Somit wurden im Betrachtungszeitraum zum Vorjahr 15 %weniger Pkw-Pneus vermarktet. 40 % Reifen mit höherem Speedindex (W/Y/Z) erzielten 54 %des Sommerreifenumsatzes. Das 4x4-Segment verbuchte -12 %, LNfz-Reifen erlitten rund 3 % Wertminus. Dieses Bild hat sich laut Branchenauguren im 3. Quartal verfestigt. Echte Erholung des Reifensektors liegt noch in weiter Ferne. Dass sich der Reifenmarkt in der zweiten Jahreshälfte stabilisert, ist vom Prinzip Hoffnung getragen. Der Ausblick der Reifenindustrie auf 2020 bleibt düster: Für alle Segmente wird ein knapp zweistelliger Stück-und Umsatzrückgang erwartet. Die Pandemie in Verbindung mit der Mobilitätswende macht dem Reifenhandel weiter zu schaffen. Positive Stimmung erzeugen dagegen gestiegene Dienstleistungspreise wie Erstmontage (+ 2 %), Radwechsel (+ 1,8 %), Reifenhotel (+ 1,5 %).In Anbetracht dieser Zahlen und als ausgewiesener "Systemerhalter" sieht sich die Reifenwirtschaft gegenüber anderen Dienstleistungszweigen sogar wirtschaftlich im Vorteil.
Am Ende des Jahres 2020 werden die Allermeisten realistischerweise das Vorkrisenniveau nicht erreichen können. Nun wird das M+S-Ersatzbedarfsvolumen im 4. Quartal 2020 ausschlaggebend, den Reifenhandel aus seiner Verlusttiefe zu manövrieren. Die Erwartungen und Ansprüche werden bei steigenden Kosten allerorts zurückgeschraubt. Stabilisierung, auch bei weiter rückläufigen Umsätzen, bleibt die Realität!