Jetzt hat der leutselige Bayer hingeschmissen, seine sich bei Trost in Stuttgart angeeignete Handelskultur vertrug sich offenbar nicht mit den Ansprüchen von Wessels +Müller, mutmaßen seine Wegbegleiter. Frank Schröder, Vorstandsvorsitzender des Osnabrücker Europamarktführers im Kfz-Teilevertrieb und in der Werkstattausrüstung, bedauert den Abgang, zieht aber den eingeleiteten Restrukturierungsprozess durch und räumt im Angebots-und Preisdickicht auf. "Der Kunde kann sich nicht im Nachtexpress aus dem tschechischen Nirshany versorgen lassen, um während des Tages einzukaufen, wo gerade just-intime das Diskontangebot blüht!"

Tatsächlich zeigen sich die Kunden ob des Überangebots im Markt wenig zimperlich und nutzen gerne jedes Zugeständnis, ohne Kundentreue zu beweisen. Schröder, der beim 10. A&W-Tag am 24. Oktober 2017 in der Wiener Hofburg sein Bekenntnis zum freien Kfz-Teilehandel formulieren und darüber mit Branchenteilnehmern diskutieren wird, zieht indes seine Strategie durch und hat Marc Piniek (42) mit der interimistischen Geschäftsführung betraut.

Neuer "Local Hero" als Geschäftsführer folgt

Schröder ist sich angesichts hervorragender Unternehmensergebnisse 2016 sicher, die von Lorenz erfolgreich angeschobene Fusion durch Piniek in guten Händen zu wissen und bald einen "Local Hero" als Geschäftsführer benennen zu können. Um Lorenz machen sich Insider keine Sorgen, zu gut kennt er die Marktverhältnisse und seine Eigenheiten. (LUS)