Dass die Rolle des Vorreiters eine recht undankbare sein kann, hat Volkswagen mit dem 1-Liter Auto genauso wie mit dem Golf Country Talbot, mit dem Rancho oder Renault mit dem Avantime erfahren müssen. Ganz ähnlich und zudem sehr aktuell ist die Situation bei Mitsubishi gelagert. Mit dem Outlander PHEV hat man nicht nur ein modernes SUV im Angebot, sondern auch eines, das dank Allradantrieb extrem vielseitig nutzbar ist. Hinzu kommt die Möglichkeit, bis zu 54 Kilometer rein elektrisch unterwegs sein zu können und den dafür nötigen Strom über Nacht in der heimischen Garage zuzuführen. Wem das alles egal zu sein scheint, ist der Gesetzgeber, der zwar rein elektrische Fahrzeuge umfassend fördert, solche, die zusätzlich zur rein elektrischen Fortbewegung aber noch viel mehr können, kommentarlos ignoriert.

In der Praxis ergibt dies eine Marktverzerrung und eine verhältnismäßig geringe Nachfrage für ein zukunftsweisendes Produkt. Dass die Situation auch ganz anders aussehen könnte, verraten Märkte wie Holland, Großbritannien, Norwegen oder Schweden, wo sehr oft dann, wenn es um ein auch am Stromnetz betankbares Hybridmodell geht, der Mitsubishi OutlanderPHEV gekauft wird, auch weil er in diesen Ländern steuerliche Vorzüge aufgrund seiner Umweltfreundlichkeit genießt.

Würden die meisten Kunden nicht immer nur auf Förderungen und Rabatte bei ihrer Kaufentscheidung achten oder würde sich die Politik ganz aus dem Markt heraushalten, so hätte dieser Mitsubishi auch ohne staatliche Hilfen ein enorm großes Marktpotenzial, bietet er doch zurzeit die mit Abstand günstigste Möglichkeit, die Vorteile beider Antriebswelten in einem SUV zu erleben. Zu einem Preis ab 44.640 Euro bietet er zusätzlich zu den zwei Elektromotoren mit jeweils 82 PS auch einen 2,0-Liter-Benzinmotor mit 121 PS. So lassen sich Gesamtreichweiten bis zu 800 Kilometern erreichen oder wie eingangs bereits erwähnt, bis zu 54 Kilometer rein elektrisch abspulen. Dass diese 54 Kilometer bei guten Bedingungen auch in der Praxis annähernd erreichbar sind, davon durften wir uns bereits selbst überzeugen. Auch davon, was es heißt, rein elektrisch durch Wald und Flur zu rollen und dadurch Tiere beobachten zu können, die das Geräusch eines Verbrenners sofort in die Flucht schlagen würde. Ungewohnt dabei die Reaktion auf das simple Öffnen einer Tür, was sofort als Gefahr wahrgenommen wird. Bisher war uns das so nie bewusst gemacht worden.

Sind gerade keine Tiere zu entdecken, kann man die Zeit im 2017er-Jahrgang des Outlander auch dazu nutzen, sich mit den verschiedenen Bedieneinheiten rund um den großzügig geschnittenen Fahrerplatz vertraut zu machen. Besonders erwähnenswert sind dabei die neue, jetzt elektrische Handbremse, die nochmals optimierte Materialwahl und die gänzlich neu gestaltete Mittelkonsole. Ebenfalls neu ist der jetzt erstmals per Knopfdruck wählbare EV-Modus, wodurch manselbst entscheiden kann, wann und wie lang der Outlander lautlos bewegt wird.

Schon beim Einstiegsmodell Business sind das Smart-Link-Display, LED-Nebelscheinwerfer und auch die Sitzheizung für Fahrer und Beifahrer serienmäßig an Bord. Beim Topmodell Instyle, das mit 51.640 Euro in der Preisliste steht, packt Mitsubishi auch eine ganze Armada an Assistenzsystemen serienmäßig in den Outlander PHEV. So ist hier ein Frontkollision-Warnsystem verbaut, das extrem feinnervig agiert und so auch Fußgänger erfasst. Gewarnt wird in der Instyle-Version auch vor Fahrzeugen, die sich im toten Winkel befinden, und der Tempomat hält nicht nur die Geschwindigkeit automatisch ein, sondern auch den korrekten Abstand zum Vordermann.

Sollte sich jetzt noch jemand Sorgen um die Haltbarkeit der leistungsstarken Lithium-Ionen-Batterie machen, so sei hier erwähnt, dass Mitsubishi acht volle Jahre oder bis zu 160.000 Kilometer Garantie auf die Batterie gibt.

Für die erste Novelle der Elektromobilitätsförderung wünschen wir uns, dass auch Plug-in-Hybrid-Modelle mit mehr als 50 Kilometern rein elektrischer Reichweite in den Genuss von Erleichterungen bei Anschaffung und Betrieb kommen. Mit dem Outlander Hybrid hätte sich Mitsubishi das mehr als nur verdient.