A&W: Wie ist das erste Halbjahr gelaufen?

Günther Riepl: Wir haben uns gut behauptet, weil wir uns auf die Covid-19-Situation schon vorbauend vorbereiten konnten, das hat sich als Vorteil erwiesen. Unsere Partner in Österreich und anderen Ländern haben uns bestätigt, dass wir jederzeit erreichbar waren und die Abläufe wie vor der Corona-Zeit funktioniert haben. Aber auch wir sind stückzahlmäßig weit hinter Plan und dem Vorjahr.

Wie geht es den Reifenhandelsbetrieben?

Riepl: Es hinkt jeder hinter dem Vorjahr her, aber das ist in den Regionen sehr unterschiedlich, teilweise liegen Sommerreifen noch auf Depot und wurden nicht abgeholt. Wir haben den Handel unterstützt, wenn unsere Produkte verwendet wurden. So haben wir die Aktion "Falken sagt Tanke" entsprechend verlängert. Dabei kann man die Hilfestellung als Paket sehen: Hilfestellung in Richtung Händler und in Richtung Endverbraucher, eingerahmt durch ständige Erreichbarkeit und Verfügbarkeit sowie durch Prozesse, die genauso wie vor Covid-19 waren. Aber wir machen auch mit zusätzlichen Anstrengungen den Einbruch nicht wett.

Wie ist Falken positioniert?

Riepl: Wir wollen uns bei unseren Leistungen im Bereich Produkte, Betreuung, Marketing und Logistik so nah wie möglich an Premium bringen, die Basis bildet aber weiterhin ein exzellentes Preis-Leistungs-Verhältnis. Im Bereich Logistik, Verfügbarkeit und IT-Lösungen wird an allen Mechanismen gearbeitet. Wir haben europaweit in unsere Lager investiert.

Was sind die Stärken?

Riepl: Wir haben uns in den letzten Jahren gut entwickelt und unser Team umfasst mittlerweile 200 Leute in Europa. Vieles können wir aber nach wie vor schlanker umsetzen, und wir sind sehr darauf bedacht, unsere Flexibilität zu erhalten. Speziell was die europaweite Preisgestaltung betrifft, wenden wir viel Energie auf, die Umsetzung so transparent wie möglich zu gestalten. Wir versuchen das große Ganze im Auge zu behalten, auch wenn es teilweise zulasten der Menge geht. Wir drehen an vielen Schrauben und arbeiten laufend an Verbesserungen. Wir gehen trotz der ständigen Änderungen und zusätzlichen Herausforderungen optimistisch in die Wintersaison, um das eine oder andere zu kompensieren. Die Bäume werden aber nicht in den Himmel wachsen.