislava. Dort haben wir mit 56.500 Quadratmetern nun ein sehr großes Lager und den Platz, den wir brauchen. Die Zustellung erfolgt über Quehenberger Logistics auch mit eigenen Fahrzeugen.

Was sind die Gründe für die Neuausrichtung?
Albrecht: Die Gründe sind vielfältig: so sind die Reifen in den vergangenen Jahren durch den SUV-und nun den Elektroauto-Trend größer geworden. Außerdem hat die Produktvielfalt deutlich zugenommen, beispielsweise mit All-Season-Reifen, einem Wachstum im UHP-Bereich sowie den speziellen Freigaben der Autohersteller. Dem versuchen wir mit dem neuen Zentrum Rechnung zu tragen. Derzeit liegen wir bei 4.500 Artikel im aktiven Segment, vor wenigen Jahren waren wir erst bei 3.000. Gleichzeitig ist für die Reifenbetriebe die Anforderung noch größer geworden, weil neben den erwähnten Veränderungen hier natürlich mehrere Marken vorrätig sein sollen. Das ist sowohl ein Lager-wie auch ein Finanzierungsthema bei den Händlern.

Das fordert ebenfalls den Lieferanten?
Albrecht: Unser Anspruch ist, den Servicelevel zu halten und den Reifenhandel innerhalb von 24 Stunden zu bedienen. Das wird nicht für Großbestellungen gelten, aber den Tagesbedarf kann der Reifenhändler innerhalb von 24 Stunden abrufen.

Wer wird beliefert?
Albrecht: Wir beliefern aus Bratislava den A-Handel und das Autohaus. Der Reifen-B-Handel wird auch weiterhinüber unsere A-Händler erfolgen. Der Reifenhändler wird also weiterhin gefordert sein, hier eine Logistikfunktion zu übernehmen. Die Volumina sind einfach zu groß. Unsere Aufgabe ist auch, noch bessere Produkte anzubieten, die den Reifenhändler in der Planung unterstützen und die Frage beantworten: Wer soll was auf Lager haben?