Die Flugzeuge in die Westschweiz waren auch heuer wieder voll mitösterreichischen Branchenvertretern, die entweder auf den Ständen ihres jeweiligen Herstellers Rede und Antwort standen oder zum Netzwerken nach Genf reisten. Tenor: Alle lieben Genf (zumindest mehr als die Herbst- Salons in Paris oder Frankfurt), doch irgendwie fehlte der Messe heuer der zündende Funke.

Natürlich war auch diesmal wieder die unglaubliche Vielfalt ausgestellt, in der sich die Branche mittlerweile bewegt. Klein, groß, günstig, teuer, mit Diesel oder Benzin, als Plug-in-Hybrid oder vollelektrisch, als Studie oder serienreifes Fahrzeug. Irgendwie vermittelte die Messe heuer den Eindruckeines Hypermarkts: alles vorhanden, doch alles ein bisserl unübersichtlich und ungeordnet.

Klar ist, dass die Autoindustrie an einem Scheideweg angelangt ist: Elektroautos sind im Vormarsch, die Diesel-Diskussion ist noch lange nicht ausgestanden und US-Präsident Donald Trump droht mit Zöllen auf europäische Autos. Und als wäre das alles noch nicht genug, hängt über all dem als Damoklesschwert der Brexit mit unabsehbaren Folgen für jene Hersteller, die auf der Insel produzieren.

Jeder zweite Besucher kam aus dem Ausland Am Ende der 11 Besuchertage zogen die Veranstalter Bilanz: Rund 660.000 Besucher ließen sich den 88. Autosalon nicht entgehen, das sind um 4,5 Prozent weniger als im Vorjahr. Dies habe zu einer "besseren Qualität des Besuchs" geführt, hieß es: "Weniger Menschen auf den Straßen und in den Parkhäusern, besserer Zugang zu den ausgestellten Autos und mehr Platz für technische und Verkaufsgespräche auf den Ständen." Etwa die Hälfte der Besucher kam übrigens aus dem Ausland und 30 Prozent aller Gäste waren zwischen 15 und 29 Jahre alt. Das zeigt, dass sich die jungen Gäste nicht nur digital über Autos informieren, sondern diese auch physisch erleben wollen.

Übrigens: Der nächste Genfer Salon findet vom 7. bis 17. März 2019 statt, mit den Presse-und Fachbesucher-Tagen unmittelbar davor. (MUE)