Im Rahmen des Acoat-Selected-Treffens im kroatischen Dubrovnik wurden
40 Jahre Partner-Club gefeiert. Den Mitgliedern des
AkzoNobel-Premiumnetzwerkes wurde ein Ausblick auf die zukünftigen
Herausforderungen der Branche ermöglicht.
Bereits 2020 werden wir uns weniger Gedanken darüber machen, wie wir
den Lack auftragen, sondern wie wir die Kunden und deren Autos in die
Lackiererei bekommen", so der Ausblick von Daniel Kapeller,
Verkaufsleiter Österreich bei AkzoNobel, auf die nahe Zukunft der
Lackbranche. Durch die Konnektivität der Fahrzeuge und die Verbindung
zum Internet wird im Schadensfall sofort die Werkstätte verständigt.
Die Frage lautet nur: Welche Werkstätte? "Es könnte sogar sein, dass
zukünftig auch gleich die benötigten Teile bestellt werden",
prognostiziert Kapeller. AkzoNobel möchte seine Partner auf diese
Herausforderungen vorbereiten.
CO2-Reduktion durch Fahrzeugbau
Neben der digitalen Veränderung wird es auch hinsichtlich der
Materialien und der damit verbundenen Instandsetzung massive
Änderungen bringen. "Die CO2-Reduktion auf 95 g für das Jahr 2020 ist
gesetzlich festgeschrieben. Nach Optimierungen bei Motor, Aerodynamik
und Abrollwiderstand der Reifen bleibt noch großes Potenzial im
Fahrzeugbau", erklärt Kapeller. Jüngstes Beispiel ist die neue
7er-Baureihe von BMW, wo neben hochfesten Stählen und Aluminium auch
carbonverstärkter Kunststoff zum Einsatz kommt. Damit wurden rund 130
kg eingespart und neue Anforderungen für die Reparatur notwendig:
"Bei diesen neuen Technologien steht Nieten und Kleben im
Vordergrund. Auch im Lackaufbau sind die unterschiedlichen
Grundmaterialien speziell zu behandeln. Die Karosseriefachbetriebe
müssen die Reparaturen dieser Materialien beherrschen. In unserem
neuen Schulungsangebot sind diese Themen daher sehr stark
berücksichtigt", berichtet Kapeller. So sollen auch freie
Lackierbetriebe ihre Position absichern können. "Die Freien sollen
keinen Nachteil zur Markenwerkstatt haben."
Moderate Schäden gehen stark zurück
Neue Technologien wie Konnektivität sowie Assistenzsysteme bis zum
autonomen Fahren werden auch die Art der Unfälle stark verändern.
"Liegt die durchschnittliche Aufprallgeschwindigkeit heute bei 9
Stundenkilometern, so wird sie in naher Zukunft bei lediglich 1
Stundenkilometer liegen", erklärt Benjamin Burkard, VertriebsleiterAkzoNobel D-A-CH. Dadurch wird der Umfang der Schäden deutlich
sinken. Während die sogenannten "moderaten Schäden" mit einem Volumen
von 1.600 bis 2.000 Euro mit etwa 60 Prozent aktuell den größten
Anteil ausmachen, wird dieser Bereich bis 2025 auf 33 Prozent sinken.
Gleichzeitig wird der Anteil an kosmetischen Schäden, also
oberflächlichen Beschädigungen, in diesem Zeitraum von 25 auf 60
Prozent steigen. "Auch hier müssen sich die Betriebe mit ihren
Prozessen auf die neue Situation einstellen. Spot Repair, Smart
Repair sowie ein schneller Service werden immer wichtiger", weiß
Kapeller.
Onlineportal für Karosseriebetriebe
Dem digitalen Zeitalter trägt AkzoNobel schon heute mit dem
Onlineportal www.fahrzeug-reparatur.com Rechnung, das anlässlich des
Partner-Club-Treffens den Mitgliedern vorgestellt wurde.
Acoat-Selected- Partner können sich mit ihren Leistungen registrieren
und sich damit interessierten Endkunden präsentieren, die in der
jeweiligen Region Reparaturbedarf haben. (GEW)