Die Region Saalfelden Leogang hat sich zu einem Mekka für
Adrenalin-Junkies und Ruhesuchende entwickelt. Zwischen Biken, Flying
Fox und Wandern entspannt es sich bei Wellness und hervorragender
regionaler Küche.
Hier grinsen die klassischen Sommerfrischler breitüber das
dreckverschmierte Gesicht, klatschen sich gegenseitig in die Hände
und lassen wortstark ihren letzten Downhill-Run auf dem Trailpark bei
der Talstation der Asitzbahn Revue passieren. Und die Moutainbiker
sind keinesfalls eine Minderheit, wie die Armada an Wohnmobilen und
Zelten auf dem Parkplatz -der im Sommer zum Campingplatz
umfunktioniert wird -deutlich erkennen lässt. Viel mehr ist es ein
Ausdruck dafür, dass sich Saalfelden Leogang in den vergangenen
Jahren zu einem Mekka für Moutainbiker entwickelt h a t, weil die
Verantwortlichen frühzeitig erkannt haben, dass Mountainbiken schnell
zum Trendsport aufsteigen wird und dass für potenzielle Besucher die
Attraktivität mit einem Angebot aus mehreren Trailparks, weitläufigen
Bike-Wegen aller Schwierigkeitsklassen und nicht zuletzt auch einem
Bike-Verleih gesteigert werden kann. Und weil diese Extrem- Sportart
vor allemJunge fasziniert, wundert es nicht, dass in der Gegend auch
in den lauen Sommernächten der Bär steppt und die Gehsteige im
Gegensatz zu manch anderer Sommertourismus-Ortschaft um 22:00 Uhr
noch nicht hochgeklappt werden.
Aufregende Spinnereien
Saalfelden Leogang verdankt seine Anziehungskraft darüber hinaus auch
einigen Spinnereien. Und das ist durchwegs positiv gemeint. Absolut
außergewöhnlich ist etwa der Flying Fox XXL: Mit einer Länge von
1.600 Metern, einer Höhe bis zu 143 Metern und einer möglichen
Spitzengeschwindigkeiten von 130 km/h -jedes zusätzliche Kilogramm
auf den Rippen hilft beim Beschleunigen -ist er eine der schnellsten
und längsten Stahlseilrutschen der Welt. Und bietet beim "Fliegen"
einen Ausblick auf die Landschaft, den man sonst nur bei einem viel
teureren Helikopterrundflug geboten bekommt. Besonders beeindruckend
ist außerdem die Beschleunigung, nachdem Ausklinken fetzt man in
Superman- Pose innerhalb weniger Sekunden mit weit über Tempo 100
Richtung Tal -ein unbeschreibliches Gefühl!
Nach dem Lunchüber den Steig
Doch auch wenn man nicht zu den Adrenalin-Junkies gehört, sondern
lieber mit dem E-Mountainbike oder in den Wanderschuhen eine
gemütliche Runde dreht oder geht, ist man in der Region bestens
aufgehoben. Mehrere hundert Kilometer Rad-und Wanderwege eröffnen
mannigfaltigen Bewegungsspielraum. Besonders zu empfehlen ist etwa
die Wanderung zur Peter-Wiechenthaler-Hütte, die in rund zweieinhalb
Stunden vom Bachwinkl-Parkplatz in Saalfelden erreichbar ist und für
ihre hervorragende regionale Küche besonders bei Einheimischen
beliebt ist. Während man anfangs durch einen zauberhaften Wald
bergauf geht, muss man die letzten Steigungen der knapp 1.000
Höhenmeter über schroffes Gestein erklimmen. Dabei lohnt sich auch
mal ein Blick zurück, denn das Panorama über das Tal und auf die
mitunter über 3.500 Meter hohen Berge ist wirklich atemberaubend.
plauschen mit den Einsiedler
Wer nach einer sehr guten Kaspressknödelsuppe, einer Portion rezenter
Käsespätzle oder einem der landesweit besten Kaiserschmarren wieder
ins Tal absteigen möchte, kann alternativ zum bereits begangenen Weg
auch über einen schwindelerregenden Steig zur Steinalm absteigen und
dann weiter zur Einsiedelei gehen, wo im vergangenem April der Diakon
Stan Vanuytrecht eingezogen ist und tagsüber den Kontakt mit den
Besuchern sucht. Der gebürtige Belgier mit weißem Rauschebart hat
jedenfalls neben einem offenen Ohr auch die ein oder andere spannende
Gesichte zu erzählen, war der gelernte Vermessungstechniker doch in
jungen Jahren bei der belgischen Luftwaffe als Artillerieoffizier in
Deutschland stationiert. Ganz abgesehen davon ist allein die 350
Jahre alte Klause, in der es weder Strom noch fließendes Wasser gibt,
eine bautechnische Sensation, die sich wie ein Vogelnest an die
senkrechte Bergwand schmiegt. Wer bei seiner Reise übrigens nicht im
Auto oder Zelt -wie die Moutainbike-Freaks vom Talstation-Parkplatz
-übernachten möchte, findet viele erstklassige Wellness-Hotels in der
Gegend. Wer dabei auch noch auf hochwertige regionale Küche steht,
dem sei das Ritzenhof -Hotel und Spa am See empfohlen. Während am
Abend jeweils ein Dreigänge- Menü im Sinne der feinsten alpinen Küche
serviert wird, kann man sich nach dem Sport im Dampfbad, Sauna oder
am Privatstrand in der Sonne entspannen. «