Es war einer jener Abende, die man sich lange merkt: Das lag nicht nur an der Hitze im ehemaligen Heuboden des "Event-Vierkanters", sondern auch an den Botschaften, die von der Bühne ausgingen. Die vielleicht wichtigste kam von einem der internationalen Gäste, die zur 30-Jahr-Feier von Auto-Teile-Partner gekommen waren: Hans Eisner, CEO von Groupauto International in Neuilly- sur-Seine (Frankreich), sagte, dass ATP mehr sei als ein kleiner, aber feiner Partner im internationalen Kontext: "ATP ist aus Lieferantensicht auch eine wertvolle Alternative in der Branche. Das ist umso wichtiger, als die Lieferanten nicht nur zum Gehorsam der ganz Großen degradiert werden wollen."

Immer größere Gruppen im Autoteilegeschäft Groupauto sei in 55 Ländern tätig und habe im Vorjahr ein Wachstum von 20 Prozent erzielt. ATP trat der Groupauto bereits im Jahr 1995 bei. Laut Eisner werde es in den kommenden Jahren im Autoteilegeschäft immer größere Gruppen geben. Andererseits droht auch mehr Wettbewerb durch die Autohersteller, die Teile im Aftermarket selbst vertreiben. Daher wird es für Werkstätten umso wichtiger, den Datenzugang zu erhalten. "Wir müssen uns auf die Beine stellen, um nicht von den Autoherstellern abgehängt zu werden."

Dies wurde von den beiden ATP-Vorständen Mag. Erwin Leitner und Roland Dworak wohlwollend zur Kenntnis genommen. Leitner, von Beginn an bei ATP federführend dabei, erinnerte auch an die Anfänge, als sich die Vertreter von 8 unabhängigen Teilehändlern 1987 trafen, um über eine Zusammenarbeit zu sprechen. Anfangs habe sich jedesMitglied um eine spezielle Produktgruppe gekümmert, es habe bis 1992 auch kein Zentrallager gegeben. Auch schwere Zeiten -etwa 2002 nach dem Austritt der großen Mitglieder Klein und Kastner -habe man umschifft.

Neue Generation drängt bei ATP nach Derzeit hat ATP 17 Mitglieder mit 28 Verkaufsstellen, die im Vorjahr einen Außenumsatz von 60 Millionen Euro machten. In der Zentrale in Amstetten sind 17 Mitarbeiter tätig; sie bearbeiten täglich 450 Bestellungen, die in 34 Lieferungen an die Mitglieder gehen. Die Fehlerquoteliegt laut Leitner bei nur 0,1 Prozent; darauf kann man stolz sein.

Froh ist man bei ATP auchüber den anstehenden Generationswechsel: Dazu gehört Aufsichtsrat-Vorsitzender Michael Feuerle ebenso wie Michael Freudenschuß, MMBA, BSc und Mag. Barbara Emmerstorfer. Die beiden Letztgenannten werden derzeit von den Vorständen Mag. Erwin Leitner und Roland Dworak in einem Beirat ausgebildet, um künftig mehr Verantwortung in der ATP zu übernehmen. Freudenschuß ist Geschäftsleiter bei Schopper und Freudenschuß Autobedarf und Zubehör OG (Zell am See), Emmerstorfer ist als Prokuristin bei ZADE Autoersatzteilehandelsgesellschaft m.b.H. (Wels) tätig.

Wenige Tage nach der großen 30er-Feier wurde die traditionelle Tagung mit "Speed Dating" und Auszeichnungen der besten Lieferanten durchgeführt.

Das Hotel Kotmühle in Neuhofen an der Ybbs ist der jährliche Treffpunkt von ATP-Händlern und Industrievertretern. In kurzen, exakt geplanten Meetings trifft hier jeder ATP-Partner jeden ATP- Lieferanten - ergänzend zur generellen Kooperation mit der Einkaufsgenossenschaft -, um über die individuellen Bereiche der Zusammenarbeit zu sprechen.

Die besten Lieferanten in zwei Kategorien Fixer Bestandteil der Tagung ist die Auszeichnung der besten Lieferanten, für die ATP-Mitglieder ebenso befragt werden wie die Mitarbeiter in der Zentrale. Da es aufgrund der Produkte naturgemäß große Unterschiede im Volumen gibt, wird seit einigen Jahren in zwei Kategorien unterschieden: Lieferanten, die mit ATP weniger als 150.000 Euro Umsatz machen und jene, die über dieser Grenze liegen.

TRW und Sonax ganz vorn In der Kategorieüber 150.000 Euro wurde heuer TRW zum besten Lieferanten gewählt, dahinter schaffte es Auto Metzger erstmals unter die besten Zulieferer. Exide hingegen stand als Dritter wie schon im Vorjahr am Siegerpodest. In der Kategorie bis 150.000 Euro wählten Mitglieder und Mitarbeiter Sonax zum "Lieferanten des Jahres", dahinter folgen zwei Ölfirmen: Der langjährige ATP-Lieferant Liqui Moly holte sich den zweiten Platz, während Fuchs Schmierstoffe als neuer Zulieferer auf Anhieb auf den dritten Platz kam. (GEW)