Wer Irland hört, denkt zuallererst an Guinness und Whiskey, an Steilküsten und verfallene Kirchen im Nebel. Dass dort, am westlichsten Ende Europas, Ingenieure aus 29 Nationen in einem Werk des französischen Zulieferers Valeo an der automobilen Zukunft arbeiten, wissen nur wenige. Doch die Stadt Tuam ist seit über zwei Jahrzehnten ein (gar nicht mehr so geheimer) Tipp für Autohersteller.
Denn sie finden dort (fast) alles an Kameras und Sensoren, was das Herz des Technikers begehrt. "Die Liste jener Autohersteller, die wir nicht beliefern, ist kürzer als die Liste jener, die wir beliefern", sagt Werksdirektor Fergus Moyles. 28 Millionen Kameras wurden in den vergangenen Jahren hergestellt. Der Fortschritt der Technik zeigt sich am besten im Vergleich: Die Rückfahrkamera, die man einst für den Range Rover baute, war rund 15 Zentimeter lang, je 10 Zentimeter breit und hoch. Um sie einzubauen, benötigte man eine massive Halterung.
Und jetzt? Ab geht"s in den speziell gesicherten Raum - im Schutzanzug, mit Plastikhaube und -handschuhen und antistatischen Dingern an den Fußsohlen. Dort werden sie erzeugt, die nur 2,5 x 3,5 Zentimeter kleinen Kameras, die an der Rückseite des Autos gut versteckt ihre Arbeit leisten. Doch die Herstellung ist Hightech, so liegen beispielsweise drei Schichten von Leiterplatten dicht übereinander. Viel mehr dürfen wir nicht verraten -Betriebsgeheimnis. 1,3 Megapixel haben die Kameras, an stärkeren Kameras (bis zu 4 Megapixel) wird bereits gearbeitet.
Viele Dinge sind nah an der Serienreife
Rückfahrkameras sind schon Standard in vielen Autos, zumindest jeder vierte Neuwagen -so die Schätzung von Valeo -hat bereits eine. Was viele nicht wissen: Auch die Umfeld-Kameras, die ein Bild zeigen, als würde man über dem Auto schweben, stammen von hier. Die Techniker schaffen es schon jetzt,aus verschiedenen Blickwinkeln binnen Sekundenbruchteilen ein Bild auf den Monitor zu zaubern -und es wird in der künftigen Generation noch viel näher an der Realität sein, wie wir uns mit eigenen Augen überzeugen konnten.
Quasi serienreif ist auch das System Sightstream: Dort wo jetzt der Rückspiegel ist, befindet sich eine Kamera, die 60-mal pro Sekunde ein aktuelles Bild liefert. So sieht der Fahrer gestochen scharf, was hinter ihm passiert -auch bei Regen. Die Techniker in Tuam haben aber auch ein System entwickelt, mit dem sich ein Auto via Handy in enge Parklücken zirkeln lässt. Schon in naher Zukunft könnten die ersten Autos damit auf den Markt kommen.
Welcher Hersteller der Erste sein wird? Betriebsgeheimnis, leider.
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