Ein Jahr ist es her, dass erste Gerüchte auftauchten, dass der PSA-Konzern Opel kaufen wolle - was wenige Wochen später auch geschah. Seither ist im Händler-und Servicenetz eine gewisse Unsicherheit spürbar, was die Zukunft betrifft. Viele Schleier lüften sich jetzt: Und für Opel-Österreich-Chef Mag. Alexander Struckl ist es sehr wichtig, den Händlern positive Botschaften zu überbringen.

Die erste: "Wir haben unsere Programme jetzt auf das Gesamtjahr umgestellt." In Zeiten von General Motors sei man "quartalsorientiert" gewesen, was für die Händler nicht immer einfach gewesen sei. "Die europäische Denkart, die jetzt anzieht, ist eine Riesenchance für alle, unsere Arbeit wieder bedarfsorientiert zu tun." Zweite wichtige Botschaft an die Opel-H ä n d l e r: "Wir haben unsere Stützung für Vorführ-Fahrzeuge erhöht. Das istein wichtiges Zeichen, um zu zeigen, dass uns die Kostenstruktur der Händler wichtig ist."

Drittens werde man auch die Vorgaben bei den Verkaufstrainings reduzieren, und zwar um rund ein Drittel. Ein wesentliches Element zur Erhöhung der Werkstattauslastung ist schließlich die Erhöhung der Garantie um 12 Monate, wenn ein Kunde das Auto über Opel Leasing finanziert.

Bei Qualitätskriterien sehr großzügig

Man werde bei den einzelnen Händlern auch durchaus großzügig sein, wenn es um die weitere Zusammenarbeit gehe -das gelte auch für die Qualitätskriterien zur Margenerreichung: "Wir haben schon bisher die Vorgaben sehr weit interpretiert: Da werden wir uns sicher nicht auf kleine, einzelne Punkte fixieren, die uns an der Gesamtbetrachtung des Geschäfts hindern."

Interessant ist auch, dass die Händler die Möglichkeit erhalten, ab dem Halbjahr in neue Qualitäts- Margenkriterien umzusteigen -auf freiwilliger Basis. "Dieses System wird den Händlern mehr Marge bringen, da es neue Elemente erhält, bei denen der zusätzliche Verdienst aus der eigenen Leistung kommt", sagt Struckl.

Ganz generell wolle er den Händlern damit sagen, dass man beim Importeur auch in der Umstellungsphase offensiv sei: "Opel ist nach wie vor der Schlüssel für die Händler, um ihr Geschäft erfolgreich führen zu können. Wir sind ein zuverlässiger, starker Partner und die Nummer 3 am Markt, auch wenn wir 2017 nicht die Top-Performance abliefern konnten. Doch wir haben nur eine kleine Verschnaufpause eingelegt, dafür sind wir 2013,2014,2015 und 2016 jeweils im Volumen gestiegen."

"Wollen deutlich Gas geben"

Vor allem das aktuelle Modellangebot lässt Struckl optimistisch in die Zukunft blicken: "Mit dem Crossland X und dem neuen Grandland X haben wir jetzt zwei weitere SUVs, die auch voll verfügbar sind und sehr gut nach Österreich passen. Mit diesem Portfolio wollen wir deutlich Gas geben." Viele Fragen, die die Händler naturgemäß stellten, habe man schon beantwortet: "Wenn Importeur und Händler jetzt gemeinsam angreifen, können wir diese Veränderungen zur besten Chance für uns alle nutzen."