Bisher war es doch eher so, dass all jene, die ständig im Gelände unterwegs sind, am liebsten zum Wrangler oder noch lieber zum Wrangler Rubicon griffen. All jene, die dem Wrangler aus welchen Gründen auch immer entwachsen sind, sei es durch den gestiegenen Komfortanspruch und oder aber durch das gewachsene Budget, mussten zu anderen Marken wechseln, um extreme Geländetauglichkeit mit maximalem Komfort unter eine Karosserie zu bekommen. Damit ist seit dem heurigen Frühjahr Schluss.

Schon knapp vor Weihnachten ereilte uns ganz exklusiv die Nachricht, dass es die Möglichkeit gäbe, in Italien den geländetauglichsten Grand Cherokee aller Zeiten zu fahren, auf und auch abseits der Straße, mit und ohne Instruktor. Ein paar Tage später der Flieger nach Mailand und der anschließende Transfer in das Test- und Technikzentrum von FCA in Balocco.

Dort stand er dann auch, der Grand Cherokee, der sich nicht nur durch den wunderbaren Trailhawk-Schriftzug und der bei einigen Modellen angebrachten schwarz-matten Folierung der Motorhaube von seinen zivilen Brüdern absetzt, sondern auch durch schwarze Kotflügelverbreiterungen und mittelgrob profilierte Reifen. Verändert hat Jeep bei diesem Modell auch die Front, die jetzt stärker angeschrägt ist, was wiederum dem vorderen Böschungswinkel entgegenkommt. Für den Fall, dass es einmal zwischen Untergrund und Seitenschweller eng werden sollte, bietet der Trailhawk entsprechende Schwellerschutzrohre, während stabile Platten die Technik am Unterboden schützen. Dass es dazu erst gar nicht kommt, darum kümmert sich die Luftfederung, die, sofern man den Presseunterlagen Glauben schenken darf, nochein paar Millimeter mehr Raum generiert, als es die Luftfederung bei den Standardmodellen möglich macht. Im überarbeiteten Innenraum (erkennbar auch am neuen Schalthebel) bietet der jüngste Jahrgang des Grand Cherokee jeden erdenklichen Luxus, stellt diesen aber nicht so zur Schau wie beispielsweise in der Summit-Version. Eine gewisse Ähnlichkeit zum oft gelobten Innenraum des Dodge Ram Rebel scheint hier aber durchaus gewollt.

Nach einem ersten Kennenlernen auf der Straße durfte der Grand Cherokee Trailhawk im Anschluss an eine zügige Landstraßenpartie auch auf seine 4x4-Kompetenz hin geprüft werden. Geht es um die Traktionssuche, so übernehmen verschiedene Allradprogramme die optimale Kraftverteilung, dafür, dass es nie zu schnell wird, sorgen zahlreiche Assistenten. Trotz der vielen Elektronik bereitet es jede Menge Spaß, mit dem Luxus-Offroader Felsen zu erklimmen und Wasserbecken zu durchschwimmen. Da kann dann auch mal das Wasser über die Windschutzscheibe schwappen, ohne dass der Jeep dadurch gestoppt wird.

Angetrieben von einem 250 PS starken Sechszylinder-Dieselmotor bietet der Grand Cherokee Trailhawk on-als auch offroad sehr gute Fahrleistungen. Als einzige Getriebeoption steht eine Achtgangautomatik zur Verfügung. Diese lässt sich auf Wunsch auch an einen Achtzylinder-Benziner anflanschen.