Es gibt Importeure, die ihren Händlern von oben herab diktieren, welche Ziele zu erfüllen sind: Selbst die Händlerverbände haben manchmal nicht allzu viel mitzureden. Genau das will man bei Hyundai nicht: "Wir gehen den gegenteiligen Weg, sprechen mit unseren Händlern auf Augenhöhe und beziehen sie in die Entscheidungen mit ein", sagt Mag. Roland Punzengruber, der Geschäftsführer des Importeurs. Wie wichtig (und einzigartig) das sei, wüssten jene Händler, die mehrere Marken vertreten, am besten einzuschätzen, so Punzengruber.
Komplexe Modellpalette fordert die Händler
Kaum eine andere Marke hat in den vergangenen Jahren einen derart starken Wandel durchlebt wie Hyundai: Vom "Fast Follower", der vor allem auf günstige Modelle setzte, ging die Reise zum "Game Changer". Heute reicht die Modellpalette vom kleinen i10 über den Dauerbrenner i30 bis zu den Elektroautos Kona und Ioniq und dem Brennstoffzellenfahrzeug Nexo. Punzengruber kann verstehen, dass gerade kleinere Händler, die oft seit gut 20 Jahren dabei sind, mit der Komplexität überfordert sind. "Wir sind aufgrund unserer Vielfalt ganz anders gefordert als die Händler anderer Marken."
Genau da setzt man nun an: Eindrucksvolles Beispiel war die Personal Premium Klausur in Langenlois. Zweieinhalb Tage wurde diskutiert, wurde gearbeitet, wurden Händler aus ganz Österreich zu ihren Erfahrungen befragt - und gleichzeitig informiert, wie es weitergehen soll. Wichtig ist für Punzengruber das Bekenntnis zum stationären Handel: "Ob es nun um die Prozesse im Autohaus, um die Profitabilität oder um Mobilitätsdienstleistungen geht. Das wurde ebenso besprochen wie das Thema Kundenbindung oder Elektromobilität", so Punzengruber. Im Laufe des Sommers werden auch Händler, die beim ersten Termin nicht dabei waren, einbezogen - konkret sind es etwa 80 Prozent aller Händler.
Unterstützung bekommt der Importeur vom Autohaus-Experten Jürgen Papadopoulos und dem Management Trainer Andreas Piewald: "Händlerpartner in die Zukunftsstrategie offen und auf Augenhöhe einzubinden, ist ungemein sinnvoll, mutig, im Speziellen aber unüblich in der internationalen Automobilbranche." Das Ergebnis sei ein "gemeinsames Bewusstsein, fokussiertes Arbeiten, ein Miteinander".
Weiterhin aktiv bleiben natürlich die "Task Forces": Das sind kleinere Gruppen von engagierten Hyundai-Händlern, die einmal pro Quartal alle offenen Punkte mit dem Importeur besprechen - egal, ob es den Handel, den Bereich After Sales oder die Digitalisierung betrifft.