Insgesamt 22.630 Bilanzen der Jahre 2014 und 2015 wurden von den Wirtschaftswissenschaftern untersucht. Das Ergebnis: Im gesamten Gewerbe- und Handwerksberreich lag die Umsatzrendite bei durchschnittlich 3,5 Prozent und das Ergebnis nach Steuern bei 2,9 Prozent. "Angesichts des enormen unternehmerischen Risikos ist das kein zufriedenstellendes Niveau", sagt Dr. Walter Bornett, Direktor der KMU Forschung. Vielke Automobilbetriebe würden sich über solche Werte jedoch freuen: Im Kfz-Gewerbe betrug die Durchschnittsrendite lediglich 1,7 Prozent und das Ergebnis 1,3 Prozent.

Große Unterschiede innerhalb der Branche

Auffällig ist laut Bornett die starke Spreizung unter den 1.063 untersuchten Kfz-Technikerbetrieben: Einerseits kamen 11 Prozent der Firmen auf ein EGT von mehr als 10 Prozent, bei 12 Prozent lag das Ergebnis zwischen 5 und 10 Prozent und bei einem Drittel immerhin noch im positiven Bereich. Mehr als 4von 10 Werkstätten mussten dagegen Verluste hinnehmen. "Die Ertragslage hat unmittelbaren Einfluss auf die Qualität der Finanzierung", ergänzt Bornett: Während ergebnisstarke Werkstätten 48 Prozent des Betriebsvermögens mit Eigenkapital finanzieren würden, seien es bei ergebnisschwachen Unternehmen

weniger als 14 Prozent. Zur "betriebswirtschaftlichen Elite", die mehr als 30 Prozent Eigenkapitalquote und Umsatzrenditenüber 10 Prozent aufweist, zählen nur 8 von 100 Kfz-Werkstätten. Rasche Besserung ist angesichts hoher Fixkosten und eines intensiven Wettbewerbs nicht in Sicht. Bornett rät mangelhaft aufgestellten Firmen dazu, zumindest ihre Finanzierungssituation zu verbessern. Wer so wie 17 Prozent der Werkstätten sowohl überschuldet sei als auch in den roten Zahlen stecke, werde freilich um "in der Regel weitreichende Sanierungsmaßnahmen" nicht herumkommen.