Der Reifenhandel in allen Ausprägungen steht vor einem herausfordernden Geschäftsjahr. Dementsprechend werden von den Auguren die Konjunkturperspektiven gesehen. 250 Millionen Euro schwer wiegt nach Aussagen der Industrie allein das durch Fintyre verursachte Ausfallsvolumen. Dabei sind die Fintyre- Geschäfte in Großbritannienund Italien noch gar nicht ins Risiko einbezogen. Zu Redaktionsschluss geht das Zittern weiter.
Tragisch wird es jedenfalls für die aufgekauften Reifengroßhändler Krieg und Reiff (Tyre 1), denen aufgrund der geplatzten Vereinbarungen sogar der Privatkonkurs droht. Nun versuchen namhafte Industrielieferanten die vollen Fintyre-Lager "verschlossen" zu halten. Fließt dieses Volumen unkontrolliert ab, würde das den Preiskampf weiter anheizen. Und den kann niemand brauchen, denn schon der "normale" Sell-in für Sommerreifen geht mehr als schleppend voran. Die Verbraucher haben keine Eile. Wer die Vorjahreszahlen schafft, kann sich zu den Siegern zählen.
Im Ertrag sind so ziemlich alle auf Anschlag unterwegs, behaupten die Capos in den Chefetagen. Mehr Nachlass ginge nicht mehr! Wirklich?
Dazu kommt, dass der Spielraum für lokale Bonitätseinstufungen immer enger bemessen ist, ja zur Zeit die Buchhalter das von den Verkäufern argumentierte Zahlungsgebaren oftmals "overrulen" und damit als Absatzbremse wirken. Fazit: Wer die Ware prompt bezahlen kann, wird auch prompt beliefert und das zu "Traumkonditionen", was allerdings auch im Sell-out seinen Niederschlag finden wird. Verschärft wird das Reifengeschäft zusätzlich durch die milde europäische Großwetterlage, die dem Sommer-und Winterreifenabsatz zusetzt. Einhergehend mit einem schwächeren Neuwagenabsatz und den Imponderabilitäten rund um die Corona-Pandemie werden heuer jene erfolgreich finishen können, die bei vermuteten 5 Prozent Sell-in- Mengenminus den Kontakt zum lokalen Groß-und Einzelhandel nicht verlieren.
Richtig profitieren wird keiner der Marktteilnehmer, lediglich Verschiebungen von einem zum anderen werden die Lieferantenstatistiken da und dort neu beschreiben. Vergessen wir nicht die enormen Warenmengen, die allein der marode Fintyre-Komplex in sich birgt. Gerät die Großpleite der Bain Capital Group außer Kontrolle, schwemmt einem Tsunami gleich die Dumpingwelle durchs Land und zieht den einen oder anderen Reifenfachhändler vor Ort mit ins Verderben. Halten wir uns also fest an der von Gerald Weiss skizzierten Lösung für den österreichischen Markt und hoffen auf erfolgreiche Realisierung.
„Nicht auf jeder Hochzeit tanzen“
Für Mazda ist der Sieg bei den mittelgroßen Marken nichts Neues: Neu ist, dass heuer neben Langzeit-Chef Mag. Heimo Egge...