Schaden-und Flottenmanagement, 24-Stunden-Assistance, SV-Gutachten
und Garantieverlängerungen: Die MSS Holding ist breit aufgestellt.
Nun will das Schweizer Unternehmen auch Österreich erobern.
Es war im Jahr 1998, als Andreas Buhl, Sohn eines
Niederösterreichers, mit technischen und medizinischen
Assistenzleistungen in der Schweiz begann. "Schon damals hat unser
Ziel gelautet: Wenn du dem Kunden, der mit einem defekten Auto stehen
geblieben ist, in irgendeiner Form hilfst, dann ist er zufrieden."
Aus der Fahrzeug-Assistance entwickelte sich in knapp zwei
Jahrzehnten ein großes Geflecht an Firmen. 220 Mitarbeiter hat die
Mobilitäts-und Schadenservice Holding AG, so der offizielle Name,
heute -Tendenz steigend: "Wir wachsen jedes Jahr um 10 bis 15
Prozent."
Damit das auch im Ausland so läuft, wurde die Mobilitäts-und
Schadenservice GmbH in Österreich (bisher nicht viel mehr als eine
Hülse) aktiv: Geschäftsführender Gesellschafter ist Mag. Henrik
Kinder, der die Branche gut kennt, schließlich war er von 2007 bis
2011 Österreich-Chef von Eurotax und anschließend Berater diverser
Unternehmen in der Kfz-Branche. Jetzt knüpft Kinder eifrig die Fäden
im Hintergrund, um 2017 durchstarten zu können.
Deutliche Rabatte für Werkstattarbeiten und Teile
Doch was ist die MSS Holding? Neben einer Flotte an Pannenfahrern
baute man in der Schweiz ein Werkstatt-Netzwerk zur Schadenssteuerung
auf -mit Hol-und Bringservice und anderen Annehmlichkeiten für die
Kunden. Ganz egal, ob es sich um einen Vier-Mann-Betrieb handelt oder
um einen großen Partner mit Markenvertrag -willkommen sind alle, die
gewisse Regeln einhalten. Dazu gehören z. B. 15-prozentige Rabatte
auf Arbeit und Teile: "Seither haben wir den durchschnittlichen
Stundensatz in der Schweiz bis zu 30 Prozent gesenkt. Das freut die
Versicherungen, aber auch Flottenbetreiber."
Wichtiger ist jedoch das Zusammenführen von Hilfesuchenden,
Pannendienst und Werkstatt über eine Plattform. Buhl: "Die
Prozessoptimierung im Schadenfall ist ein wesentlicher Faktor, durch
den alle Beteiligten gewinnen können, und das bei einer garantiert
gleichbleibenden Qualität."
Weiters stieg die MSS Holding in der Schweiz ins
Sachverständigen-Wesen ein. "Zeit ist Geld", sagt Buhl: "Früher
dauerte es oft ein bis zwei Tage, bis ein Sachverständiger ein
Fahrzeug begutachtet hat. Heute haben wir in den großen Städten
eigene Experten und arbeiten am Land mit externen Sachverständigen
zusammen. Da geht es viel schneller."
Ein Punkt, der inÖsterreich bisher unbekannt ist, betrifft auch die
Versteigerung von Reparaturen: Buhl: "Das Gutachten des
Sachverständigen geht auf eine Plattform. Werkstätten, die mitmachen
wollen, geben ein Gebot ab, wann sie das Fahrzeug abholen und wieder
bringen -und zu welchem Preis. Damals, 2006, wurde uns vorgeworfen,
dass wir den Markt kaputt machen und die Qualität leiden wird. Heute
zeigt sich, dass sich die Werkstätten dadurch eine zusätzliche
Auslastung geschaffen haben".