"Wir haben uns nicht selbst zugesperrt und keine Kurzarbeit beantragt. Wir haben alles gemacht, alles eingelagert, was möglich war, und sind ohne Minus durch das vergangene Jahr gekommen", erklärt Wilfried Fleischmann von Reifen Fleischmann in Klosterneuburg.
Für das Frühjahr sieht er die Situation für den Reifenhandel etwas schwieriger. "Die Leute sind viel weniger gefahren, der Ersatzbedarf wird also deutlich geringer sein.
Für das zweite Halbjahr ist Fleischmann wieder optimistisch. Sein Großhandelsgeschäft sieht Fleischmann in jedem Fall gut aufgestellt. "Wir bieten durch eine weitere Auffächerung bei den Spezialgrößen und bei den Automarken-spezifischen Reifen einen Vorteil und sind schneller als die gestresste Liefermaschinerie, die großteils aus Deutschland und Ungarn liefert", so Fleischmann. Dort komme es zu entsprechenden Lieferzeiten. "Wenn die Reifen nicht auf Lager sind, müsste der Kunde damit rechnen, erst in 2 oder 3 Tagen versorgt zu werden. Wir liefern hingegen noch am selben Tag ins Autohaus oder die Werkstätte."
Internationale Logistikprobleme
Die Verzögerungen im internationalen Großhandel liegen auch an den zunehmenden Problemen bei der internationalen Logistik: "Der noch weiter gewachsene Versandhandel im B2C-Bereich bringt Logistik- und Infrastruktur-Schwierigkeiten auch beim Reifen", so Fleischmann. Die Belieferung in 24 Stunden ist dort nicht mehr möglich. "Wir als regionaler Lieferant sind noch am selben Tag vor Ort und sichern, selbst wenn der Reifen ein kleines bisschen teurer ist als das günstigste Online-Angebot, somit das Überleben der Betriebe."