Auf den Straßen gibt es Selbstdarsteller ohne Ende. Fette SUV mit riesigen Bling-Bling-Felgen im 24-Zoll-Format sind zwar alles andere als komfortabel, aber was tut man nicht, um aufzufallen. Dass es durchaus auch andersrum geht, stellt Ford mit den Vignale- Modellen von Mondeo, S-MAX, Edge und Kuga unter Beweis. Nicht etwa, dass die langweilig aussehen würden, keine Sorge, aber der wahre Luxus erschließt sich im Innenraum, dort wo bei vielen Blendern dann oft große Tristesse herrscht. Nicht so beim Kuga Vignale, der -wie man so schön sagt - den Nerz nach innen trägt.

Edles Interieur

Öffnet man die Tür, so wird auf den ersten Blick klar, dass es sich hier nicht um ein Standardmodell handelt. Zugegeben, Ledersitze gibt es auch dort, dann aber nicht in der Ausführung, die wir hier sehen. Abgesteppte Sitzbahnen, edle Keder in einer Kontrastfarbe und sogar ein beledertes Armaturenbrett, das kennt man sonst nur aus dem automobilen Oberhaus, nicht aber von einem Kompakt-SUV. Wer sich gerne etwas gönnt, während er auf dem Weg von A nach B ist, der kommt hier also auf seine Kosten, ohne gleich den Neid der ganzen Straße auf sich zu ziehen. Nicht nur optisch, auch technisch kann sich der Überdrüber-Kuga sehen lassen. Unter der Haube sorgt ein Zweiliter Turbodiesel mit 180 PS und satten 400 Newtonmeter Drehmoment für mehr als standesgemäßes Vorankommen. Standardmäßig wird die Kraft auf die Vorderräder übertragen, geht dort die Traktion zur Neige, schalten sich blitzschnell auch die Hinterräder dazu. Als Fahrer muss man dabei ebenso wenig tun wie beim Wechseln der Gänge, das übernimmt ein gut abgestimmtes Sechsgang-Automatikgetriebe.

jede menge Serienausstattung

In tadellosen zehn Sekunden beschleunigt der Ford Kuga Vignale auf 100 km/h, bei Bedarf geht es mit maximal 200 Stundenkilometern vorwärts, hierzulande freilich ein theoretischer Wert. Wichtiger ist da schon das agile Fahrverhalten, das Ford-typisch zwar sportlich, aber nicht unkomfortabel abgestimmt ist. Mit einem Praxisverbrauch von ungefähr sieben Litern zeigt sich der edle Kölner auch durchaus wirtschaftlich. Apropos wirtschaftlich, dass Luxus seinen Preis hat, ist nichts Neues und dass das auch bei den Vignale-Modellen zutrifft, überrascht auch nicht wirklich. Allerdings bringen die Luxusableger auch ein sehr ordentliches Preis-LeistungsVerhältnis mit. 46.900 Euro erscheinen für unseren Testwagen ohne Extras zunächst mutig, wirft man einen Blick auf die Serienausstattung, relativiert sich das dann aber schnell wieder. Kleiner Auszug gefällig? Nun, die Lederausstattung wurde bereits erwähnt, beheizbare und elektrisch verstellbare Memory-Sitze dürfen da natürlich ebenso wenig fehlen wie ein feines Soundsystem. Bi-Xenon-Scheinwerfer sorgen für perfekten Durchblick und dank eine schlüssellosen Zugangs-und Startsystems kann der Transponder in der Tasche bleiben. Das ein oder andere Goodie wie Panorama-Schiebedach, Navi (mit 460 Euro wirklich günstig) oder die 19-Zoll-Alufelgen wird dann doch noch extra in Rechnung gestellt, ebenso wie der adaptive Tempomat, an dem sich aber die Geister scheiden. Bei höheren Geschwindigkeiten hält der Kuga den Abstand zum Vordermann konstant, bremst und beschleunigt wieder, unter circa 20 km/h deaktiviert sich das System dann aber. Wo die Funktion doch geradeim Stau oder im Stop-&-Go- Verkehr so richtig komfortabel wäre ... «

Ford Kuga Vignale 2.0 TDCi AWD Aut..xxx cm3 | x

Hubraum |Zylinder 1.997 cm3 | 4

Leistung 180 PS (132 kW) bei 3.500/min

Drehmoment 400 Nm bei 2.000/min

0-100 km/h |Vmax 10,0 s |200 km/h

Getriebe 6-Gang aut.

Ø-Verbrauch |CO2 5,2 l Diesel |134 g/km (EU6)

Länge |Breite |Höhe 4.535 |1.856 |1.760 mm

Leergewicht 1.716 kg Kofferraum 456-1.653 l

Zuladung 514 kg

Anhängelast gebremst 2.100 kg

Basispreis |NoVA 46.900€(inkl.) | 9 %

Das gefällt uns: edler Innenraum, feiner Antrieb

Das vermissen wir: adaptiver Tempomat bis zum Stillstand

Die Alternativen: VW Tiguan, Seat Ateca, Hyundai Tucson

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