Für das Modelljahr 2017 hat Mitsubishi den Outlander PHEV nochmals
optimiert.
Dass die Rolle des Vorreiters eine recht undankbare sein kann, hat
Volkswagen mit dem 1-Liter Auto genauso wie mit dem Golf Country
Talbot, mit dem Rancho oder Renault mit dem Avantime erfahren müssen.
Ganz ähnlich und zudem sehr aktuell ist die Situation bei Mitsubishi
gelagert. Mit dem Outlander PHEV hat man nicht nur ein modernes SUV
im Angebot, sondern auch eines, das dank Allradantrieb extrem
vielseitig nutzbar ist. Hinzu kommt die Möglichkeit, bis zu 54
Kilometer rein elektrisch unterwegs sein zu können und den dafür
nötigen Strom über Nacht in der heimischen Garage zuzuführen. Wem das
alles egal zu sein scheint, ist der Gesetzgeber, der zwar rein
elektrische Fahrzeuge umfassend fördert, solche, die zusätzlich zur
rein elektrischen Fortbewegung aber noch viel mehr können,
kommentarlos ignoriert.
In der Praxis ergibt dies eine Marktverzerrung und eine
verhältnismäßig geringe Nachfrage für ein zukunftsweisendes Produkt.
Dass die Situation auch ganz anders aussehen könnte, verraten Märkte
wie Holland, Großbritannien, Norwegen oder Schweden, wo sehr oft
dann, wenn es um ein auch am Stromnetz betankbares Hybridmodell geht,
der Mitsubishi OutlanderPHEV gekauft wird, auch weil er in diesen
Ländern steuerliche Vorzüge aufgrund seiner Umweltfreundlichkeit
genießt.
Würden die meisten Kunden nicht immer nur auf Förderungen und Rabatte
bei ihrer Kaufentscheidung achten oder würde sich die Politik ganz
aus dem Markt heraushalten, so hätte dieser Mitsubishi auch ohne
staatliche Hilfen ein enorm großes Marktpotenzial, bietet er doch
zurzeit die mit Abstand günstigste Möglichkeit, die Vorteile beider
Antriebswelten in einem SUV zu erleben. Zu einem Preis ab 44.640 Euro
bietet er zusätzlich zu den zwei Elektromotoren mit jeweils 82 PS
auch einen 2,0-Liter-Benzinmotor mit 121 PS. So lassen sich
Gesamtreichweiten bis zu 800 Kilometern erreichen oder wie eingangs
bereits erwähnt, bis zu 54 Kilometer rein elektrisch abspulen. Dass
diese 54 Kilometer bei guten Bedingungen auch in der Praxis annähernd
erreichbar sind, davon durften wir uns bereits selbst überzeugen.
Auch davon, was es heißt, rein elektrisch durch Wald und Flur zu
rollen und dadurch Tiere beobachten zu können, die das Geräusch eines
Verbrenners sofort in die Flucht schlagen würde. Ungewohnt dabei die
Reaktion auf das simple Öffnen einer Tür, was sofort als Gefahr
wahrgenommen wird. Bisher war uns das so nie bewusst gemacht worden.
Sind gerade keine Tiere zu entdecken, kann man die Zeit im
2017er-Jahrgang des Outlander auch dazu nutzen, sich mit den
verschiedenen Bedieneinheiten rund um den großzügig geschnittenen
Fahrerplatz vertraut zu machen. Besonders erwähnenswert sind dabei
die neue, jetzt elektrische Handbremse, die nochmals optimierte
Materialwahl und die gänzlich neu gestaltete Mittelkonsole. Ebenfalls
neu ist der jetzt erstmals per Knopfdruck wählbare EV-Modus, wodurch
manselbst entscheiden kann, wann und wie lang der Outlander lautlos
bewegt wird.
Schon beim Einstiegsmodell Business sind das Smart-Link-Display,
LED-Nebelscheinwerfer und auch die Sitzheizung für Fahrer und
Beifahrer serienmäßig an Bord. Beim Topmodell Instyle, das mit 51.640
Euro in der Preisliste steht, packt Mitsubishi auch eine ganze Armada
an Assistenzsystemen serienmäßig in den Outlander PHEV. So ist hier
ein Frontkollision-Warnsystem verbaut, das extrem feinnervig agiert
und so auch Fußgänger erfasst. Gewarnt wird in der Instyle-Version
auch vor Fahrzeugen, die sich im toten Winkel befinden, und der
Tempomat hält nicht nur die Geschwindigkeit automatisch ein, sondern
auch den korrekten Abstand zum Vordermann.
Sollte sich jetzt noch jemand Sorgen um die Haltbarkeit der
leistungsstarken Lithium-Ionen-Batterie machen, so sei hier erwähnt,
dass Mitsubishi acht volle Jahre oder bis zu 160.000 Kilometer
Garantie auf die Batterie gibt.
Für die erste Novelle der Elektromobilitätsförderung wünschen wir
uns, dass auch Plug-in-Hybrid-Modelle mit mehr als 50 Kilometern rein
elektrischer Reichweite in den Genuss von Erleichterungen bei
Anschaffung und Betrieb kommen. Mit dem Outlander Hybrid hätte sich
Mitsubishi das mehr als nur verdient.