Die Frustration der Kunden, die ihr Fahrzeug in bar kaufen wollen und kein Eintauschauto besitzen, ist groß. Die Seriosität der Branche wird zu Recht angezweifelt, dennoch ist das Thema seither offenbar noch stärker geworden.

Nun ist eine Wende in Sicht. Michael Gawanda, Leiter des Bereiches Auto&Motor bei Willhaben und Chef von car4you, sagt dem Thema den Kampf an: "Das ist nicht korrekt und ist eine Täuschung unserer User. Die wollen wir nicht vergrämen." Die Angebote werden vom Sicherheitsteam bei Willhaben überprüft und die Händler darauf hingewiesen. Im Wiederholungsfall kann es auch zur Sperre kommen. "Qualität und Transparenz sind uns sehr wichtig", so Gawanda. Nachdem jene Händler,die solche Angebote einstellen, es nur deswegen tun, "weil es auch der Markenkollege tut und man deshalb mitspielen muss", wird die Branche erleichtert sein, dass diese Vorgehensweise zukünftig nicht mehr zulässig ist. Eine Lösung, die sowohl im Sinne des Kunden wie auch der Händlers ist.

Das zweite brisante Thema betrifft die Dieselpreise. Wie von mehreren Händlern bereits beklagt, wird es immer schwieriger, gebrauchte Dieselfahrzeuge weiter zu vermarkten. Während man dem Käufer eines neuen Euro-6-Diesels noch die Angst vor Fahrverboten nehmen kann, ist das bei älteren Fahrzeugen nicht mehr ganz so einfach.

Speziell in der momentanen Situation ist bei Eintäuschen also Vorsicht geboten. Aufgrund der massiven Stützung, die unter dem Deckmantel "Ökoprämie" von den Herstellern angeboten wird, ist ein Preisverfall zu befürchten, wie Mag. Roland Strilka von Eurotax auf Seite 11 erläutert.

Offenbar gibt es bei den Herstellern nun keine Hemmungen mehr, nahezu obszöne Rabatte zu kommunizieren. Bis zu 10.000 Euro sind da mittlerweile möglich. Klar ist das nur bei großen und teuren Fahrzeugen der Fall. Ob das der Kunde noch unterscheiden kann, ist allerdings fraglich. Auf das Preisgefüge wird es definitiv Auswirkungen haben. Das sollten Sie berücksichtigen.