Mit einer weiteren vormontierten Reparaturlösung, dem FAG Smart Set,
will Schaeffl er am Ersatzteilmarkt für stark beanspruchte Radlager
schwerer Nutzfahrzeuge punkten.
Das Problem beim Austausch von Radlagern an schweren Nutzfahrzeugen:
Es besteht die Gefahr, dass das Ersatzteil beim Einbau durch den
Einsatz von Werkzeugen gleich wieder beschädigt oder verschmutzt
eingebaut wird. "Wenn zum Beispiel in der Werkstatt Staub ins
Schmierfett gelangt ist, kann das die Lebensdauer des Lagers bis zu
50 Prozent verringern", sagt Paul Holzhäuser, Senior Manager bei
Schaeffler Automotive Aftermarket. Außerdem resultiert schlechte
Schmierung ingrößeren Reibungskräften und damit höherem
Treibstoffverbrauch. Die Folge: steigende Flottenkosten.
Deutlich verlängerte Lebensdauer
Die im Mai in Berndorf/NÖ vorgestellte All-inone-Lösung FAG Smart Set
soll Abhilfe schaffen. Die Reparaturlösung kommt als Set aus einem
inneren und äußeren Lager, also zwei jeweils vormontierten,
vorpositionierten und vorgefetteten Einheiten aus Kegellager,
Innen-und Außenring sowie einer Staubschutzkappe aus Kunststoff. Die
Lager können mit dem mitgelieferten Werkzeug vergleichsweise einfach
in die Nabe gepresst werden. Laut Hersteller verringert sich der
Prozess von normalerweise 25 Arbeitsschritten durch zwei Mechaniker
auf 11 Arbeitsschritte, die durch lediglich einen Mechaniker
durchgeführt werden können. Unter anderem entfällt die Notwendigkeit,
das Rad beim Einbau zu drehen, da die Kegelrollen vorpositioniert
sind. Die Lebensdauer des Radlagers liege durchaus in etwa beim
Doppelten eines Standard-Kegelrollenlagers, die letztendliche
Laufleistung hänge von den genauen Einsatzbedingungen im Echtbetrieb
ab, so Holzhäuser.
Geht die Kosten-Nutzen-Rechnung auf?
Zu den Kosten des Smart Set macht der Hersteller keine Angaben, es
handle sich beim Smart Set aber eindeutig um eine Premiumlösung. Sie
rechne sich dadurch, dass durch ihren Einsatz die
Gesamtbetriebskosten (TCO) für Flottenbetreiber reduziert würden.
Wie Keith Leadbeater, Leiter des Bereichs Commercial Vehicle bei
Schaeffler Automotive Aftermarket, bei der Präsentation des Smart Set
ausführte, machten Ersatzteilkosten zwar gerade einmal 5 Prozent der
Betriebskosten von schweren Nutzfahrzeugen aus. Allerdings sei der
Ausfall von Fahrzeugen aufgrund geplanter oder erst recht ungeplanter
Wartungen für Flottenbetreiber umso kostenrelevanter. Nicht zuletzt
deshalb betont Schaeffler folgenden Nebeneffekt: Auch bei der
regulären Bremsenwartung ergebe sich eine Zeitersparnis bis zu 2
Stunden pro Achse, wenn FAG Smart Sets verbaut seien.
Schaefflers Automotive-Aftermarket-Bereich setzte 2016 mit 1.600
Mitarbeitern weltweit 1,8 Milliarden Euro um. Rund 40.000 Artikel der
Marken LuK, INA und FAG sind im Programm.