Die bösen Wallonen im Herzen der EU lizitierten im Spiel um das
Freihandelsabkommen mit Kanada. Alle, auch unsere Regierung, sind
längst im Liegen umgefallen.
Was zeigt, dass globale Interessen über
jede regionale Bedürftigkeit wie ein Tsunami hinwegfegen. Den
heimischen Autohändlern muss angesichtsder sich anbahnenden
Tatsachen frösteln, denn sie kennen längst das Werkzeug von
Schlichtungsstellen -eine im Streitfall dem nationalen Gerichtsweg
vorzulagernde Einrichtung.
Juristen, die sich mit den Auseinandersetzungen im Fahrzeughandel
beschäftigen, kennen sich da aus. Beide Streitteile, hier der
Hersteller mit seinem Importeur, da der lokale Markenvertriebpartner,
nominieren einen Schlichter, um sich außergerichtlich zu einigen.
Blöderweise unterlässt das eine Seite gern, meistens die global
orientierte Industrieseite. Gegen die mächtigen und gut lobbyierenden
Konzerne steht ein ohne ausreichende Unterstützung operierendes
klein-oder mittelständisches Unternehmen auf verlorenem Posten.
Vordergründig geht es um den Abbau von Zöllen, Angleichung von Normen
und Vorschriften. Alles um die Wirtschaft anzukurbeln, soll doch
gleichzeitig geistiges Eigentum -Stichwort Datenhoheit -besser
geschützt werden. Berechtigt ist die Kritik gegen geplante
Schlichtungsgerichte allemal, ist eine zusätzliche Stärkung der
Rechte von internationalen Konzernen zulasten der lokalen Wirtschaft
zu befürchten.
Österreichs Autowirtschaft sollte gewarnt sein, mehrfach schon haben
Importeure keinen Schlichter nominiert und so Verfahren trotz
vorhandener Rechtsgrundlagen im Sand verlaufen lassen.
Führende Vertreter der EU zeigen sich indes weiter optimistisch, das
Abkommen doch noch auf Schiene zu bringen. Währenddessen verharren
nicht nur Österreichs Branchenvertreter in Totenstarre. Was sollen
sie auch tun? Widerstand erscheint ihnen zwecklos, viele Unternehmer
sind mürbe geworden, investieren aber weiter in teure
Autohausbetriebe. Wissend, dass sie unter den herrschenden
Bedingungen keine ausreichenden Erträge im Autogeschäft
erwirtschaften können.
Außer die Giganten, die werden erst umfallen, wenn alle Wiesen
leergefressen sind. Bleibt uns nur der Zweckoptimismus.
Ihr
Gerhard Lustig Herausgeber