Trotz seiner beeindruckenden Ausmaße ist das Big Beast von Delta 4x4
immer noch alltagstauglich zu fahren -beim Parken schaut die Welt
freilich ein bisserl anders aus. Und es bedarf auch etwas
Sportlichkeit, um das Cockpit des Giganten zu erklimmen.
Vielleicht sollten wir gleich zu Beginn etwas klarstellen: Wenn Sie
zu introvertierter Veranlagung neigen, blättern Sie am besten gleich
weiter. Das gleiche gilt, wenn Sie in einer Reihenhausanlage wohnen
und lediglich einen (gemeint: 1) Bauordnungs-Abstellplatz (und nicht
drei nebeneinander) Ihr Eigen nennen. Oder wenn Sie es eh schon ein
Wengerl im Kreuz haben.
Denn der ob seiner Naturmaße ohnehin nicht gerade unauffällige VW
Amarok wurde von delta zu einem Fahrzeug aufgeblasen, das den
schmucken Beinamen "The Big Beast" mit einiger Berechtigung trägt.
Nomen est teilweise omen
"Big" trifft diskussionslos zu. Das Body-Lift-Kit bringt 14
Zentimeter, weitere acht Zentimeter sind der gepimpten
Reifendimension geschuldet. Die verbauten Pneus in 37x12,5 R18
(315/80 R18) benötigen vor der finalen Homologierung allerdings noch
einige Tests. Problemlos zu genehmigen ist das Fahrzeug momentan mit
der Dimension 305/60 R18; Patscherln in 305/50 R18 sollten bis Ende
des Jahres legalisiert werden können. Durch diese Modifikationen
erhöht sich die Bodenfreiheit auf knapp 28Zentimeter -gleichzeitig
wächst aber auch der Aufwand, der benötigt wird, um das Cockpit zu
entern. Das geht am besten mit ein wenig Schwung und leicht
eingezogenem Kopf, auf dass man sich selbigen nicht am Türrahmen
stößt. Die Übersicht über den Verkehr ist dank der besonders hohen
Sitzposition jedenfalls unvergleichlich. Um auch dem "Beast" gerecht
zu werden, hätten wir uns allerdings ein Leistungsupdate erwartet -
und nicht nur wir. Josef Loder von Delta 4x4 arbeitet schon daran.
Überraschend brav klingt der Wagen daher (noch) - die nach links und
rechts ausblasenden Sidepipes bestechen derzeit lediglich durch
räudige Optik, wobei drei Auspuffrohre pro Seite deutlich besser zu
den sechs Häferln des V-Motors passen würden.
Surprise, surprise
Die zweite große Überraschung: das Reifengeräusch. Denn man ist
geneigt anzunehmen, dass die grobstolligen Mud-Terrainsspätestens
außerhalb des Ortsgebietes jede Kommunikation auf Zeichensprache
reduzieren. Dem ist aber keineswegs so. Auch die den großzügig
dimensionierten Zusatz-Flutlichtanlagen geschuldeten Windgeräusche
müssen erwähnt werden. Damit Sie aber kein falsches Bild vor Ihrem
geistigen Ohr bekommen: Selbst am Rand des legalen
Autobahn-Tempobereichs ist das Telefonieren mit Freisprecheinrichtung
problemlos möglich. Das gefahrene Tempo zu bestimmen, war freilich
nicht ganz einfach -eingeänderter Abrollumfang verlangt
entsprechende Anpassungen am Geschwindigkeitsmesser. Anpassungen, die
noch nicht ganz präzise umgesetzt waren. Der große Auftritt ist mit
dem Big Beast jedenfalls gewiss -noch mehr Aufmerksamkeit hat man
vermutlich nur, wenn man mit dem Papamobil vorfährt. «
Amarok DoubleCab Highline "The Big Beast 2017" von delta4x4
Hubraum |Zylinder 2.967 cm3 | 6
Leistung 224 PS (165 kW)
bei 3.000/min Drehmoment 550 Nm bei 1.400/min
0-100 km/h |Vmax *8,0 s |191 km/h
Getriebe 8-Gang aut.Ø-Verbrauch *| CO2 *7,8 l Diesel |204 g/km (EU6)
Länge |Breite |Höhe 5.420 |2.090 |2.250 mm (ca.)
Leergewicht 2.300 kg (ca.)
Ladefläche 2,5 m²
Nutzlast 850 kg (ca.)
Anhängelast 3.500 kg
Basispreis |NoVA 70.772€(exkl.) | 0 %
Das gefällt uns: Die Reifen sind leiser, als man glaubt
Das vermissen wir: passenden Spruch der Sidepipes
Die Alternativen: Dodge RAM, Hummer, Ford F150, etc.
Werksangaben. Werte mit * betreffen das unmodifizierte
Originalfahrzeug