Innerhalb der auf drei Pfeilern stehenden 4x4-Palette der Marke Mitsubishi markiert der ASX die kleinste Möglichkeit, auch wenn er gemessen am Mitbewerb dafür fast ein wenig groß geraten ist. Das mag auch daran liegen, dass er in seinen Grundzügen bereits 2010 auf den Markt kam und damals waren rund 4,3 Meter nun mal die Mindestabmessung, um als SUV anerkannt zu werden. Auch ein Allradantrieb war damals eine Selbstverständlichkeit, auf die Kombination aus Diesel und Automatik galt es hingegen bis 2013 zu warten, denn die hatte Mitsubishi so nicht von Anfang an am Plan. Ein jüngst aufgefrischtes Innenund Außendesign, kombiniert mit 150 Diesel-PS, Automatik und überkompletter Vollausstattunghat der in dieser Form erstmals auf der Vienna Autoshow gezeigte Modelljahrgang 2017 zu bieten, der uns 14 Tage lang zur Verfügung stand.

Geprägt von einer tiefschwarzen Lackierung, silbern hervorstechenden Leichtmetallfelgen und der "Instyle"-Ausstattung geschuldeten Chromapplikationen an allerlei Stellen sieht der hinsichtlich seiner wesentlichen Proportionen unveränderte ASX aus jedem Betrachtungswinkel sehr ordentlich aus. Auf Geländewagen macht er nur von vorn, genauer gesagt aus der Dackelperspektive, aus der er mit einem Unterfahrschutz wilder tut, als er eigentlich ist.

Von seiner bequemen Seite zeigt sich der ASX bereits, bevor erstmals in ihm Platz genommen wird. Die recht großen Türen machen nicht nur älteren Menschen das Einsteigen leicht, die erhöhte Sitzposition wird ja mittlerweile ohnehin von allen Altersklassen gewürdigt. Gesessen wird dank der bereits erwähnten "Instyle"-Ausstattung auf mit schwarzem Leder bezogenem Gestühl. Vier Erwachsene erwarten im Inneren des ASX langstreckentaugliche Verhältnisse oder ein Schulterschluss in Reihe zwei, wenn man doch in Fünfer-Besetzung unterwegs ist. Da unterscheidet sich der Mitsubishi nicht von vergleichbaren Modellen. Ein wenig begrenzt präsentiert sich auch der Kofferraum, der bei voller Bestuhlung nur 419 Liter Ladevolumen bietet. Für manche Zielgruppe hätte man deshalb zugunsten von mehr Raum vielleicht lieber auf den rechts hinten fixierten Basswürfel verzichtet, der doch arg viel Platz wegnimmt. Andererseits ist der Sound wirklich grandios und für den Wochenendtrip nach Tirol mit vier Personen wurden zwei kleinere Sporttaschen dann halt einfach auf dem freien Sitz in der hinteren Mitte verstaut - was dann auch keine Komforteinbußen bedeutete.

Vollgepackt bis unters Dach lässt sich die mit mehr als einer halben Tonne angegebene maximale Zuladung durchaus schnell erreichen. Auswirkungen auf Fahrkomfort oder Fahrleistungen hat dies jedoch nicht. Der 150 PS starke Dieselmotor garantiert stets üppige Leistungsreserven und harmoniert gut mit der optionalen Automatik. Geht es um die Schaltpaddels hinter dem Lenkrad, teilen sich die Meinungen, die einen finden sie praktisch, die anderen unnötig. Ich für meinen Teil verwende sie schon, vor allem auf Schotter, wenn es mal zügiger dahingeht.

Bezüglich der Traktion gibt es kein Problem, da der ASX die Möglichkeit bietet, fix mit zwei angetriebenen Rädern zu agieren oder die Kraft frei von elektronischer Einmischung zwischen Vorder-und Hinterachse zu verteilen. Am sinnvollsten aber ist es, der Technik die Entscheidung zwischen Frontund Allradantrieb zu überlassen und somit Modus Nummer drei zu wählen. Dieser ist sogar nassen Wiesen insofern gewachsen, als dass die Reaktionszeit des Systems ausreicht, um flott vom Fleck zu kommen, das bei manch anderem Allradsystem erkennbare Muldengraben, bevor die Hinterachse den Ernst der Lage erkennt, ist hier nicht zu beobachten. Während die werksseitig angegebenen Werte für Beschleunigung und Höchstgeschwindigkeit überaus glaubwürdig erscheinen, gilt es zur kombinierten Verbrauchsangabe noch zwei Liter hinzuzuaddieren, wobei die weichen Winterreifen dafür zweifelsfrei mitverantwortlich sind sowie das zügige Tempo Richtung Tiroler Berge.

Top zeigt sich der geliftete ASX dann, wenn es um das eingangs angesprochene Preis-Leistungs-Verhältnis geht. Wer bereit ist, gut 35.000 Euro zu investieren, bekommt hier jedes erdenkliche Extra serienmäßig an Bord. Zu verzichten heißt es dann fortan nur auf frische Luft von oben, da sich das schöne Panoramadach des ASX leider nicht öffnen lässt. Nochmals deutlich wirtschaftlicher wird dieser Mitsubishi für all jene, die auf Navigation, Leder und Xenon verzichten können, wodurch der Preis des fortan Austria Edition genannten ASX-Modells unter die 30.000-Euro-Marke gleitet - bei identer Technik. All jenen, die gerne schalten und nicht auf jede Pferdestärke angewiesen sind, bietetsich die 114-PS-Version als vollwertiger ASX um gerade einmal 26.490 Euro an. Für alle Versionen bietet Mitsubishi serienmäßig volle fünf Jahre oder 100.000 Kilometer eine Neuwagen-Werksgarantie an und das ist anderswo nicht einmal gegen Aufpreis zu haben.