Das Problem liegt auf der Hand: Zahlreiche elektronische Funktionen und Bereiche sind in modernen Fahrzeugen gegen unautorisierte Zugriffe geschützt: Neu-Codierung eines ersetzten Bauteils, Freischaltung zusätzlicher Fahrzeugsysteme oder das Flashen eines Steuergerätes. Bei Fremdmarken in Markenbetrieben oder generell in freien Werkstätten werden diese Tätigkeiten zu einer Herausforderung. Denn hier müssen die entsprechenden Daten undFreischaltcodes direkt von den Herstellern bezogen werden. Diese sind zwar zur Bereitstellung per EU-Gesetz verpflichtet, tun dies aber klarerweise nicht kostenfrei und oft nur vorbehaltlich einer Prüfung. Für freie Betriebe bedeutet das damit oft den weg zu den Kollegen der Markenautohäuser. Der freie Zugang zu den OEM-Daten bringt daher vor allem für freie Werkstätten nicht nur Unabhängigkeit von den Kollegen, sondern auch entsprechende Zeitersparnis.

"In den vielen Gesprächen während der fünf Automechanika-Messetage in Frankfurt haben wir den Eindruck gewonnen, dass Werkstätten die neuen Entwicklungen in unserer Branche sehr aufmerksam verfolgen. Wir müssen uns auf eine zunehmende Digitalisierung der Abläufe einstellen", so Helmut Straberger, Produktmanager Diagnose bei Hella Gutmann in Österreich.

Wie kommen die Daten ins Auto?

"Deshalb wird auch die Zugriffsmöglichkeit auf Datenbanken der Fahrzeughersteller im sogenannten PassThru-Verfahren nötig sein", so Straberger.

Dabei geht es darum, die Originaldaten vom Hersteller-Portalüber Internet und Router direkt ins Fahrzeug zu übertragen. Aber welcher Betrieb weiß schon, ob und wie oft sie die kostenpflichtigen Daten welcher Hersteller benötigen? Für jene Kfz-Werkstätten, die einen mega macs von Hella Gutmann besitzen, erübrigt sich diese Überlegung. Straberger: "Hella Gutmann hat dazu zwei faire Möglichkeiten via mega macs geschaffen. Ich kann unseren Kunden nur empfehlen, es bei Gelegenheit einmal auszuprobieren."

Der elektronische Universalschlüssel, der den Zutritt zu den Portalen aller Hersteller (nach deren Freischaltung) möglich macht, ist bereits in Form des kleinen Vehicle Communication Interface (VCI) bzw. im mega macs 66 vorhanden. Durch die kostenfreie PassThru-Software werden diese Geräte zum PassThru-Interface. VCI bzw. megamacs 66 arbeiten nach dem Anstecken an die OBD-Schnittstelle sowie nach der Verbindung mit dem PC über ein USB-Kabel als Router.

Eigenständige Software

Je nach Aufgabe und Geschwindigkeit der Datenleitung können die Übertragungen vom Hersteller auch mehrere Stunden benötigen. Da der mega macs in dieser Zeit nicht für andere Diagnoseeinsätze verwendet werden kann, bietet Hella Gutmann auch eine Stand-alone-Lösung. mega macs PC x-Change kann mit einem PC, Notebook oder Tablet eingesetzt werden undverfügt über ein eigenes VCI. (GEW)