Fahrzeuge, die laufend Informationenüber ihren technischen Zustand an den Hersteller senden und mit maßgeschneiderten Angeboten an die Vertragsbetriebe gebunden werden: Was die Automobilkonzerne auf satte Gewinne hoffen lässt, ist für den freien Servicemarkt eine Schreckensvision. Mag. Walter Birner, geschäftsführender Gesellschafter des größten österreichischen Teilehändlers, erkannte dies früher als viele Branchenkollegen. Mit großem persönlichen Einsatz verhalf er dem Projekt "Caruso" zum Durchbruch -und musste anschließend erkennen, dass seine Idee vom Datendienstleister TecAlliance ganz anders realisiert wird,als er es sich vorgestellt hätte.

Keine Gewinnabsichten

Als Reaktion darauf rief Birner kurzerhand eine alternative Telematikplattform ins Leben: Sie heißt "Carmunication" und wurde Mitte Oktober als Verein in Wien eingetragen. Die ersten Mitglieder sind Birner, der deutsche Teilehändler Hess sowie ein IT-Unternehmen. Ziel sei es, von Marktteilnehmern aller Art Fahrzeugdaten zu beziehen und diese wiederum anderen Markteilnehmern zur Verfügung zustellen, erläutert Birner: "Die Entscheidung, wer welche Daten nutzen darf, trifft dabei ganz allein der Autobesitzer."

Der jährliche Mitgliedsbeitrag bei Carmunication beträgt 10.000 Euro, ein Unternehmen kann bis zu 10 Mitgliedschaften erwerben. Darüber hinaus würden nur Gebühren für den Datentransfer anfallen, sagt Birner: Der gemeinnützige Verein sei somit ganz bewusst als Alternative zur gewinnorientierten Caruso-Umsetzung gedacht. (HAY)