Das Geschäftsmodell des Ismaninger Unternehmens lautet, Autohersteller an einer Art Börse mit Firmen zusammenzubringen, welche aus Live-Daten profitable Anwendungen zimmern.
Norbert Dohmen, Caruso-CEO: "Die Hauptkunden, die wir adressieren, sind zum Beispiel Flottenbetreiber, Versicherungen oder Unternehmen, die Roadside Assistance anbieten. Einige Geschäftsmodelle sind bereits sehr reif – etwa Versicherungstarife, die Rabatte bei bestimmtem Fahrverhalten gewähren."
Andere Anwendungsfälle, etwa Vorankündigungen von anstehenden Servicearbeiten oder "remote diagnostics", also Diagnoseinformationen,die das Fahrzeug via Internet an den Service-Betrieb übermittelt, können in Zukunft helfen, die Werkstattplanung zu optimieren oder Werkstattaufenthalte zu verkürzen, indem benötigte Ersatzteile bestellt werden können, noch ehe das Auto überhaupt beim Service steht.
Schon einige OEM sind auf den Caruso-Zug aufgesprungen, darunter Ford, Audi, Daimler oder BMW und MINI. "Bei weiteren OEM sind wir gerade im Onboarding-Prozess", verrät Dohmen. Die Hersteller profitieren vor allem davon, dass Caruso die Daten normiert und den Konsumenten, die in den allermeisten Fällen Multibrand-Informationen (d. h. Daten von mehreren Fahrzeugherstellern) benötigen, über eine zentrale Plattform sozusagen schlüsselfertig zur Verfügung stellt.
Selbst für den Fall, dass es zukünftig die Möglichkeit eines Direktzugriffs auf die Daten im Fahrzeug geben sollte, sieht Dohmen Caruso auch dann in einer guten Position. "Wir sind für alle Modelle offen. Heute ist es das 'extended vehicle', morgen vielleicht etwas anderes, das weiter geht. Wir sind Experten beim Standardisieren der Daten, als Clearing-Stelle oder beim Consent Management. Wir haben mittlerweile eine gute Herstellerabdeckung und vielversprechende Pilotprojekte am Laufen."