Petronas nutzt sein breit aufgestelltes Engagement in diversen
Rennserien, um sein globales Schmierstoff-Konzept auch im
deutschsprachigen Raum umzusetzen.
Der 2008 gegründete Schmierstoffarm Petronas Lubricants International
(PLI) des malaysischen Staatskonzerns bringt zudem im restlichen
Europa den strategischen Vertrieb von Hightech-Schmierstoffen und
funktionellen Flüssigkeiten voran. Commercial Excellence steht bei
den OEMs sowie im Aftermarket im Mittelpunkt. Dabei will man, wie
Tina Leicht, Marketingleiterin bei Petronas für Österreich und
Deutschland, als "Game Changer" neue Technologien nutzen, um zum
einen innovative Produkte mit modernem Marketing einzuführen.
Zum anderen will man so favorisierter Partner der Industrie für die
nächste Fahrzeuggeneration werden, der die Eckpunkte Qualität,
Zuverlässigkeit und Technologie verbindet. Um dies zu erreichen, hat
man in Turin "richtig in ein neues Technical Center investiert". Ziel
ist, sich durch die hohe Produktqualität gegenüber den Wettbewerbern
zu differenzieren.
Als weiteres Beispiel dafür nannte Leicht die Techniker, die in jedem
Land die Hintergrundfragen der Werkstattpartner/OEMs einerseits und
die Produktanalysen andererseits direkt über die Technical Center in
die Weiterentwicklung einbringen.
Ein Tropfen Motoröl genügt zur Diagnose Zu Letzterem trägt auch das
mobile Labor bei, das Petronas in der Formel 1 einsetzt. Denn dort
ist "man nicht nur Sponsor, sondern vielmehr Technologie-Partner des
Mercedes Teams", wie Leicht betonte. Mit dieser "rollenden
Labor-Einheit" ist es möglich, direkt vor Ort an den Rennstrecken
weitreichende Analysen vorzunehmen. Insider haben diesen Vorgang
"Bluttest" getauft. Hintergrund: Es ist über einen Tropfen
entnommenes Motoröl möglich, die Wahrscheinlichkeit zu bestimmen, ob
der Motor den anstehenden Renneinsatz "überlebt" oder nicht. Der
Nachweis kleinster Mengen verschiedener Metallabrieb-Partikel, z. B.
von Kurbelwellen oder sonstigen hochbelasteten Teilen wie dem
Turbolader-Lager macht solche Aussagen möglich. Betriebe, die
ölseitig auf Petronas setzen, gewinnen dadurch zusätzliche Kompetenz,
weil sie im Falle eines Falles durch einen kompletten Check des Öls
auch mit hoher Wahrscheinlichkeit belastbare Aussagen über den
"Auslöser des Problems" bekommen.
Auch inÖsterreich stärker sichtbar werden
InÖsterreich ist PLI seit rund zwei Jahren aktiv. Aktuell gibt es
bereits einige Werkstattpartner. Diese haben entweder Gold-Status
(Abnahmemenge 1.000 Liter) oder sie sind Platinum-Partner (bis 1.500
Liter Motoröl-Abnahme). Bei darüber hinaus gehender Abnahme kann man
Flagship-Store werden. Der erste in Österreich ist in Wien geplant.
Ziel ist einerseits - in Österreich wie in Deutschland - die
Sichtbarkeit im Markt zu erhöhen. Dazu sollen zwischen Wien und
Bregenz mittelfristig rund 30 Werkstattpartner ebenso wie die
Vertriebspartnerschaft mit Birner beitragen. Andererseits soll so
sichergestellt werden, dass die Werkstattpartner durch die
Exklusivität und die Hightech-Produkte mit ihrer hohen Motorsport-
Bekanntheit auch noch Geld verdienen können.
Darüber hinaus nehmen Nfz-Fuhrparks eine weitere Schlüsselposition in
der weiteren Vertriebsstrategie ein. In Großbritannien sind bereits
Lkw-Werkstätten "an Bord", in Italien läuft die Umsetzung an.
Gleiches gilt für das Segment der Industrie-Schmierstoffe. Im Fokus
stehen hier der Bereich Metallverarbeitung und der Bergbau. Dabei
setzt man ebenfalls nicht auf die Vermarktung von Masse, sondern auf
Hightech-Produkte.
Alle Bereiche, auch die Pflegemittel wie die Arexons-Palette oder die
Car-Care-Werkstattprodukte sollen von der Markenbekanntheit aus den
Motorsport-Engagements (Formel-1, DTM oder Dakar) profitieren, um
damit den Autohäusern und Werkstätten ein interessantes Business zu
gewährleisten.